Die Tourenbewertung
Vorbemerkungen

In den Tourenbewertungen habe ich meine Tourenvorschläge in den Punkten

  • Schwierigkeit
  • Kondition
  • Orientierung
  • Wanderbetrieb
  • Landschaft/Aussicht

beurteilt. Bitte lesen Sie sich diese Seite aufmerksam durch! Nur so können Sie meine vorgenommene Einteilung richtig interpretieren. Unfälle im Gebirge entstehen häufig durch eine Fehleinschätzung der auftretenden Schwierigkeiten. Auch das beste Bergbuch der Welt kann Sie davor nicht schützen. Ich möchte jedoch mit dieser Bewertungsseite versuchen, Sie soweit wie möglich vor unliebsamen Überraschungen und den damit verbundenen Gefahren bei der Begehung meiner Touren zu bewahren. Das wird mir jedoch nur dann gelingen, wenn Sie mit meinen Erklärungen eine richtige Vorstellung verbinden können. Deshalb meine dringende Bitte an den fortgeschrittenen Wanderer, bzw. Anfänger: Beginnen Sie mit einer möglichst einfachen Tour, um ein Gefühl für meinen Bewertungsmaßstab zu bekommen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kletterfertigkeit sind zu Beginn nur wenig unterschiedlich ausgeprägt. Mit jeder Tour verbessern sich jedoch diese Fähigkeiten. Wenn ich bedenke, dass ich selber erst seit 1999 im Gebirge unterwegs bin und außerdem seit Geburt 2 linke Hände und Füße habe, dann kann ich zurecht sagen, dass ich es inzwischen weit gebracht habe. Mir wird aber immer wieder bewusst, dass ich heute eine Menge Schwierigkeiten verhältnismäßig leicht überwinde, welche mich noch wenige Jahre zuvor zur Umkehr gezwungen hätten. Haben Sie als "Beginner" also Geduld und tasten sich langsam an größere Schwierigkeiten heran. Das habe ich ganz genauso gemacht. Unter

http://www.bergwacht-bayern.org/index.php?id=3842

gibt es genügend abschreckende Beispiele, wobei es sich häufig um gar nicht mal sonderlich anspruchsvolle Touren handelt.

Bewertung der Schwierigkeiten (Symbol Karabiner)
Gemeint sind hier die technischen Schwierigkeiten, die bei der Begehung meiner Touren zu bewältigen sind. Dieser Bewertungspunkt stellt wohl die wichtigste Information jeder Tourenbewertung dar, entscheidet er doch ganz wesentlich, ob eine Tour überhaupt von einem Wanderer oder Bergsteiger gefahrlos bewältigt werden kann. Ich möchte ihm deshalb größere Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Wird eine Tour als zu anspruchsvoll empfunden, kann das nicht nur für die betreffende Person gefährlich werden, sondern macht auch keinen Spaß mehr. Das soll jetzt nicht gleich heißen, dass es nicht auch mal kurz bei erhöhten Adrenalinpegel etwas kribbeln darf, aber es soll sich auf jeden Fall im Rahmen halten und keinen Dauerzustand darstellen. Nun stellt sich als Autor natürlich die Frage, welchen Maßstab man für die Bewertung der technischen Anforderungen heranzieht, schließlich ist eine Schwierigkeitsbewertung immer auch eine Frage des eigenen Standpunkts. So wird ein normaler Wanderer eine Tour unter Umständen ganz anders bewerten, als ein erfahrener Kletterer. Um diesem Sachverhalt Rechnung zu tragen hat man sich mit den Schwierigkeitsgraden der UIAA (Union International des Associations d'Alpinisme) auf einen international geltenden Standard geeinigt. Die Skala ist nach oben offen, doch seien hier nur die ersten 3 Schwierigkeitsgrade aufgeführt:

I
Geringe Schwierigkeiten, einfachste Form der Felskletterei, kein leichtes Gehgelände. Häufig ist bereits eine Mitbenutzung der Hände zur Unterstützung des Gleichgewichts erforderlich. Geröllauflage und Abstürze erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Anfänger unbedingt ans Seil.
II
Mäßige Schwierigkeiten. Die 3-Punkte-Haltung ist erforderlich, d.h. immer beide Hände und ein Fuß oder eine Hand und beide Füße müssen sicheren Kontakt zum Fels haben. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingt erforderlich.
III
Mittlere Schwierigkeiten. Senkrechte Passagen und gutgriffige Überhänge verlangen bereits Kraftaufwand, normalerweise wird Seilsicherung verwendet.

Auch ich greife häufig und gerne in meinen Tourenbeschreibungen auf diese Definitionen zurück, doch es wäre ein Trugschluss nun davon auszugehen, dass damit alle Verständigungsprobleme aus der Welt geschaffen wären. Zunächst einmal bieten die Definitionen der Schwierigkeitsgrade durchaus Spielraum in der Interpretation. Besonders der I. Schwierigkeitsgrad wird oft weit über die eigentliche Definitionsgrenze hinaus verwendet und es sei jedem anzuraten, bereits hier die 3-Punkte-Halterung anzuwenden. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber an diese "Überdehnung" und so habe auch ich mich bei meinen Bewertungen diesem Sachverhalt angepasst. Wenn mir eine Bewertung in den einschlägigen Literaturen aber völlig daneben erschien, dann habe ich die entsprechende Passage nach eigenem Empfinden korrigiert. Beispiele dafür gibt es auf meiner Seite zahlreiche.

Um die Problematik der Schwierigkeitsgrade richtig verstehen zu können muss man wissen, dass sie ausschließlich den klettertechnischen Schwierigkeitsgrad bewertet. Für den tatsächlichen bzw. empfundenen Schwierigkeitsgrad spielen aber noch ganz andere Faktoren eine Rolle:

  • wie ausgesetzt ist der Routenverlauf
  • wie lange sind die ausgesetzten Passagen
  • handelt es sich um kurzfristig andauernde Schwierigkeiten oder erstrecken sie sich über längere Teilstücke hinweg
  • wie ist die Geländesteilheit zu beurteilen
  • sieht man im Abstieg die günstigsten Tritte
  • wie zuverlässig ist der Untergrund (geröllbedeckter Fels, brüchiges Gestein, Graskletterei)
  • wie sind die aktuellen Bedingungen (Nässe, Schnee)
  • ist der Anstieg markiert oder weglos
  • Schwindelfreiheit, Trittsicherheit, Tagesform und körperlicher Zustand des Begehers

Wenn man diese Punkte miteinander kombiniert, kann man sich leicht ausrechnen, welchen Spielraum die alpine Skala der UIAA bietet. Ein sich hinziehender, ausgesetzter Ier in geröllbedeckten und brüchigen Steilschrofen ist mit Sicherheit anspruchsvoller zu bewerten, als eine kurze IIer-Stelle in mäßig steilem und festem Fels ohne Absturzgefahr. Und wie soll man einen 60° steilen, teilweise abgerutschten Grashang mit den Schwierigkeitsgraden der UIAA bewerten, der hinsichtlich der klettertechnischen Schwierigkeiten gar nicht bewertet werden kann, aber als absolut heikel einzustufen ist? Um diese Problematik besser in der Tourenbewertung berücksichtigen zu können habe ich von der reinen Bewertung nach UIAA Abstand genommen und eine eigene Skala von 1 bis 6 eingeführt. Die folgende Aufschlüsselung soll Ihnen einen Eindruck vermitteln, mit welchen Schwierigkeiten Sie bei den einzelnen Schwierigkeitsgraden rechnen müssen. Auf die ersten beiden Schwierigkeitsgrade bin ich besonders ausführlich eingegangen, da diese für den normalen Wanderer von besonderer Bedeutung sind. Die höheren Schwierigkeitsgrade können schon eher in die Rubrik "alpines Bergsteigen" einsortiert werden und sind für Anfänger und weniger erfahrene Wanderer bereits gefährlich. Bitte beachten Sie, dass keinesfalls alle genannten Schwierigkeiten auf einmal auftreten müssen. Alle Bewertungen gehen von optimalen Bodenverhältnissen und Wetterbedingungen aus. Ergiebige Regengüsse die Tage zuvor oder (Alt)Schnee können die auftretenden Schwierigkeiten und Gefahren um ein Vielfaches erhöhen.

anspruchsvolle Bergwanderung
Meine einfachste Bewertungsstufe ist zugleich die kritischste, könnte sie doch zu dem gefährlichen Trugschluss verleiten, dass es sich hier um einfachstes und ungefährliches Gehgelände handelt. Zwar dürfen Sie davon ausgehen, dass Ihnen ein längerer Anstieg im Fels erspart bleibt, doch sollten Sie sich durchaus die gesicherte Querung eines Felsabbruchs, der auch ein wenig ausgesetzt sein kann, zutrauen. Ein steiler, mitunter auch lehmig-glitschiger Pfad, der vor allem im Abstieg einen Blick für die günstigsten Tritte und Trittsicherheit voraussetzt, fällt hier ebenso darunter, wie leichtere Grasanstiege. Unkonzentriertes Gehen, schlechtes Schuhwerk oder ungünstige Verhältnisse (Nässe, Altschnee) können zum Absturz führen. Wer bestens präparierte Wanderwege bevorzugt, wird hier sein Glück wohl eher nicht finden.
für Geübte leicht
Hier geht's mitunter bereits in den Fels, aber ohne besondere klettertechnische Schwierigkeiten. Viele bekannte Aussichtsgipfel weisen diesen Schwierigkeitsgrad auf und das rege Treiben auf diesen Gipfeln zeigt, dass diese Schwierigkeiten von den meisten geübten Wanderern bewältigt werden. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass bereits solche Gipfel häufig mit einem Schild "Nur für Geübte" versehen sind. Dies sind aber alles Touren, welche auch ich in meiner ersten Bergsaison unternommen habe. Der klettertechnische Schwierigkeitsgrad kann zeitweise mit I- bewertet werden. Genussreiche Kraxelei ohne technische Schwierigkeiten dürfte der treffendste Ausdruck hierfür sein. Aber auch ohne Fels habe ich teilweise Touren mit "für Geübte leicht" bewertet, nämlich dann, wenn für eine gefahrlose Begehung bereits gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich ist. Das kann beispielsweise eine etwas steilere Graspassage oder ein grießseliger, abschüssiger Untergrund sein.
mittelschwer
Hier wird es bereits anspruchsvoller, doch stellen die Touren was Kletterfertigkeit, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit anbelangt noch keine übermäßig hohen Anforderungen. Trotzdem sollte eine solche Tour nicht unterschätzt werden. Seilsicherungen existieren zumeist nicht mehr und Absturzmöglichkeiten sind häufig vorhanden. Eine Tour für den geübten Wanderer, der einfach noch ein wenig mehr will. Anfänger haben hier nichts verloren!
mäßig anspruchsvoll
Teilweise anspruchsvolle Bergfahrt, klettertechnisch I, kurzzeitig auch II. Nur für wirklich Geübte! Trittsicherheit und Schwindelfreiheit dringend erforderlich, ebenso Erfahrung mit Steilgras, steilem Geröll und brüchigen, teilweise schuttbedeckten Schrofen.
anspruchsvoll
Eine in jeder Hinsicht anspruchsvolle Tour, wobei nur am Rande auf die fehlenden Sicherungsmöglichkeiten hingewiesen werden soll. Kletterfertigkeit bis II wird hier ebenso vorausgesetzt, wie gute Schwindelfreiheit und Vertrautheit mit brüchigen Gras- und Mergelschrofen. Nur für erfahrene Alpinisten, die auf eine große Anzahl anspruchvollerer Bergfahrten zurückblicken können.
sehr anspruchsvoll
Ein Schwierigkeitsgrad, der für mich das absolute Maximum darstellt, was man noch als "Bergtour" einem erfahrenen Normal-Bergsteiger anbieten kann. Dieser Schwierigkeitsgrad soll als Steigerung zu dem vorangegangenen Schwierigkeitsgrad verstanden werden und erfordert wohl keine eigene Definition.
Bewertung der konditionellen Anforderungen (Symbol Tropfen)
Eine Tour, die einen konditionell überfordert, bereitet nicht nur wenig Freude, sondern kann auch gefährlich werden. Wichtige Voraussetzungen wie Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, nervliche Belastung und Entscheidungskraft lassen im entkräfteten Zustand spürbar nach und sind nicht selten Gründe für Unfälle. Außerdem droht ein ausgelaugter Körper schnell zu unterkühlen. Es ist deshalb sehr wichtig, bei der Planung einer Tour auch die konditionellen Fähigkeiten der Teilnehmer zu hinterfragen.

Was Sie in meinen Tourenbewertungen finden ist eine frei definierte Skala, welche von einem sportlichen Geher ausgeht. Das ist bei der Interpretation meiner konditionellen Bewertungen zu berücksichtigen. Mir fiel eine vergleichbare und kontinuierliche Einteilung nicht immer leicht, schließlich gibt es auch für mich gute und schlechte Tage und am Saisonstart ist man meist wesentlich schlechter trainiert, als zu Saisonende.

Bedenken Sie, dass eine gute Grundkondition allein nicht ausreicht. So ist für die Besteigung eines Gipfels vor allem eine gute Portion Willenskraft erforderlich. Es ist eine Frage der eigenen Einstellung, wie nah man an seine konditionellen Grenzen gehen will, ohne den Spaß an der Sache zu verlieren. Dem sportlichen Genusswanderer (das ist keinesfalls abwertend gemeint) rate ich, nicht über das obere Mittelfeld meiner Skala hinausbewegen. Dabei ist aber zu beachten, dass eine Tour häufig durch eine Zwischenübernachtung auf einer der zahlreichen AV-Hütten oder durch das Auslassen von zusätzlich angebotenen Teilstücken in konditioneller Hinsicht erheblich entschärft werden kann. Sie sollten hingegen davon Abstand nehmen, allein von den angegebenen Höhenmetern auf die konditionellen Anforderungen zu schließen. Das ist speziell bei weglosen Touren auf diese Art und Weise kaum möglich.

kaum anstrengend
Diese Einstufung stellt an den Wanderer nur geringe konditionelle Anforderungen und bereitet auch nur wenigen Gipfelstürmern ernsthafte Probleme. Das Steigen fällt auf guten Wegeanlagen leicht und die Höhenmeter bewegen sich zumeist noch unter 700 Höhenmetern. Diese Touren sind in konditioneller Hinsicht auch für Familien mit Kindern geeignet.
wenig anstrengend
Niedrigere Gipfel und Hüttenaufstiege sind häufig mit dieser konditionellen Anforderung charakterisiert. Das Steigen fällt auf Wanderwegen, teilweise Pfaden in aller Regel leicht und das Ziel ist in absehbarer Zeit erreicht. 800 bis 1000 Höhenmeter sind typisch.
mäßig anstrengend
Nun, das ist eben so die Leistung, die man für einen nicht zu hohen Aussichtsgipfel investieren muss, sofern keine Beförderungsanlagen zur Verfügung stehen. Wenn ich mich auf den beliebten Aussichtsgipfeln so umschaue, dann scheinen das auch viele Wanderer ohne besondere Probleme zu schaffen. Anstiege können zeitweise etwas mühsam sein, doch hält sich alles noch im Rahmen. 1100 bis 1300 Höhenmeter kosten sicherlich manchen Tropfen Schweiß und dem ein oder anderen ist das vielleicht auch schon zuviel.
anstrengend
Wer auf einen höheren und entlegenen Gipfel dieser Seite stehen will, sollte diese konditionelle Leistung schon erbringen können. Mühsame Schuttreißen und weglose Grasanstiege kosten Kraft, 1400 - 1600 Höhenmeter an einem Tag sind übliche Tagesleistungen. Eine Tagestour wird hier durchaus schon zur sportlichen Herausforderung.
sehr anstrengend
Ungewöhnlich anstrengende Tagestour, die auch dem durchtrainierten und zähen Bergsteiger einiges abverlangt. Weglose Gehpassagen auf Gras und Geröll zehren ebenso an den Kräften, wie die zu bewältigenden Höhenmetern, welche gerne auch mal 1800 Meter und darüber betragen können. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, rechtzeitig losläuft und seine Kräfte im Aufstieg zu schonen weiß, der wird mit dieser Tagesleistung zurechtkommen.
extrem
Häufig handelt es sich hierbei um 2 kombinierte Tagestouren, Überschreitung ganzer Gipfelkämme, Umrundungen ganzer Täler oder um die schlichte Mitnahme eines weiteren Aussichtsberges nach dem Motte "Wenn ich schon mal hier oben bin". Diese Touren bewegen sich häufig bei Tagesleistungen von 2000 Höhenmetern und darüber. Konditionell geht das hier für den durchtrainierten "Normal"-Bergsteiger durchaus an die Grenze.
Bewertung der Orientierung im Gelände (Symbol Landkarte)
Das ist eine Disziplin, welche beim normalen Wandern häufig gar nicht auftritt, da hier die Aufstiege deutlich und zumeist markiert sind. Allerhöchstens kann es gelegentlich an Wegegabelungen ohne Richtungsweiser zu kleineren Pannen bei der Wahl der richtigen Abzweigung kommen. Dies ist hier aber nicht gemeint. Unter "Orientierung" ist hier ausschließlich die Orientierung beim Aufstieg im weglosen Gelände zu verstehen. Markierungspunkte sind hier zumeist ebenso Fehlanzeige, wie regelmäßige Steinmänner. Diese durchaus reizvolle Aufgabe hat allerdings auch seine Schattenseiten. Häufig ist man von einer permanenten Unsicherheit geplagt: Fragen, wie
  • Bin ich noch richtig?
  • Was, wenn ich bereits falsch bin und es immer schwieriger wird?
  • Soll ich umdrehen oder weitergehen?

sind Gedanken, die jedem schon mal durch den Kopf gegangen sind, wer sich seiner Route nicht mehr sicher war. Oft wird man dann hektisch und ist nervlich nicht mehr so belastbar, wie es das Gelände eigentlich erfordert. Der beste Tipp: Umdrehen und erneut suchen, auch wenn sich dann herausstellt, dass man bereits richtig war. Natürlich versuche ich mit meinen Tourenbeschreibungen solche Zweifel gleich gar nicht erst in Ihnen aufkommen zu lassen, doch manchmal weiß ich einfach nicht mehr alle Details einer Route, so dass Sie gegebenenfalls auch mal selber gefordert sind, die beste Durchstiegsmöglichkeit zu suchen. Oft ist eine genaue Routenangabe mangels prägnanter Orientierungspunkte auch gar nicht möglich, bzw. nötig. Das weglose Gehen kann man lernen und so sei Ihnen nur der Ratschlag gegeben, Touren wie z.B. den Großen Wilden nicht alleine, nur bei entsprechender Übung und vor allem nur bei stabiler Wetterprognose durchzuführen. Denn plötzlich auftauchende Quellwolken haben auch schon den erfahrensten Bergsteiger bei solchen Touren in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht, welche tödlich enden können! Bei der Bewertung spielt nicht nur die Übersichtlichkeit des Geländes selbst eine große Rolle, sondern auch die Länge des weglosen Aufstiegs.

sehr leicht
  • markiertes Gelände mit deutlicher Wegeanlage
leicht
  • schmale, mitunter undeutlich hervortretende Pfadspur
  • wegloses Gelände markiert, mitunter Anzeichen einer häufigen Begehung
leicht - mittelschwer
  • unübersichtliches, wegloses Gelände, aber markiert (Gefahr bei Wetterumschwung)
  • unmarkiertes, aber übersichtliches Gelände
mittelschwer
  • zumeist noch kürzere Zustiege, aber unmarkiert und weglos
  • markante Orientierungspunkte, Gelände aber weniger übersichtlich
anspruchsvoll
  • Unübersichtliches Gelände, zum Teil ohne markante Orientierungspunkte.
  • Lange Zustiege erhöhen die Gefahren bei Wetterumschwung!
sehr anspruchsvoll
  • Schwer auffindbare Route mit Gefahren durch Verirrung oder Absturzgefahr.
  • Besonders bei langen Zustiegen bei Wetterumschwung gefährlich!
Bewertung des Wanderbetriebs (Symbol Wanderer)
Zu diesem Thema möchte ich keine Definitionen schreiben. Umso weniger Symbole farbig sind, desto weniger ist die Route frequentiert. Mir ist dieser Bewertungspunkt besonders wichtig, da das Bergerlebnis und die Erholung auf ruhigeren Routen einfach ungleich viel größer ist. Leider kommt es häufig vor, dass einzelne Abschnitte untereinander sehr unterschiedlich stark frequentiert sind. Ich wiege das dann durchaus gegeneinander auf, wobei die einsameren Abschnitte in aller Regel eine höhere Gewichtung erhalten. Bedenken Sie aber bitte, dass Ihnen besonders auf den einsameren Routen kaum jemand im Vorbeilaufen zur Hilfe kommen kann. Eine simple Zerrung oder Verstauchung kann auf solchen Routen bereits gefährlich werden.

Deshalb: Nehmen Sie bei abgelegenen Touren besonders im Frühjahr und im Herbst warme Kleidung, Windschutz und eine Rettungsdecke mit. Es wird zu dieser Zeit bitterkalt in den Nächten und manch einer ist mit harmlosen Verletzungen schon erfroren. Hinterlassen Sie eine genaue Route mit den einzelnen Zielen bei Angehörigen oder Ihrer Unterkunft. Nutzen Sie Gipfelbücher für einen Eintrag, am besten mit Ihren weiteren Zielen. Natürlich ist auch ein Handy obligatorisch, aber in vielen Tobeln und Tälern ist es nutzlos. Pech, wenn Sie da festsitzen. Verlassen Sie sich also besser nicht auf die Technik. Der beste Schutz ist ein Partner, der in solchen Situatiionen Hilfe hohlen kann.

Bewertung der landschaftliche Schönheit und Aussicht (Symbol Landschaft)
Auch dieser Bewertungspunkt kommt wohl ohne Definitionen aus. Sie finden auf meiner Seite ohnehin nur die Juwelen meiner Touren, da werden Sie landschaftlich kaum enttäuscht werden. Früher habe ich versucht, die beiden Punkte "Landschaftliche Schönheit" und "Aussicht" getrennt zu bewerten, da ich die Meinung vertrete, dass eine tolle Aussicht alleine noch lange keine schöne Tour ausmacht. Es war ein hoffnungsloses Unterfangen und die Zusammenlegung der beiden Punkte führt auf alle Fälle zu mehr Transparenz.

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