Gipfelliste Lechtaler Alpen
 

Aplespleisspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Südgipfel 2655 m
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Die Aplespleisspitzen von Osten.

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Über den SW-Grat.

Schwierigkeiten:
I+ in brüchigem Hauptdolomit. Gleitender Schutt erfordert einiges an Trittsicherheit. Im oberen Abschnitt ist etwas Orientierungssinn gefragt.

Wissenswertes:
Idealer Aussichtsgipfel, bei entsprechender Erfahrung trotz des gerölldurchsetzten und brüchigen Geländes lohnend. Vermutlich wird der Gipfel überwiegend über den plattigen SO-Grat (Oberrätkalk) zum südl. Vorgipfel erstiegen. Bei dem im AVF "Lechtaler Alpen alpin" beschriebenen "Zackengrat" muss es sich aber wohl um den SW-Grat handeln. Route: Vom Boden beginnt in der Nähe einer Blockwerk-Ansammlung eine Pfadspur, welche links ausholend bequem hinauf zu den südwestlichen Gras- und Geröllhänge leitet. Nun über steilen Schutt mühsam an das untere Ende des "Zackengrats" und auf ihm in brüchiger Kletterei zu einem Steilaufschwung. Nach links in eine steile Geröllrinne und gleich wieder nach rechts über steilen, gleitenden Schutt und Bruchschrofen auf den schmalen Zackengrat. Weiterhin brüchig zu einer Schuttfläche und auf ihr bis unterhalb des südl. Vorgipfels. Links vorbei um eine Ecke zur geröllbedeckten Gipfelabdachung und auf ihr zum kreuzgeschmückten Südgipfel empor. Hier schwindelerregende Tiefblicke hinüber zum Hautgipfel!

Asserlespitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Aserlespitze 2337 m
Südliche Gamplespitze 2325 m
Nördliche Gamplespitze 2324 m
Karlekopf 2270 m
Aserlekopf 2282 m
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Die Aserlespitze von der Nördlichen Gamplespitze

Gruppe:
Loreagruppe

Route:
Überschreitung vom Karlekopf über Aserlespitze und Gamplespitzen zum Aserlekopf

Schwierigkeiten:
II (wenige Stellen, hier brauchbare Felsqualität) und I, aber auch viel anspruchsvolles, teilweise leicht exponiertes alpines Gehgelände, das aufgrund der splittrigen Felsqualität konzentriertes Steigen und gute Trittfestigkeit gebietet. Auch ist ein gewisser Spürsinn für die jeweils günstigsten Durchstiegsmöglichkeiten bei dieser Tour unerlässlich. Im alpinistischen Gesamtanspruch sollte die Komplettüberschreitung deshalb auch ohne die Existenz von kniffligen IIer-Stellen nicht allzu leichtfertig unterschätzt werden. Es bieten sich allerdings mehrere Abstiegsmöglichkeiten nach Norden ins Loreggkar an.

Wissenswertes:
Die Aserlespitze gehört, wie ihre Nachbarn, zu den wirklich einsamen Gipfeln der Lechtaler Alpen. Zu abgelegen, zu wenig Gipfelcharakter und zu niedrig sind die Gipfel der Aserleguppe, als dass sie das Interesse der Bergsteiger auf sich ziehen könnten. Und so sind es in erster Linie die einsamkeitssuchenden Alpinisten, welche den langen Zugang auf sich nehmen und unerwartet feststellen, dass eine Gesamtüberschreitung dieser Gruppe ein unerwartet spannender und lohnender Leckerbissen für all diejenigen ist, welche absolut ursprüngliches Gelände lieben und mit den hier häufiger anzutreffenden Eigenheiten des Hauptdolomits zurecht kommen. Zugang am besten über eine ins Rotlechtal führende Forststraße, deren Ausgang sich in einer ausgeprägten Rechtskurve ca. 3 km nach Ortsausgang Rinnen befindet (hier begrenzte inoffizielle Parkmöglichkeit). Knapp 3 km auf der Forststraße taleinwärts, dann links ab mit ca. 50 m Höhenverlust über den Rotlech und jenseits auf schmalem Steig steil bergan um den Schönbichlkopf ins Loreggtal und noch weit bis zum Loreggjoch. Tipp: Dort wo der (nicht immer ausgeprägte, aber markierte ) Steig im leichten Linksbogen um einen nördlichen Seitengrat der Aserlespitze führt, lohnt es sich im Falle des Vorhabens einer Komplettüberschreitung einen Blick auf das Abstiegsgelände vom Sattel zwischen Aserlekopf und Schönbichlkopf zu werfen und einzuprägen. Route: Vom Loreggjochn ganz unschwierig über den gut gangbaren, aber weglosen Rücken auf den Karlekopf. Dann zunächst auf dem Grat bis dieser ungangbar wird. Weiter etwas unterhalb der Grathöhe in unangenehm brösliger Querung südlich hindurch in den folgenden weiten Sattel. Der zunächst hindernislose Graskamm leitet an eine von senkrechter Schichtung geprägte Hauptdolomitzone heran, welche durch eine bizarre Formation hübscher Turmgruppen - ein Felskopf wird nördlich auf schmalem Felsband umgangen (II-) - mit einigen schönen Kraxelstellen zum Gipfelkamm der Aserlespitze leitet. Auf Schutt und Grasposter in die Aserlescharte hinab und über den breiten Graskamm gegen die Südliche Gamplespitze hinauf, wo sich der Grat felsig zusammenschnürt. Über ein etwas schärferes splittriges Gratstück zu einem markanten Felskopf, der rechts herum (nicht in die Flanke absteigen) auf einem guten, aber nicht sofort erkennbaren Felsband umgangen wird. Jenseits über gut gestufte Schrofen (I+) hinab und wieder leichter auf die Südliche Gamplespitze. Beim Übergang zur Nördlichen Gamplespitze wird der nahezu senkrechte Gipfelaufschwung (III) kurz nach links absteigend auf gut gangbarem Geröllband umgangen und man erreicht die Nördliche Gamplespitze über ihre westliche Schuttabdachung. Auch beim vermeintlich hindernislosen Übergang zum kreuzgeschmückten Aserlekopf behindern einige schroffe Felsköpfe einen allzu leicht gelaubten Weiterweg. Das erste schroffe Gratstück wird rechts umgangen, dann durch eine wilde Felsrinne (I+) in den Sattel, wo man immer die besten Durchstiege suchend in netter Kletterei (I) den fast ausschließlich von Einheimischen bestiegenen Aserlekopf erreicht. Beim Abstieg in den Sattel vor dem Bichlwaldkopf (Grünjöchle) hält man sich am besten immer im Bereich der festen hellen Felsen und studiert rechtzeitig die Durchquerung des folgenden Latschenfelds durch die von oben gut sichtbaren Gassen. Vom Sattel in geschickter Ausnutzung der Geländestruktur durch die ziemlich steile Grasflanke hinab in nur noch wenig geneigtes Grasgelände, wo man bequem bis zu den ersten Fichten absteigt. Nun durch Morast, teilweise auf Trittspuren, immer weiter nach Osten, bis man auf den querenden Steig vom Aufstieg trifft.

Bleispitze, auch Pleispitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Bleispitze 2225 m
Gartnerjoch 1906 m
Gartigjöchl 1719 m
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Bleispitze hoch über Lähn mit Gartigjöchl (rechts) und Gartnerjoch (links)

Gruppe:
Loreagruppe

Route:
West-Ost-Überschreitung: Von Bichlbächle über das Gartigjöchl zur Bleispitze, weiter zum Gartnerjoch und Abstieg nach Lähn.

Schwierigkeiten:
Keine Kletterei, aber Trittsicherheit im weglosen Grat- und Steilgrasgelände unbedingt erforderlich. Mit Ausnahme des Abstiegs vom Gartnerjoch keine Markierungen.

Wissenswertes:
Die Bleispitze wird fast auschließlich über ihren kurzen Südgrat aus dem Sommerbergjöchl bestiegen. Eleganter und alpinistisch viel reizvoller ist hingegen die aussichtsreiche Überschreitung dieses Berges über ihren insgesamt 4 km langen NW- und NO-Grat. Besonders in der Übergangszeit ist die Bleispitze eine lohnende Unternehmung für Liebhaber individualistischer Routen ohne größere Schwierigkeiten - ideale Routenwahl vorausgesetzt. Sinnvollerweise deponiert man in Lähn ein Fahrrad für den rd. 6 km langen asphaltierten Rückweg nach Bichlbächle. Route: In Bichlbächle beginnt man den etwas mühsamen, weglosen Steilanstieg zum Gartigjöchl unmittelbar rechts der am Waldrandrand hinaufziehenden Lawinenverbauungen. Man lasse sich hier nicht von dem vermeintlich flacheren Gelände am rechten Waldrand täuschen - eine besonders bei feuchten Verhältnissen unangenehme Steilgrasstufe holt die im unteren Teil verloren gegangenen Höhenmeter bald wieder auf. Vom Gartigjöchl in genussreicher Wanderung über den stellenweise schmalen und nach Norden steil abfallenden Grasgrat auf das Mähbergjoch und weiter, am Ende ziemlich steil, auf den kreuzgeschmückten Gipfel der Bleispitze. Stets schöne freie Ausblicke. Vom Bleispitz-Gipfel ein kurzes Stück den Südgrat hinab und weiter über den ganz einfach zu begehenden Kamm des Gartnerbergs zum kreuzgeschmückten Gartnerjoch. Für den Abstieg kehrt man in die Senke vor dem Gartnerjoch zurück, wo rot markierte Pflöcke die günstigste Route entlang des von Steilabstürzen begleiteten NO-Rückens weisen. Fast immer deutliche Trittspuren in allerdings ziemlich steilen Grasgelände, das bei Nässe unangenehm werden kann. Die Pfadspur trifft schließlich auf einen Forstweg, welcher mit zwei langgezogenen Kehren nach Lähn hinableitet (überwiegend gut beschildert).

Bockkarspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Südgipfel 2594 m
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Südliche und Mittlere Bockkarspitze vom Kogel.

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Von der Südl. Bockkarsscharte über den S-Grat.

Schwierigkeiten:
I+ und II in steilen, schuttreichen und mürben Schrofen. Insgesamt aber doch recht hübsche Kletterei in ziemlich alpinem Gelände. Trittsicherheit in steilem Schutt unbedingt erforderlich. Besonders die Umgehung des ersten Gratabschnitts verlangt etwas Orientierungsvermögen in rinnenreichem Schrofengelände. Nur bei stabilem Wetter!

Wissenswertes:
Die höchste Erhebung dieser weit über Gramais hinaus auffallenden Felsmauer, dessen Hauptdolomit-Schichten extrem gebankt und verbogen sind, wird wohl nur selten besucht. Die im neuen Führer "alpin" angegebene Route kommt sehr gut hin. Zu bemerken wäre, dass insbesondere die Umgehung des ersten Gratabschnitts in der Westflanke länger dauert, als man zunächst vermuten würde. Man umgeht die erste Turmgruppe noch vor Erreichen der Südl. Bockkarscharte, der zweite Gratturm kann auch in steilen Schrofen luftig überklettert werden (der plattige Abschnitt auf der N-Seite kurz oberhalb der Scharte wird über die westliche Gratkante (II) überlistet). Zwischen der im Führer erwähnten "Ecke" und der "linken Rippe" liegt eine breite, geröllreiche Schrofenflanke ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Das "abschüssige Band" unterm Gipfel verlang wegen der senkrechten Abstürze nach Osten große Vorsicht.

Dremelspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Dremelspitze 2733 m
 

Dremelspitze aus dem Gebiet der Hanauer Hütte.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Normalroute in der Südflanke.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Dremelspitze

Eisenspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Eisenspitze 2859 m
Eisenkopf 2855 m
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Gipfelaufschwung der Eisenspitze vom Westl. Eisenkopf

Gruppe:
Parseiergruppe

Route:
Aus der Parseierscharte über den Westlichen Eisenkopf. Zustieg von Flirsch über den Flirscher Parseier

Schwierigkeiten:
Trittsicherheit und Geländebeurteilungsvermögen beim weglosen Zustieg über die steilen Grasplanken des unteren Flirscher Parseiers unbedingt erforderlich. Am Westlichen Eisenkopf eine sehr steile Passage II (fester Fels), der Gipfelaufschwung zur Eisenspitze ist im Bereich I-II in splittrigen Steilschrofen. Am (festen) Gipfelgrat des Westlichen Eisenkopfs ist zudem Schwindelfreiheit gefragt.

Wissenswertes:
Die Besteigung der Eisenspitze darf trotz des langen Zustiegs über den Flirscher Parseier zu den wirklich lohnenden Gipfeln der Lechtaler Alpen gezählt werden. Der gar nicht mal so selten, überwiegend jedoch von Einheimischen bestiegene imposante Gipfel bietet weitreichende Rundumsicht und landschaftlich großartige Einblicke in die geologisch mannigfaltige Gipfelwelt der zentralen Lechtaler Alpen. Landschaftliche Bestnoten verdient auch der relativ kurze, aber alpinistisch spannende Abschnitt zwischen dem Westlichen Eisenkopf und Eisenspitze. Zur Route: Vom Parkplatz an der Kirche in Flirsch auf kleinem Asphaltsträßchen nach Norden bis zu der Stelle, wo dieses den Mühlbach überquert (Parken hier bitte nur nach Rücksprache mit den Anwohnern). Zunächst auf der Forststraße rechts des Bachs, dann sehr steil auf ganz schmalem Steig bis zu dem deutlichen Abzweig eines Jagdsteigs an einer Rastbank mit Wegweiser. Auf dem stets deutlichen Jagdsteig, der absolut konzentriertes und trittsicheres Gehen verlangt, nach Norden durch die Steilhänge des hier scharf eingeschnittenen Grießltals zu einer Jagdhütte. Von dort auf dem darüberliegenden Grasrücken bergan und Querung hinüber zu einer Senke, dem Sattele. Weiter auf schwachen Trittspuren nur wenige Meter oberhalb des tobelartig eingeschnittenen Bachbetts, dann etwa im mittleren Abschnitt der steilen Graspleisen zwischen Tobel und den nördlichen Begrenzungswänden bergan, bis sich die Trittspuren im Bereich einiger Geröllzungen verlieren. Auch wenn das Gelände für den mit steilen Grasplanken vertrauten Geher viele Optionen offen lässt: Es sei den Gelenken zu liebe dennoch dringend empfohlen, sich den Verlauf der Trittspuren für den Abstieg einzuprägen, denn von oben gesehen sind die Trittspuren nur bei Kenntnis ihrer genauen Lage auszumachen. Nun kurz neben der Geröllzunge gegen die Felsen, dann in weniger steilem, aber immer noch anstrengendem Gelände zu einem Verschlag, der auf den Grundmauern einer verfallenen Hütte errichtet wurde. Von dort ist der flachere, mit buntem Geröll und Blockwerk gefüllte Abschnitt des Flirscher Parseiers bald erreicht. Die Parseierscharte erreicht man am einfachsten direkt über gut tragendes Geröll ansteigend, wobei man zum Schluss die Steigspuren des Augsburger Höhenwegs nutzt. Aus der Scharte auf einer Geröll- und Schrofenrippe gegen die Felsen der Eisenköpfe und dann im oberen Bereich leicht schräg nach rechts durch steile, z.T. brüchige Schrofen (I+) in eine Gratlücke der Eisenköpfe. Nun in gutartigem Fels ziemlich luftig teils auf-, meist aber ganz knapp südlich der Schneide nach Westen bis zum senkrechten Abbruch des Westlichen Eisenkopfs. Hier entweder schwierig die kaminartige Steilrinne nördlich des Kopfs oder einfacher die Rippe rechts der Steilrinne in schönem Fels hinab (II+) und links an einem splittrigen Kopf vorbei in einen Sattel.Landschaftlich großartig! Eine nordseitige Querung von der Geröllrippe hierher ist möglich, aber landschaftlich wie auch alpinistisch unlohnend (I, geröllbedeckte Schrofen). Über den dunklen Dreck des Schussrinners in den Sattel vor dem steilen Gipfelaufbau der Eisenspitze und hier über Rinnen und Bänder sehr steil und brüchig, aber doch einfacher als erwartet (Stelle II, sonst bis I+) auf den aussichtsreichen Gipfel mit Kreuz und Buch.

Erlispitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Westgipfel 2634 m
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Westl. und östl. Erlispitze vom Trittkopf gesehen.

Gruppe:
Vallugagruppe

Route:
Über den Nordgrat.

Schwierigkeiten:
Klettertechnisch bis I, meist ausreichende Tritte, jedoch erdige Grasschrofen und ziemlich ausgesetzt. Nur für wirklich erfahrene Alpinisten. Bei Nässe heikel und deshalb dringend zu widerraten. Insgesamt sind die Anforderungen höher zu bewerten, als man den Führern entnehmen würde.

Wissenswertes:
Die Westl. Erlispitze wird eigentlich nur beim Zugang zur Roggspitze betreten. Eindrucksvoller Blick auf die steile Nordflanke der Roggspitze. Route: Von der Stuttgarter Hütte zum Gratansatz und nun zunehmend steiler und ausgesetzter, meist etwas rechts der Gratkante (links des Grats teilw. steil abfallende Plattentafeln, rechts exponierte Grasschrofenflanken), empor zu einem abschüssigen Geröllabsatz, welcher oberhalb steil abfallender Plattentafeln eingelagert ist. Dem folgenden schrofigen Gratstück weicht man links über Geröll aus, dann über einfache Schrofen und Geröll zum Gipfel. Die Schwierigkeiten des unteren Gratabschnitts können auch östlich im Geröll (unterhalb der Platten) umgangen werden (sicherer, aber weniger schön).

Fallenbacherspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Fallenbacherspitze 2723 m
 

Fallenbacherspitze über dem Fallenbacherkar.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Normalroute über den SW-Grat.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Fallenbacherspitze – verstecktes Felsrevier über dem Alperschontal

Feuerspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Feuerspitze 2852 m
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Feuerspitzmassiv von Westen

von diesem Gipfel gibt es ein 180- Panorama°-Panorama

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Südflanke und Westrinne.

Schwierigkeiten:
In der schuttbedeckten Südflanke der Feuerspitze keine nennenswerten Schwierigkeiten, im Aufstieg jedoch mühsam. Nur wenig anspruchsvoller ist der weglose Aufstieg in der breiten Westrinne (im Bild knapp rechts der Bildmitte) zu bewerten, wo steiler Schutt und wenige schrofige Unterbrechungen sicheren Tritt fordern. Der Übergang "Simmshütte - Stierlahnzugjoch - Ansbacher Hütte", der beim Normalanstieg zur Feuerspitze in der Regel beschritten wird, würde ich bzgl. Trittsicherheit vergleichsweise anspruchsvoller werten. Schlüsselstelle ist hier der östliche Anstieg zum Stierlahnzugjoch, der ohne das hier angebrachte Seil ziemlich unangenehm wäre.

Wissenswertes:
Die Feuerspitze wird wegen der langen Zugänge und dem etwas mühsamen, alpinistisch reizlosen Anstiegs zum Gipfel während der Wandersaison wenig besucht, im Winter jedoch beliebter Skigipfel. Dabei liegt die Feuerspitze in einer geologisch einzigartigen Hochgebirgslandschaft und der Gipfel bietet dank seiner Höhe weitreichende Fernsicht. Der geübte, von Kaisers oder Simms-Hütte kommende Wanderer kann abkürzend auch über die Westrinne auf- bzw. absteigen. Auch ein Anstieg direkt vom Stierlahnzugjoch über die steile, erdig verwitterte Mergelflanke ist ohne Kletterei möglich - man erspart sich so den etwas unangenehmen Abstieg östlich des Jochs zur tiefer gelegenen Abzweigung auf die Feuerspitze.

Freispitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hauptgipfel 2884 m
 

Freispitze und Freispitztrapez von der Parseierspitze.

Gruppe:
Freispitzgruppe

Route:
Überschreitung von der Freispitzscharte aus im Anschluss an Überschreitung von Rotspitze und Rotplatte. Abstieg über die Dreischartlroute.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Die Freispitzüberschreitung

Galtbergspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Galtbergspitze 2391 m
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Galtbergspitze unterhalb des Bichlbächler Jöchle

Gruppe:
Loreagruppe

Route:
Über den S-Grat bzw. SO-Sporn

Schwierigkeiten:
Bis I+ in z.T. steilen und brüchigen Schrofen, aber auch viel festerer Fels und alpines Gehgelände ohne Begehungsspuren. Beim Übergang zum Hauptgipfel kurzzeitig etwas luftig.

Wissenswertes:
Die formschöne Galtbergspitze ist ein alpinistisch interessanter und trotz guter Erreichbarkeit sehr einsamer Gipfel. Die lohnende Besteigung verlangt unbedingt alpine Erfahung, beinhaltet aber keine ausgeprägte Schlüsselstelle. Route: Als Zugang bietet sich der Fernpass über das Kälbertal oder aber Bichlbächle über das Bichlbächler Jöchle an. Letzteres ist für den aus dem Lechtaler Raum Anfahrenden zu bevorzugen. Vom Joch mit einigem Höhenverlust auf guter Steiganlage an dem herrlichen Karbecken zwischen Steinmandlspitze und Galtbergspitze vorbei und weiter unterhalb der schrofigen Abbrüche bis zu einem Boden unterhalb der Kaminlochköpfe und dem Kreuzjoch (guter Überblick beim Abstieg vom Bichlbächler Jöchle). Nun rechts vom Weg ab und über schönes Grasgelände das Kar gegen die Kaminlochköpfe empor. Der Sporn, der vom Vorgipfel (= Südgipfel) am tiefsten in das Kar hinabreicht, eignet sich am besten für den Aufstieg während der Südgrat besser für den Abstieg geeignet ist. Den unteren schrofigen Abbruchs des Sporns überlistet man durch geschickte Querung im Geröll und erreicht den Sporn etwa auf Höhe des ersten Grasfleckens. Hier kurz vorsichtig nach links, dann über recht steile aber feste Schrofen (I+) auf dem Rücken des Sporns empor. Das Gelände legt sich bald etwas zurück und man erreicht wesentlich problemloser als erwartet über mittelsteiles, gut gestuftes Grasgelände den Vorgipfel. Hier rechts des Grats wenige Meter luftig hinab auf ein Band und gleich wieder durch eine Lücke hindurch zur Fortsetzung des nun plattigen Grats, der luftig überschritten wird. Es folgt ein scharfes Gratstück aus zerborstenen Fels (I, luftig) und man gelangt zu einem Abbruch in den Sattel zwischen Vor- und Hauptgipfel der Galtbergspitze. Über dem Abbruch in einer Geröllrinne kurz nach links, dann mit gebotener Vorsicht über brüchigen Fels und kleinen aber zahlreichen Tritten in den weiten Sattel (I, eher unangenehm als schwierig). Nun ohne weitere Schwierigkeiten nach Belieben über Schutt und Schrofen auf den Hauptgipfel. Tipp: In einem wenig ausgeprägten Sattel vor dem Hauptgipfel steht ein helles Türmchen. Es lässt sich in hübscher Kletterei (II+) ersteigen. Für den Abstieg vom Vorgipfel wählt man am besten den weniger steilen Südgrat. Hier über schöne Schrofen hinab und über Schutt zu einem Felskopf. Hier links ab über Geröll unterhalb der Kaminlochköpfe, bis man ins Kar absteigen kann.

Galtjoch

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Galtjoch 2109 m
Abendspitze 1962 m
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Galtjoch (links) mit Abendspitze (rechts) und dem Thaneller im Hintergrund

Gruppe:
Liegfeistgruppe

Route:
Aufstieg zur Abendspitze über den Ostgrat und weiter auf dem Kamm zum Galtjoch. Im Anschluss Begehung des Reuttener Höhenwegs.

Schwierigkeiten:
Der Übergang von der Abendspitze zum Galtjoch ist sehr einfach. Gleiches gilt sicherlich auch für den nordseitigen Anstieg in den Sattel zwischen Abendspitze und Galtjoch (Normalweg). Der weglose Anstieg zur Abendspitze über den Ostgrat erfordert etwas Orientierungssinn und Trittsicherheit, sonst ohne nennenswerte Schwierigkeiten.

Wissenswertes:
Das Galtjoch verdient kaum den Stellenwert eines selbstständigen Gipfels, dennoch bietet dieser Grasmuggel hübsche Aussicht. Die Abendspitze ist kaum mehr als eine etwas erhöhte Schulter des Galtjochs, fällt aber von Norden gesehen durch ihre mergelige Grassteilwand ins Auge. Ihr Ostgrat bietet von der Ehenbichleralpe eine interessante und abkürzende Alternative zum Normalanstieg. Route: Gleich an der deutlichen Rechtskurve des Forstwegs hinter der Ehenbichleralpe steigt man auf Grastritten leicht links haltend bergan um den Gipfelkörper herum und gelangt an einem Wasserspeicher vorbei zu den versteckten Weideflächen der Abendspitz-Südflanke. Von hier hinauf zur Kammhöhe und auf dieser bergan, wobei man an geeigneter Stelle auf die linke Seite des Weidezauns steigen sollte, welcher dem Kamm gleichläuft. Dem Latschenfeld unter dem Gipfel weicht man nach links aus und quert so lange unter diesem hindurch, bis man über eine breite Latschengasse problemlos den Gipfel der Abendspitze mit Kreuz und Buch erreicht. Von hier in bequemer Wanderung zum Galtjoch.

Gatschkopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Gatschkopf 2945 m
 

Der behäbig breite Gatschkopf hinter der Augsburger Hütte.

Gruppe:
Parseiergruppe

Route:
Aufstieg von Grins zur Augsburger Hütte und über die Südflanke zum Gipfel. Abstieg über Grinner Ferner und Gasillschlucht.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Über den Gatschkopf auf die Parseierspitze

Greitjochspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Greitjochspitze 2319 m
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Die Greitjochspitze von der Holzgauer Wetterspitze

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Von Madau über den ONO-Grat

Schwierigkeiten:
Gehgelände, das aber im unteren bewaldeten Kammabschnitt trotz Trittspuren etwas Orientierungssinn fordert.

Wissenswertes:
Die Greitjochspitze gehört zusammen mit den Sonnenkogeln zu den untergeordneten Erhebungen der Madau-Umrandung. Die Großartigkeit dieses Gipfelziels wird einem allerdings schnell bewusst, wenn man sich mit ihrer Lage vertraut macht: Freispitzmassiv, Fallenbacherkar-Umrandung und Torspitzgruppe reihen sich karusellartig um diesen Gipfel und die südlichen Gipfel der Allgäuer Alpen können vom Biberkopf bis zur Klimmspitze überblickt werden. Trotz fehlender Fernsicht (bzw. gerade deshalb) darf die Aussicht von der Greitjochspitze zu den imposantesten der gesamten Lechtaler Alpen gezählt werden. Dennoch wird die Greitjochspitze kaum beachtet. Route: Vom Parkplatz am Beginn des Madautals auf der Fahrstraße mit dem Fahrrad taleinwärts bis zur scharfen Kehre, wo die Brücke den wasserfallartig herabkommenden Alperschonbach überquert (hinter der Kehre der beschilderte Abzweig nach Madau). Oder vom Berggasthof Hermine hierher. Genau gegenüber einer Ausweich-/Abstellfläche vor der Kehre zieht eine ganz schmale und nicht immer erkennbare Pfadspur knapp rechts der bewaldeten Steilflanke ins Alperschontal zu einem Hüttchen empor (einzelne Markierungen, welche aber überwiegend keine Orientierungsfunktion haben). Austritt der Pfadspur hier gut einprägen! Durch locker bewaldetes Gelände hinauf zu einer zweiten Hütte in nun freiem Wiesengelände und weiter über den übersichtlichen, zunächst ganz breiten, später schmäleren Kamm mit einigen steileren Abschnitten zum breiten Gipfel der Greitjochspitze. Hinweis für den möglichen Weiterweg über den nahezu horizontal verlaufenden Graskamm Richtung Fallenbacherspitze und Abstieg zum Fallenbachersee: Vom Gipfel erreicht man zunächst ohne Schwierigkeiten ein der Greitjochspitze südlich vorgelagertes breites Grasplateau, welches sich dann aber südwärts zu einer scharfen Grasschneide zusammenschnürt und schließlich mit einer Steilstufe nach Süden abbricht. Dem Grat weicht man deshalb nach links in die zwar trittige, aber bis zu 60° steile, sehr anspruchsvolle Grasschrofenflanke aus (I+). Zunächst durch Abstieg in Fallinie, dann Querung nach Süden erreicht man so eine kurze erdige Schrofenrinne, welche zur Kammhöhe hinableitet. Schwindelfreiheit, Steilgraserfahrung, trockene Verhältnisse und absolute Trittsicherheit sind hier unbedingt erforderlich - ein Fehltritt führt unmittelbar zum Absturz! Der Abstieg zum Fallenbachersee sah von oben gesehen unkritisch aus. Für den Fall, dass ein Rückweg über das Grießtal in Betracht gezogen wird: Die in einigen Karten verzeichnete Pfadspur, welche vom Ende des in der N-Flanke der Greitjochspitze in vielen Kehren hinaufziehenden Forstwegs zum mittleren Teil des O-Grats leitet, existiert! Schöner dürfte der Anstieg wie beschrieben über den gesamten ONO-Grat sein.

Grießlspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Grießlspitze 2814 m
Grießlkopf 2830 m
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Grießlkopf und Grießlspitze von der Rotspitze

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Freispitzgruppe

Route:
Über das Langkar zur Grießlscharte und über den W-Kamm auf den Grießlkopf. Übergang zur Grießlspitze. Abstieg über S-Grat und Stierloch / Zammer Parseier.

Schwierigkeiten:
Aufstieg zum Grießlkopf nur kurz vor dem Gipfel einfache Bruchschrofen (I-), sonst etwas mühsames Gehgelände. Übergang zur Grießlspitze II (eine Passage, nicht ausgesetzt), sonst deutlich leichter. Der Abstieg über den Zammer Parseier erfordert Trittsicherheit und Übersicht im weglosen Gelände, ist aber ebenfalls nur an einer Passage mit I+ zu bewerten. Als Tagestour von Madau aufgrund der Weglänge und Höhenmeter sehr anstrengend.

Wissenswertes:
Die Überschreitung von Grießlkopf und Grießlspitze ist eine landschaftlich außergewöhnlich eindrucksvolle und abwechslungsreiche Tour mit imposanten Perspektiven auf die Freispitze und Parseierspitze. Trotzdem erhalten die beiden Hauptdolomitgipfel nur wenig Besuch. Bei der Tourenplanung ist die hier beschriebene Richtung vorzuziehen, da ein Aufstieg über den Zammer Parseier sehr mühsam sein dürfte und sich auf diese Weise Freispitzkamm und Parseierspitze - dem Sonnenstand angepasst - im optimalen Fotolicht präsentieren. Route: Vom Parkplatz am Beginn des Madautals mit dem Bike nach Madau und weiter über den nun steileren Forstweg im Parseiertal zum "VIP-Parkplatz" der Memminger Hütte. Zu Fuß in der östlichen (!) Talflanke auf schmalem Steig bis zum zweiten Abzweig Richtung Memminger Hütte. Hier über ein kleines Brückchen über den Parseierbach. Nun immer den mit etwas Aufmerksamkeit nicht zu verfehlenden Markierungen folgend um den unteren NO-Grat der Grießlspitze herum in das Langkar (faszinierender Blick auf die Freispitze) und am Ende etwas mühsam in die Grießlscharte (Seilsicherungen, I-). Man hält sich in Folge immer im Bereich der schuttreichen Kammhöhe, kürzere Felspassagen existieren nur unter dem Gipfel des Grießlkopfs. Von hier großartiger Blick auf Rotspitze, Rotplatte und Freispitze. Unschwierig über Schutt und Schrofen in den folgenden Sattel und mühsam an den felsigen Gipfelaufbau der Grießlspitze heran. Im Bereich der Verscheidung in einer Rinne (II, schöne kurze Kletterei) zum Grat und über einfache Schrofen auf den Gipfel. Die Grießlspitze bietet einen instruktiven Blick auf die Gipfel des Augsburger Höhenwegs und ergänzt die Aussicht vom Grießlkopf perfekt. In etwas unwegsamen, aber nie schwierigen Gelände, am Ende über stellenweise "abfahrbaren" Schutt in die tiefste Senke vor dem unnahbaren Stierlochkof. Nach links über Schutt hinab zu einer grießligen hellen Rinne. Man betritt sie nicht, sondern steigt oberhalb davon nach links über steile, aber gut gestufte Schrofen durch einen Schrofenriegel zum darunter liegenden Schuttfeld ab (I+). Über das Schuttfeld zügig hinab und schließlich nach rechts über etwas unwegsames Grasschrofengelände zum Zammer Parseier (Vorsicht bei Restschnee - Durchbruchgefahr). Stets eindruckvolle Blicke auf die 1000 m hohe Steilmergelflanke der Parseierspitze. Nun weiter in der linken begrasten Flanke entlang, wo Trittspuren talauswärts führen und schließlich wieder den Talboden erreichen. Eine Pfadspur leitet hier zum bereits bekannten Brückchen über den Parseierbach.

Grießtalerspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Grießtalerspitze 2622 m
Hahnleskopf 2210 m
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Die Grießtaler Spitze vom Hahnenkopf.

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Über Hahnleskopf, Ober Grießtal und Südflanke.

Schwierigkeiten:
Eine Stelle II (umgehbar), sonst bis max. I. Im Zustieg steile Schuttflächen und Graspolster, welche einiges an Trittfestigkeit fordern. Insgesamt aber doch leichter als erwartet. Vom Charakter ungefähr mit der Klimmspitze in der Hornbachkette vergleichbar, jedoch weglos und ohne Markierungen.

Wissenswertes:
Sehr lohnender Aussichtsgipfel, welcher trotz seiner überragenden Höhe und der verhältnismäßig bequemen Erreichbarkeit von Kaisers aus nur sehr wenig bestiegen wird. Im Ober Grießtal tolle Biwakmöglichkeit. Eine Kombination mit der Rotschrofenspitze bietet sich an. Route: Von Kaisers auf Steigspur auf die Schulter des Hahnleskopfs. Diesen erreicht man auch, landschaftlich reizvoll, direkt über seinen Westgrat. Hierzu an der Spitzkehre (Wilder Kaiser) geradeaus an zwei Hütten vorbei und mühsam am linken Rand der Lawinenverbauungen über steiles Gras empor. Das Gelände legt sich bald zurück und erlaubt einen recht bequemen und blumenreichen Aufstieg, am Ende sogar auf guter Pfadspur. Vom Hahnleskopf entlang des S-Grats und links ab in gut gestuftem Gelände in das Kar des Ober Grießtals. Man nutzt für den Zustieg zum Grat die am weitesten nach oben reichende, ziemlich steile Graszunge. An ihrem oberen Ende nach links über unangenehmen Schutt auf eine bereits aus dem Kar gut sichtbare Graterhebung mit senkrechtem Abbruch nach Norden (III ?) vor dem Gipfeldach. Etwas zurück und über eine kurze Steilstufe in eine zur Scharte hinter dem Abbruch ziehende Geröllrinne (II). Die Rinne kann auch ohne Kletterei durch rechtzeitiges Verlassen der Graszunge erreicht werden, wegen gleitendem Geröll eignet sich diese Variante aber besser für den Abstieg. Von der Scharte über die breite plattige Abdachung ohne besondere Schwierigkeiten (max. I) zum aussichtsreichen Gipfel mit Kreuz.

Großstein

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Großstein 2632 m
 

Großstein und Rosskarturm von der Greitjochspitze

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Normalroute von Madau über Mahdberg und Schafkarle (Gipfelanstieg über N-Grat, oberer W-Grat).

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf den Großstein

Gufelspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Gufelspitze 2577 m
Gufelkopf 2563 m
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Am Nordgrat des Gufelkopfs.

von diesem Gipfel gibt es ein 180°-Panorama

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Etwas unterhalb des Falmendonjochs auf den N-Grat und auf ihm zum Gipfel des Gufelkopfs. Weiter zur Gufelspitze und über den Kälberlahnzug zurück nach Kaisers.

Schwierigkeiten:
Anspruchsvolle und mühsame Gratüberschreitung für Individualisten. Sehr steile, trittarme und geröllbedeckte Graspleisen beim mühsamen Zustieg zum Nordgrat des Gufelkopfs. Am Grat steile, sehr brüchige und schuttbedeckte Mergelschrofen bis II, welche große Vorsicht und alpine Erfahrung erfordern. Gleiches gilt für den Übergang zur Gufelspitze. Wesentlich einfacher ist der Zugang zur Gufelspitze über Kälberlahnzug - Martenkarle - Gaißgufeljoch. Von den z.T. eher moderat gehaltenen Bewertungen der Alpenvereinsführern sollte man sich nicht leichtfertig verführen lassen!

Wissenswertes:
Landschaftlich überaus eindrucksvoll. Beim Zustieg zum N-Grat ist die Variante über den Westgrat ab Falmendonkopf wohl vorzuziehen. Beim Übergang zur Gufelspitze kann eine quer zum Grat verlaufene Felsrippe entweder direkt am Grat über eine erdige Steilrinne (II) durchklettert oder aber tief umgangen werden. Die beispielslos brüchige und sehr steilen Gipfelwand der Gufelspitze überlistet man über eine scharfkantige und splittrige, nach Westen hinabziehende Steilrinne. Sie wird sobald wie möglich links (südlich) über fest gepresstes Geröll mit heikler Querung über einem senkrechten Wandabbruch verlassen. Nun über die brüchige W-Flanke zum nahen Gipfel. Man wähle für eine Rast während der Schafsweide besser den Gufelkopf, da ein Aufenthalt auf der Gufelspitze wegen übelst riechendem Schafskot unerträglich ist. Der Gipfel ist wegen Überweidung zudem in einem traurigen Zustand.

Heiterwand

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Heiterwand Hauptgipfel 2639 m
Heiterwand Ostgipfel 2471 m
 

Heiterwand Ost- und Hauptgipfel von Norden

Gruppe:
Heiterwandgruppe

Route:
Zugang von Süden über die Heiterwandhütte zum Grat. Über den Ostgrat auf den Hauptgipfel bzw. über den Westgrat auf den Ostgipfel.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Heiterwand (Haupt- und Ostgipfel)

Hochgwas

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hochgwas 2365 m
Hinterer Riefenkopf 2306 m
Wannekopf 2319 m
Seitekopf 2344 m
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Hochgwas-Südflanke von der Reichspitze. Links der Übergang zum Seitekopf.

Gruppe:
Lichtspitzgruppe

Route:
Vom Sattele über die Südflanke. Anschließend Übergang zum Seitekopf

Schwierigkeiten:
Steiles, aber gut gestuftes Gras und Grasschrofen in der Südflanke (entspricht I), sowie eine kurze, etwas luftige Stufe (I) am Gipfelgrat. Übergang zum Seitekopf kurze Stellen II (hier brauchbare Felsqualität), aber auch steiler Mix aus brüchien Schrofen, Geröll und Gras, welches Erfahrung mit solchem Gelände sowie gute Trittsicherheit zwingend erfordert.

Wissenswertes:
Der Hochgwas ist ein ganz wenig beachteter Gipfel, der aber mit einer sehr schönen Aussicht ins Parzinn aufwartet und zusammen mit dem Übergang zum Seitekopf auch in alpiner Hinsicht überzeugt. Ganz besonders lohnt sich eine Besteigung im zeitigen Frühjahr oder Spätherbst, denn die süd- und südwestseitige Ausrichtung der Zustiege sind als eine der ersten in den Lechtaler Alpen aper. Route: Von Gramais über ein alpines Steiglein, das sich teilweise in einem Block- und Geröllfeld verliert, mühsamer als erwartet ins Sattele zwischen Hochgwas-Kamm und Potschallkopf. Der Grat vom Sattele endet etwas oberhalb an einem Felskopf in der Hochgwas-Südflanke. Weiter rechts erkennt man vom Sattele eine ausgeprägte Grasschrofenritte, welche zwischen o.g. Kopf und einem weiter östlich liegenden Kopf zu einer Grasabdachung emporleitet. Diese Rippe vermittelt den besten Anstieg. Vom Sattele kurz nach Süden bis in die Nähe der Felsen. An geeigneter Stelle vom Grat ab und Querung nach Osten zu beschriebener Rippe und auf dieser (keinesfalls in der Rinne links davon!) steil, aber gut gestuft zur Grasabdachung. Wieder einfach auf den völlig unbedeutenden Hinteren Riefenkopf. Von dort über den trittigen, leicht luftigen Grat zum Westende des Hochgwas und Übergang mit kurzem Abstieg in eine Einschartung (luftig, nicht zuverlässige Gratschrofen) zum höchsten Punkt am Ostende. Zurück zum Hinteren Riefenkopf und entlang des Grats nach Westen. Über Trümmerschrofen, welche Erfahrung und vorsichtiges, trittsicheres Steigen erfordert, steil auf den Wannekopf (I). Weiter auf dem Grat nach Westen und über luftige, aber feste Schrofen zum Steilaufschwung eines markanten Gratturms. Dieser wird durch Abstieg nach Süden und Vorsicht gebietender Querung in der von Geröll- und Grasschrofenmix gekennzeichneten Südflanke (unterhalb Abbrüche!) umgangen. Man sollte die Querung weder zu nahe an den Felsen des Turms noch zu tief angehen, hier ist Geländebeurteilungsvermögen gefragt. Von dieser Seite ist der Gratturm einfach ersteigbar. Die nun folgenden Gratköpfchen werden mal links, mal rechts des Grats auf Bändern und kantigen Griffen und Tritten hübsch und luftig überschritten (I-II), dazwischen immer wieder auch Gehpassagen - ein abwechslungsreicher und lohnender Übergang. Zum Schluss hindernisloser Gratkamm zum Seitekopf. Hinweis für den Abstieg nach Gramais: Am oberen Ende der Lawinenverbauungen nicht weiter dem Grat Richtung Riefen folgen, wo sich ein verirrter, letzter roter Punkt befindet. Die Markierungen leiten durch die Lawinenverbauungen in Richtung eines Jagdstands, was im Abstieg schnell übersehen werden kann.

Karlespitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Karlespitze 2378 m
Wannenspitze 2362 m
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Wannenspitze, Karlespitze und Zwickspitzen aus der Flugzeugperspektive (© Karl Winkler)

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Aufstieg zur Wannenspitze von Grießau über den Nordrücken und Westflanke. Übergang zur Karlespitze. Abstieg über den Westrücken der Zwickspitzen zur Grießbachalm.

Schwierigkeiten:
Eine markierte Pfadspur leitet im Gipfelbereich der Wannenspitze durch die von hart zusammengebackenen Geröll durchsetzte Schrofenflanke, trittsicheres, konzentriertes Gehen deshalb unerlässlich. Einige leichtere kurze Felsstellen (I), am schwierigsten ist ein niedriger Steilabbruch in eine geröllige Scharte (I+) kurz vor dem Gipfel der Wannenspitze. Am Nordkamm zudem kurzzeitig wegloses, aber übersichtliches Grasgelände. Nur für Geübte! Übergang zur etwas höheren Karlespitze problemlos. Anspruchsvoller ist hingegen der interessante Abstieg über den Westrücken der Zwickspitzen zur Grießbachalm, welcher im weglosen Steilwald Orientierungssinn und einiges an Trittsicherheit auf teilweise feuchten Erd- und Moostritten verlangt. Die von der Karlesspitze zum Westrücken hinüberleitenden Markierungen enden hier! Nur für geübte Alpinisten!

Wissenswertes:
Die Wannenspitze und Karlespitze sind etwas unscheinbare Berge, deren Besteigung aber ein ausgesprochen schönes und ruhiges Bergerlebnis bietet. Hervozuheben sind die oft freien Ausblicke auf die gegenüberliegende Hornbachkette beim Aufstieg über den Nordrücken. Schöne Lärchenbestände, sowohl am Nordrücken der Wannenspitze, als auch am Westrücken der Zwickspitzen. Am Lagjoch landschaftlich reizvoller Übergang von schuttdurchsetztem Fels in steile Grasplanken. Besonders lohnend als Rundtour, aber auch bei Auf- und Abstieg über den Nordrücken bleibt die Tour empfehlenswert, sofern die o.g. Anforderungen beherrscht werden. Die im neuen AVF "alpin" beschriebene Route kommt recht gut hin. Gute Beschilderung im unteren bewaldeten Abschnitt. An der Hochwaldhütte kurzzeitig weglos, man trifft aber etwas oberhalb bald wieder auf Pfadspuren. Dürftige Pfadspuren gibt es am Zwickspitz-Westrücken hingegen nur im oberen Abschnitt. Die spärlichen Markierungen verlaufen sich ab ca. 1900 hm völlig. Hier wie in der AV-Karte angedeutet, aber völlig weglos, vorsichtig Richtung der meist sichtbaren Lorenzhütte queren. Das scharf eingeschnittende Bachtal wird jedoch nicht überschritten - man steigt am Rand des Tobels auf Trittspuren ab. Der in der AV-Karte eingezeichnete Steig über die Lorenzhütte dürfte meiner Einschätzung nach nicht mehr existieren. Die Mitnahme der beiden Steilgrasgipfel der Zwickspitzen bietet sich an (s. Zwickspitzen).

Kelmer Spitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Kelmer Spitze 2000 m
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Die Kelmerspitze beim Zustieg vom Kelmer Jöchl

Gruppe:
Liegfeistgruppe

Route:
Aufstieg über den Westrücken. Abstieg über die Nordflanke.

Schwierigkeiten:
Trotz eines angebrachten Fixseiles ist perfekte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit in der sehr steilen Grasflanke des Westrückens unbedingt erforderlich. Der unten beschriebene Abstieg über die Nordflanke ist weniger steil, erfordert aber ebenfalls gute Trittfestigkeit und etwas Geländebeurteilungsvermögen. Beide Routen nur für steilgraserfahrene Alpinisten. Nur bei trockenem Boden!

Wissenswertes:
Die Kelmer Spitze gehört zu den Grasbergen, deren Flankensteilheit man beim Anblick leicht unterschätzt. Die Gipfelkreuzsteller haben im steilen mittleren Teil des Westrückens ein Fixseil gelegt, welches man gerne auch nutzt. Der hier beschriebene Abstieg eignet sich ausschließlich für den individualistisch veranlagten Bergsteiger, welcher die insgesamt noch als moderat einzustufenden Unannehmlichkeiten mit Humor nimmt. Er bietet sich besonders dann an, wenn man von der Rauthsäge bei Rinnen den Reuttener Höhenweg begangen hat. Lohnende Rundtour: Rauthsäge - Abendspitze - Galtjoch - Steinkarspitzen - Wetterkreuzjoch - Abstecher Knittelkarspitze - Wetterkreuz - Kelmer Jöchl - Kelmer Spitze - Rauthsäge. Route: Vom Kelmer Jöchl auf Pfadspur den Weidezaun entlang und markiert auf gutem Steiglein rechts um den bewaldeten Kopf herum in den Sattel vor der Kelmer Spitze. Nun knapp links des Westrückens mit gebotener Vorsicht die immer steiler werdende Flanke empor (Fixseil) und auf dem schmalen Grat zum Gipfelkreuz. Von hier etwa 100m den NO-Grat entlang, bis sich in der Nordflanke ein Rücken ausprägt. Er ist im oberen Abschnitt gut gangbar, mündet dann aber im Bereich einer Steilstufe in Erlengestrüpp. Das Erlengestrüpp ist von Schaf- und Wildwechseln durchzogen und stellt bei den sicherlich häufig anzutreffenden feuchten Verhältnissen eine Seifenrutschbahn dar. Man sollte sich meiner Einschätzung nach nicht nach links abdrängen lassen. Ich habe mich zumindest irgendwann nach rechts aus dem Gestrüpp herausgerettet und bin dann die freie Grasflanke (hüfthohes Gras) hinuntergestolpert und dann nach links durch Morast wieder zurück auf den Rücken (einzelne verfallene Holzhütten) gewatet. Hier endlich ganz schmales, aber stets deutliches Jägersteiglein, welches ohne weitere Überraschungen zur bereits von oben gut sichtbaren Fahrwegskehre im Rotbachtal (wichtiger Orientierungspunkt) leitet. Von hier zurück zur Rauthsäge.

Knittelkarspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Knittelkarspitze 2378 m
Knittelkarkopf 2313 m
Wetterkreuz 2265 m
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Die Knittelkarspitze (links) und Wetterkreuz (rechts) von der Namloser Wetterspitze.

Gruppe:
Liegfeistgruppe

Route:
Über den Reuttener Höhenweg nach Überschreitung der Steinkarspitzen (s. Steinkarspitzen). Nach Rückkehr zum Wetterkreuzjoch Übergang zum Wetterkreuz über den NW-Grat. Abstieg über den SO-Grat und Querung des Kleinen Knittelkars hinüber zum Kelmer Jöchl.

Schwierigkeiten:
Aufstieg zur Knittelkarspitze überwiegend unschwieriges Gehgelände, jedoch eine ausgesetzte plattige Schneide (I). Sicherer Tritt ist auch bei der Querung des Wandgürtels beim Zustieg von den Steinkarspitzen / Raaz-Galtalpe erforderlich. Der direkte Gratübergang vom Wetterkreuzjoch zum Wetterkreuz wartet mit einer aufgestellten Plattentafel ohne Tritte auf, an deren festen Gratkante man sich entlanghangelt (II, sonst bis I+ und ausgesetzt). Nur für geübte Alpinisten! Der Übergang zum Kelmer Jöchl ist unschwierig, erfordert jedoch etwas Erfahrung im weglosen Gehen.

Wissenswertes:
Wahrscheinlich wird die Knittelkarspitze etwas öfters bestiegen, als die Einträge im Gipfelbuch vermuten lassen. Das Gipfelbuch befindet sich nämlich in einem nur von einer Seite aus zu öffnenden, kunstvoll in den Mast des Gipfelkreuzes integrierten Kastens. Man wird aber auch während der Saison nur wenige Gleichgesinnte auf dem geräumigen Gipfel antreffen. Da der Aufstieg zur Knittelkarspitze bestens markiert ist, sei hier nur die weglose Abstiegsroute über das Wetterkreuz beschrieben - ein besonders lohnender Leckerbissen für den einsamkeitsliebenden, individualistisch veranlagten Bergfreund: Vom Wetterkreuzjoch zunächst auf und neben dem Grat zu einem Steilaufschwung. Dieser wird ausgesetzt in schöner Kletterei (I+) erklettert. Die folgende ausgesetzte Platte überlistet man, indem man sich mit den Händen an der Gratkante festhält und sich irgendwie, die Füße auf Reibung setzend, hinübermogelt. Danach sind es nur noch wenige unschwierige Meter zum Gipfel. Alternativ (nicht probiert) kann der NW-Grat auch tiefer südlich auf Trittspuren im Geröll umgangen werden und man erreicht das Wetterkreuz von der anderen Seite über den oberen SO-Grat. Für den Abstieg zum Kelmer Jöchl hält man sich nach Belieben auf dem SO-Grat (das ist der im Abstieg rechte Grat) oder im Geröll neben diesem so lange, bis man Trittspuren und einzelne Markierungen auffindet, welche schließlich die Grathöhe überschreiten und nach Norden ins Kleine Knittelkar leiten. Hier heißt es aufgepasst! Auf der anderen Seite des Kars, dort wo dieses an dem Latschendickicht endet, kann der Beginn einer deutlich ausgeprägten Pfadspur ausgemacht werden. Den Austritt dieser Pfadspur sicher eingeprägt (denn nur diese ermöglicht eine Querung des ansonsten undurchdringbaren Latschenfelds) folgt man weiter den Trittspuren und Markierungen, die in herrlich einsamer Wanderung im Bogen ausholend das Kleine Knittelkar durchqueren und sich schließlich kurz vor Erreichen der Latschenfront verlaufen. Nach Gutdünken über Gras an das Latschenfeld heran und an dessen Rand oder durch Latschengassen hinab zum Austritt der Pfadspur, welche überraschend problemlos zum Kelmer Jöchl hinüberleitet. Ab hier wieder offizielle Wanderwege. Für Steilgraserfahrene bietet sich die Besteigung der Kelmer Spitze an (s. Kelmer Spitze).

Kogelgrat

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Kogelgrat 2317 m
Kogel 1927 m
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Der Kogelgrat über dem Kogelsee.

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Überschreitung vom Kogelsee und Abstieg ins Otterbachtal.

Schwierigkeiten:
Vom Kogelsee kurze, aber sehr unangenehme und steile Kletterei (II+) in sehr brüchigem und grießligem Fels (im Abstieg wohl schwierig und heikel). Übergang vom Kogelgrat zum Kogel eine Stelle II, sonst I+. Der Abstieg ins Otterbachtal erfordert einiges an Trittsicherheit und sehr viel Zeit beim Suchen der jeweils nächsten roten Markierung.

Wissenswertes:
Eines der eindrucksvollsten Aussichtswarten des gesamten Gramaiser Raums. Schöne Wandbildung nach NO. Wegen der verzwickten bzw. schwierigen Zugänglichkeit wohl nur selten besucht. Das Steiglein aus dem Otterbachtal ist kaum noch vorhanden und die Orientierung in dem Steillatschengelände fällt wegen vielerorts abhanden gekommener Markierungen, querenden Wildwechselspuren und zugewachsenen Passagen schwer. Bei Verlust des Steigs droht eine nahzu undurchdringbare Latschenwildnis in äußerst unangenehmen und nicht ungefährlichem Steilgelände. Mein Aufruf: Rettet den Zugang zu dieser tollen Aussichtswarte (markieren, freisägen)! Denn auch der Zugang vom Kogelsee will beherrscht sein: Die im neuen Führer "alpin" angegebene Route über den "ausgeprägten Turm" im SO-Grat dürfte nach eingehender Inspektion eher ein heikler, sehr brüchiger und ausgesetzter IIIer sein. Alternativroute: Vom Kogelsee zunächst über steiles Gras zu einer deutlich erkennbaren Gamswechselspur in der unteren grasigen NO-Flanke des SO-Grats. Die Pfadspur endet in einer breiten, unangenehm grießligen Rinne, welche dem SO-Grat gleichläuft. Hier einige Meter an der linken brüchigen Begrenzungswand entlang bis zu einer Steilrinne , welche links empor zu einer nahen Grateinschartung leitet. In unangenehmer, sehr brüchiger Kletterei durch die Steilrinne auf einen kleinen steilen Schuttabsatz und auf den Grat (II+). Nun unschwierig auf den SO-Gipfel und über eine kurze Einschartung (hier eindrucksvoller Kamin) zum NW-Gipfel. In hübscher, aber stets schuttreicher Kletterei (I+) zu einer Scharte, von welcher nach links eine Schuttrinne mit sehr steilen Begrenzungswänden hinabzieht. Kurz nach links und steil hinab in die Rinne (II). In dieser kurz hinab und gleich wieder nach rechts durch eine gut gestufte Grasrinne, welche man oben nach links verlässt, zur Grathöhe jenseits der Scharte. Nun ohne weitere Schwierigkeiten zum flachen Kogel und dann in nervenaufreibender Markierungssucherei steil hinab ins Otterbachtal.

Kogelseespitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Kogelseespitze 2647 m
 

Die Kogelseespitze von der Steinkarspitze aus gesehen.

von diesem Gipfel gibt es ein 180°-Panorama

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Anstieg über Südgrat (Normalroute). Abstieg über NO-Grat und N-Flanke.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Gipfel der Gufelseeumrandung

Kreuzjochspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Kreuzjochspitze 2672 m
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Der NW-Grat der Kreuzjochspitze, über welchen der Anstieg verläuft.

Gruppe:
Medriol

Route:
Vom Vileidjoch über den NW-Grat.

Schwierigkeiten:
Anspruchsvoller Anstieg in ziemlich alpinem, überwiegend fehlerintolerantem Hauptdolomitgelände mit viel Schutt und brüchigen Steilschrofen bis II (einige Stellen). Erfahrung in solchem Gelände deshalb unbedingt erforderlich! Hinzu kommt die nicht ganz leichte Orientierung. Die Anforderungen sind insgesamt höher zu werten, als man dem Alpenvereinsführer entnehmen würde.

Wissenswertes:
Die Einsamkeit der mit einer lohnenden Rundumsicht aufwartenden mächtigen Kreuzjochspitze wird einem bei Begehung dieser noch leichtesten Route sofort einsichtig. Selten ist ein Gelände in den Alpenvereinskarten derart falsch dargestellt, wie der Abschnitt zwischen Vileidspitzen und Kreuzjochspitze. Die SW-Seite des NW-Grats auf die Kreuzjochspitze stellt keinesfalls eine gleichmäßige mittelsteile Flanke dar, sondern ist von Schluchten und Steilabbrüchen zerrissen. Es ist weder ratsam, nach Süden auszuweichen (alter Führer) noch existiert hier Gras, wie im neuen Führer behauptet wird. Alle Autoren scheinen die Kreuzjochspitze auf der Alpenvereinskarte bestiegen zu haben. Spuren menschlicher Begehung findet man fast nirgends. Eine Kombination mit den Vileidköpfen bietet sich an. Zugang: Vom abenteuerlich zu erreichenden Parkplatz der Steinseehütte zunächst hinab zum Starkenbach und ein kurzes Stück nahezu eben auf dem Hüttenweg, bis dieser an einem Wasserspeicher nach rechts emporzieht. Hier etwa 400 m weglos weiter am gut gangbaren rechten Bachufer entlang bis zu einer Lücke in der die andere Talseite begrenzenden Felswand. Über den Bach und auf den anfangs schwer auszumachenden Kehren eines Jagdsteigs schräg in südwestlicher Richtung bergan. Der Steig prägt sich ab ca. 1600 m deutlich aus, unterhalb sind hingegen immer wieder etwas Pfadfinder-Qualitäten gefragt. Nach Erreichen des Talgrunds des Vileidbachs führen Trittspuren zunächst auf der (im Aufstieg) linken, dann wieder rechten Bachseite entlang und verlaufen sich auf ca. 1900 m völlig. Ab ca. 2000 m am günstigsten über Gras nach links empor gegen die NO-Wände der Kreuzjochspitze und unterhalb der Geröllhände weiter taleinwärts in das flache und überraschend weite Kleinvileidkar. Nun zunehmend steiler, insgesamt aber doch weniger mühsam als erwartet, in das Vileidjoch, wobei man die letzen steilen hundert Höhenmeter am besten auf der rechten Seite über Graszungen und Gerölltritte überwindet. Route: Vom Vileidjoch nach Süden über steilen Schutt hinweg zum NW-Grat der Kreuzjochspitze und über einige kleine Gratköpfe hinweg (Umgehung im ersten Abschnitt eher links, später rechts herum) zum ersten Steilaufschwung. Er wird links herum in einer splittrigen, etwas ausgesetzten Steilrinne überwunden (II). Nun kurz über besseren Fels, dann Geröll zu einem Kopf, der auf etwas versteckten Tritten knapp links des Grats überklettert (I+) wird und an den nächsten Steilaufschwung heran. Hier links vorbei an der Wand entlang über Schutt und eine (besonders in Abstiegsrichtung) mit Vorsicht zu begehenden Platte steil hinauf auf ein kleines Seitengratl und dahinter über eine splittrige Schichtrinne wieder auf den Grat (II). Die nun folgende sperrende helle Wandstufe kann entweder abermals links in einer brüchigen Rinne oder besser (und einfacher als gedacht) über ein von links nach rechts durch die Stufe ansteigendes plattiges Band überwunden werden (fester Fels, aber einige deutlich hervortretende lose Blöcke). Beide Varianten sind mit II zu bewerten. Nun wieder einfacher der Grathöhe entlang und über eine ausgesetzte griffige Scheide (II) und einen letzten Vorkopf auf den Gipfel.

Kreuzspitzen

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Mittlere Kreuzspitze 2496 m
Elmer Kreuzspitze 2480 m
Bschlaber Kreuzspitze 2462 m
 

Der Kreuzspitzkamm + Stablalpe aus dem Großkar gesehen.

Gruppe:
Fallerscheingruppe

Route:
Übergang von der Bschlaber Kreuzspitze über die Mittlere Kreuzspitze zur Elmer Kreuzspitze (Teil des Anhalter Höhenwegs) im Zuge der Überschreitung der Pfeilspitze.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Die Pfeilspitzüberschreitung

Kögele

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Kögele 2426 m
 

Kögele bei Querung der Elsenpleis

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Querung vom Schafkarle über die Elsenpleis und Besteigung über die Ostflanke. Abstieg über Kellewald nach Madau.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf den Großstein

Landschaftsspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Landschaftsspitze 2507 m
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Landschaftsspitze (rechts) neben dem Landschaftseck

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Vom Alblitjöchl über die Südflanke und oberen W-Grat. Abstieg nach Norden ins Landschaftskar.

Schwierigkeiten:
Wenige Stellen I, jedoch im oberen Abschnitt sehr steile Grasstufen, welche gute Trittsicherheit fordern. Nur bei trockenen Verhältnissen!

Wissenswertes:
Als Gipfel unbedeutend, jedoch interessante Aussicht mit eindrucksvollem Nahblick auf die Große und Kleine Leiterspitze. Route: Vom Alblitjöchl kurze Querung in der grasigen Südflanke der Landschaftsspitze nach Westen, bis eine breite Graszunge den Anstieg zu einer Schutteinlagerung ermöglicht. Nun in einer Erosionsfurche weiter steil an die schrofige Südflanke der Landschaftsspitze heran. Hier ganz kurz nach links um eine Ecke und weiter links der Felsen über Erd- und Grastritte, die letzten Meter ziemlich steil, zu einer Scharte rechts neben zwei Gratzacken des oberen Westgrats. Auf dem Grat ohne nennenswerte Schwierigkeiten zum Gipfel. Für den Abstieg nach Norden zurück zur erwähnten Scharte und nach Norden über Geröll und Schrofen steil hinab auf eine Schulter. Nach links hinab in eine Geröll- und Schrofenrinne und über das breite Geröllfeld hinab ins Landschaftskar. Von hier markierter Abstieg ins Otterbachtal oder Übergang ins Rosskar.

Lichtspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Lichtspitze 2356 m
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Gipfel der Lichtspitze mit Blick auf die Hornbachkette

Gruppe:
Lichtspitzgruppe

Route:
Übergang vom Zirmebenjoch (s. Zirmebenjoch). Abstieg über die NW-Flanke (Normalroute).

Schwierigkeiten:
Alpines Steiglein, welches Kraft, Konzentration und gute Trittsicherheit fordert. Eine kurze Stelle erfordert leichte Kletterei (I).

Wissenswertes:
Die Besteigung dieses wenig besuchten Gipfels lohnt vor allem wegen den herrlichen Blicken hinüber zur Hornbachkette, ins Lechtal und auf das Pfeilspitzmassiv. Wegverlauf sehr umständlich mit länger anhaltender Querung, welche hier gute Trittsicherheit fordert. Besonders im Abstieg erweist sich das schmale, mitunter undeutliche Steiglein als sehr kräftezehrend. Es ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim Steig auf die Ellenbognerspitze in der Allgäuer Peischelgruppe: Dem Gelegenheitswanderer wird der Steig zu alpin und mühsam sein und der fortgeschrittene Wanderer vermisst die alpine Abwechslung. Besonders lohnend ist hingegen der wegose Zugang vom Seitekopf über das Zirmebenjoch.

Loreakopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Loreakopf 2471 m
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Loreakopf (ganz rechts) mit seinem über 1 km langen SO-Grat.

Gruppe:
Loreagruppe

Route:
Über Loreahütte und Loreascharte bei vorwinterlichen Verhältnissen.

Schwierigkeiten:
Keine Kletterei, lt. AVF "Lechtaler Alpen alpin" wohl aber Trittsicherheit in steinigem Gelände notwendig.

Wissenswertes:
Aus Unwissenheit haben wir den SO-Grat zu früh über die Scharte am linken Bildrand angesteuert (die Loreascharte liegt weiter hinten). Dadurch wurde die Route wesentlich anspruchsvoller, aber auch interessanter. Nur für bergerfahrene Alpinisten! Der Anstieg zur falschen Scharte dürfte im Sommer allerdings recht mühsam sein. Jenseits der Scharte wenige Meter in einer Geröllrinne hinab und nun in brüchigem Fels schräg empor über einige Rippen (I+) zu einer Platte. Rechts neben ihr in kurzer, aber sehr steiler Kletterei (III-) zu einer Geröllrinne oder wesentlich leichter Umgehung rechts über gut gestufte Steilschrofen (I+). In der Rinne zu einer scharfen Scharte. Nun etwas einfacher neben und auf dem Grat zur Loreascharte und auf dem Normalweg zum Gipfel.

Maldongrat

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Maldongrat 2544 m
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Maldongrat von der Hinteren Platteinspitze

Gruppe:
Heiterwandgruppe

Route:
Normalanstieg vom Steinjöchl. Übergangsversuch zur Gabelspitze (Abbruch an der Schlüsselstelle).

Schwierigkeiten:
Ab Steinjöchl markiert. Stellenweise schmale Bänder in steiler Flanke und kurze Kletterstellen (bis I+) in überwiegend zwar brauchbaren, aber auch schuttdurchsetztem Fels. Nur bei trockenen Verhältnissen und guten Sichtverhältnissen. Nur für Geübte! Zünftiger geht es beim Übergang zur Gabelspitze (Steinmandl) zur Sache: Lohnende, durchgehend aber luftige Gratkletterei (I) und anspruchsvolles Gehgelände wechseln sich ab bis zur ernsten ausgesetzten Schlüsselstelle vor der Gabelspitze. Diese mag gerade noch mit II zu werten sein, entspricht aber gesamtalpinistisch eher einem IIIer. Für mich war hier Umkehr angesagt. Auch der technisch nirgends schwierige Gratübergang bis dahin ist psychologisch keinesfalls zu unterschätzen.

Wissenswertes:
Der Maldongrat ist ein durchaus lohnendes und vom Hahntennjoch schnell erreichbares Ziel für Geübte. Wie so viele Lechtaler Gipfel ist er dennoch nicht überlaufen. Ein wahres alpines Schmankerl stellt die herrlich-luftige Gratkletterei zur Gabelspitze dar, welche dann aber an einem steil aufragenden Felsturm vor dem Gipfelaufbau der Gabelspitze die Spreu vom Weizen unter den Bergsteigern trennt. Man hält sich beim Übergang fast durchgehend am Grat - nur beim Abstieg vom Maldongrat weicht man kurzzeitig der Grathöhe nach Norden über etwas unangenehme Geröllschrofen aus. Nach Abklettern in die Scharte vor dem Turm (II) wird der Turm entweder auf heiklen abschüssigen Schuttbändern über tief fußenden Abgründen umgangen (Umkehr am ersten Steinmann) oder aber ausgesetzt direkt in der Nordflanke erklettert (Aufgabe wegen mir persönlich zu hohem Restrisiko am ersten brüchigen Absatz). Die teilweise noch moderate Bewertung in verschiedenen Foren ist für mich nicht nachvollziehbar, letzendlich ist das aber immer eine Frage des alpinen Könnens. Der Übergang bis dorthin lohnt aber wegen der schönen Kletterei und dem alpinen Gratgelände auch ohne Besteigung der Gabelspitze.

Oberlahmspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Oberlahmspitze 2658 m
Rauhe Spitze ,2562 m
Seekogel 2412 m
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Oberlahmspitze mit oberen NW-Grat von der Saxerspitze

Gruppe:
Parseiergruppe

Route:
Aufstieg über den NW-Grat, Abstieg über die Normalroute (Südgrat)

Schwierigkeiten:
Trotz überwiegendem Gehgelände am NW-Grat eine anspruchsvolle Bergfahrt, welche sehr gute Trittsicherheit in steilem und brüchigem Mergel- und Grasgelände sowie Geländebeurteilungsvermögen erfordert. Der letzte ausgesetzte und etwas heikle Grataufschwung erfolgt in sehr steilen, abwärtsgeschichteten und beispielslos brüchigen Mergel- und Grasschrofen (II-), wäre aber großzügig umgehbar (dann leichter, vermutlich I). Der markierte und schon recht alpine Normalweg ab Memminger Hütte über den Südgrat erfordert etwas Kletterfertigkeit in festem Gestein (Sicherungen, II-), im oberen Abschnitt zudem Trittsicherheit auf feinem zusammengebackenen Geröll.

Wissenswertes:
Die Oberlahmspitze darf trotz untergeordneter Höhe zu den eindrucksvollsten Aussichtswarten der Lechtaler Alpen gezählt werden. Perfekt platziert sich die Oberlahmspitze mitten ins alpinste Zentrum der Lechtaler Alpen, umrahmt von Freispitzkamm, Parseiergruppe, Torspitzgruppe und Feuerspitzgruppe - im Norden freier Blick auf die Allgäuer Alpen. Trotzdem wird die Oberlahmspitze wenig, wenn auch nicht selten bestiegen, was insbesondere auf den doch recht alpinen Normalzustieg über den Südgrat zurückzuführen sein dürfte. Zwar beinhaltet dieser keine brisanten Passagen, doch fordert das Gelände schon ein gewisses Maß an Felsgewandheit und Trittsicherheit in nicht gerade bequem zu gehenden Gelände - ein typischer Lechtaler Gipfel eben. Was den Genusswanderer abhält, wird der alpinere Geher durchaus zu schätzen wissen - ein lohnender und abwechslungsreicher Anstieg. Der weglose, rund 3 km lange NW-Grat der Oberlahmspitze wird im alten AV-Führer als eines der schönsten Gipfelanstiege der Lechtaler Alpen gerühmt, was hiermit bestätigt wird. Im neuen AV-Führer "alpin" wird er hingegen noch nicht einmal erwähnt! Auch wenn die technischen Schwierigkeiten und die Mühsamkeit im alten Führerwerk etwas übertrieben dargestellt sind (der II-te Grad wird nur knapp erreicht), so sei an dieser Stelle nochmals an die nicht unerheblichen Anforderungen im brüchigen Steilgras-Mergel-Mix kurz unter dem Gipfel hingewiesen. Route: Im Madautal bis zum Abzweig ins Röttal (beste Stelle für den Bike-Depot) und auf der Forststraße bis zu einer Jagdhütte. Hier (oder bei Bedarf schon etwas vorher...) im Wald auf den breiten Gratansatz, durch ein Brennnesselfeld und dann eher im rechten Bereich des bewaldeten Rückens auf gut gestuftem Waldboden bergan bis zu einer felsigen Steilstufe. Hier mit gebotener Vorsicht schräg nach links unterhalb der Felsen aufwärts queren, bis man auf Wurzelstufen den Steilaufschwung umgehend wieder auf den Grat gelangt, wo dieser sich erstmals lichtet. Weiter am Grat bergan zu einem Latschenfeld. Man hält sich am besten etwas unterhalb der Grathöhe in der SW-Flanke, wobei man durch einige Latschen steigend immer wieder kriech- bis gangbare Gassen findet, welche zurück auf die Grathöhe führen. Auch auf der anderen Gratseite scheint es gratnahe Gassen zu geben. Auf der Grathöhe zu einem weiteren felsigen Aufschwung, der durch eine brüchige Steilrinne (II) durchstiegen wird. Weiter in herrlicher Landschaft im Bereich der grasigen Gratkante weiter bergan, wobei die ersten Aufschwünge überraschend einfach durchstiegen werden. Dem letzten, etwas heiklen Grataufschwung weicht man am besten durch rechtzeitiges(!) Queren in die Flanke aus, wo der mauerartige Riegel über eine kleine Seitenrippe durchsteigbar sein sollte. Auf der so gewonnenen, hindernislosen Gratrippe wieder nach links zum Grat. Oder aber direkt über brüchig und abwärtsgeschichteten Gras-Mergel-Mix sehr steil zur Gratkante und hier weiter auf unzuverlässigem Untergrund, z.T. die Füße auf die wenigstens hier festeren Blöcke über der düsteren Nordwand setzend, zum Ende der Steilstufe. Nun wieder wesentlich einfacher auf dem herrlichen Schlussgrat zum nahen Gipfel. Die markierte Normalroute folgt am Gipfel kurz dem schmalen Südgrat, weicht dann aber einigen Felsköpfen in die von feinem, zusammengepresstem Schutt geprägten Westflanke aus, um dann erneut die Grathöhe zu erreichen. Landschaftlich und alpin reizvoll über einige hübsch zu erkletternde, z.T. etwas luftige Felsköpfe und Gratl hinweg (I, z.T. Seilsicherungen) zu einem Gratkopf (Rauhe Spitze) mit kleinem Kreuz und Buch und dann über seilgesicherte Felsbänder durch eine fast senkrechte Stufe (I-II) zum Oberlahmsjöchl und hinab zur Memminger Hütte. Ein Besuch des viel besuchten Seekogels, der Hüttenberg der Memminger Hütte, bietet sich an (einfache Steigspur).

Parseierspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Parseierspitze 3036 m
 

Die Parseierspitze vom Gatschkopf aus gesehen.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Parseiergruppe

Route:
Über den Gatschkopf zum Grinner Ferner und über die Südwand (Normalroute) zum Gipfel. Abstieg vom Ferner über Gasillschlucht.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Über den Gatschkopf auf die Parseierspitze

Parzinnspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Parzinnspitze 2613 m
 

Die stolze Parzinnspitze vom nordöstl. Parzinnturm.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Normalanstieg von der Nördlichen Parzinnscharte.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Gipfel der Gufelseeumrandung

Parzinntürme

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Südwestl. Parzinnturm 2590 m
Nordöstl. Parzinnturm 2582 m
 

Die beiden Parzinntürme vom Gipfel der Parzinnspitze

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Über NW-Flanke und S-Grat auf den Südwestl. Parzinnturm. Durch die NW-Flanke auf den Nordöstl. Parzinnturm.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Gipfel der Gufelseeumrandung

Pazielfernerspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Westl. Pazielfernerspitze 2712 m
Druck

Westl. Pazielfernerspitze vom Trittkopf.

Gruppe:
Vallugagruppe

Route:
Aus der Trittscharte über die Südwestflanke.

Schwierigkeiten:
Steile Kletterei bis II in teilweise unangenehmen, erdig-brüchigen Mergelrinnen, welche viel Trittsicherheit fordern. Auf keinen Fall bei Nässe! Erfahrung in solchem Gelände unbedingt erforderlich!

Wissenswertes:
Die Westl. Pazielfernerspitze wird wohl kaum je bestiegen. Bei meiner Besteigung (2007) gab es weder Trittspuren noch Steinmänner (auch nicht auf dem Gipfel). Führe: Von der Stuttgarter Hütte zum kleinen flachen Fernerchen zwischen Pazielfernerspitzen und Trittkopf und am linken Rand empor. Am oberen Ende über unangenehm rutschiges Geröll in einer Rinne seilgesichert in die Trittscharte knapp rechts der Pazielfernerspitze. Rechts der Gratkante durch eine breite Rinne zu einer Schulter und weiter die immer steiler und anspruchsvoller werdende Rinne hinauf, bis links eine zweite Rinne abzweigt, zu welcher man über Vorsicht gebietende Erdtritte hinüberquert. Steil hinauf bis einige Meter unter ihrem abrupten Ende, wo man die Rinne nach rechts in sehr steiler Kletterei verlässt. Nun mit gebotener Vorsicht über ausgesetzte Grasschrofen hinweg in eine quer in der Südflanke verlaufenden Rinne. In dieser zum Südgrat empor und nun leichter auf den nahen Gipfel.

Pfeilspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Pfeilspitze 2469 m
 

Die Pfeilspitze, wie sie sich von der Hochpleis aus präsentiert.

Gruppe:
Fallerscheingruppe

Route:
Übergang von der Rotwand und Abstieg zur Hochpleis.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Die Pfeilspitzüberschreitung

Platteinspitze, Hintere

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hintere Platteinspitze 2723 m
Druck

Die mächtige Hintere Platteinspitze vom Hinteren Alpjoch.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Muttekopfgruppe

Route:
Über Engelkar und NW-Grat.

Schwierigkeiten:
Unterm Gipfel II (gesichert), sonst I mit einigen kurzen Steilstufen (II-). Mit Ausnahme der Gipfelwand stets brüchiger, schuttbedeckter Hauptdolomit-Fels, welcher Vorsicht und Trittsicherheit fordert. Markierungen erleichtern die Orientierung wesentlich.

Wissenswertes:
Wenig, aber nicht unbedingt selten besuchter Gipfel mit sehr schöner Aussicht, insbesondere auf die Heiterwand. Trotz des brüchigen Gesteins lohnend, sofern man den überaus mühsamen Geröllschinder des Engelkars akzeptiert. Schönster Zustieg wohl über den anspruchsvollen Imster Klettersteig auf den Maldonkopf. Route: Von der Muttekopfhütte wie im AVF "Lechtaler Alpen alpin" beschrieben zum Beginn des Engelkars. Alternativ auf Pfadspur um die zwei Felserhebungen des Guggerköpfle herum und dann weglos (weiter oben einzelne Markierungen) über Grasstufen, bis man links auf die Steigspur ins Engelkar trifft. Ein offizieller Steig, wie in der AV Karte eingezeichnet, existiert hier offenbar nicht (mehr). Nun zunehmend mühsam im Engelkar bergauf, bis man auf der rechten Seite den Austritt einer Schuttrinne Richtung Sparketschartl erkennt. Rechts vom "Weg" ab über Blockwerk, dann beispielslos mühsam zu der Rinne hinüber (roter Pfeil auf der linken Begrenzungswand). Die Rinne wird so bald wie möglich nach rechts in ihre begrenzenden Schrofen verlassen. Markierungen leiten über steile Schrofen ins Sparketschartl empor (I+). Nun nach rechts um eine Ecke und auf dem Grat sowie durch Rinnen rechts davon stets auf die Markierungen achtend über den noch langen Grat bis zu einer Kerbe über einer Geröllhalde vor dem Gipfelaufschwung. Hier nach links auf den Grat zur Gipfelwand und gesichert in kurzer, schöner Kletterei (II) auf den Gipfel.

Plattigspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Ostgipfel 2548 m
Druck

Blick von Hanauer Hütte auf den schwierigen Plattigspitz-Ostgrat

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Aufstieg schräg durch die Südflanke zum kleinen Sattel westlich von P.2468 und über den oberen Ostgrat zum Ostgipfel. Abstieg vom Gipfel direkt durch die Südflanke.

Schwierigkeiten:
Beide Routenvarianten erfordern Konzentration und Trittsicherheit in steilen, schrofendurchsetzten Grasplanken (Markierungen), wobei die erstgenannte Variante über den oberen Ostgrat beim Zustieg zum Grat durch bedeutend anspruchsvolleres Gelände verläuft (Pickel besonders im Frühsommer ratsam). Am Schlussgrat schöne leichte Kletterstellen (I). Die weniger steile und gut gestufte Direktroute zum Ostgipfel ist von erfahrenen trittsicheren Berggehern gut zu bewältigen, erfordert aber auch hier etwas Geländebeurteilungsvermögen. Beide Routen nur bei trockenen Verhältnissen!

Wissenswertes:
Trotz großartigem Blick in die Parzinnrunde wird diesem Gipfelpaar nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Auf dem Ostgipfel wurde ein kleines wunderschönes Gipfelkreuz aus Edelstahhl errichtet. Das zugehörige Gipfelbuch reicht bis ins Jahr 1961 zurück und umfasst kaum 20 Einträge pro Jahr. Wegen des durchgehend südseitigen Anstiegs kann der Ostgipfel in der Regel bereits im Frühsommer bestiegen werden. Übergang zum höheren Westgipfel vermutlich sehr schwierig. Route: Von der Hanauer Hütte landschaftlich sehr schön Richtung Kogelseescharte bis zu einem großen Felsblock mit einem "P" und Pfeil. Nun weglos den roten Markierungen folgend in östlicher Richtung unter der Westl. Plattigspitze hindurch auf ein Plateau in 2365 m Höhe. Nun entweder weiterhin auf die roten Markierungen achtend rechts um einen die Südflanke herabstreichenden Felsriegel herum und schräg durch die steile schrofendurchsetzte Steilflanke, am Ende sehr steil, zur Einsattelung westl. P.2468m und nun dem Grat entlang (am schönsten direkt auf der Grathöhe, welche jedoch einen immer wieder zum Ausweichen in die Südflanke zwingt) in hübscher Kletterei zum aussichtsreichen Gipfel. Oder aber leichter und viel kürzer, insgesamt aber alpinistisch weniger schön, vom Plateau durch eine direkt oberhalb befindliche Unterbrechung des erwähnten Felsriegels hindurch und den vereinzelten blassen blauen und roten Markierungen folgend (blauer Pfeil etwas oberhalb des Einstiegs) über Gras und leichte Schrofen in direkter Fallinie zum Gipfel.

Pleiskopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Pleiskopf 2560 m
Druck

Der kantig verwitternde Fels der Gosauschichten animiert zu kunstvollen Steinmännern im Bereich des Imster Höhenwegs.

Gruppe:
Muttekopfgruppe

Route:
Vom Rotkopf her kommend (siehe Rotkopf). Abstieg zur Muttekopfhütte über NO-Grat und Hinteres Alpjoch.

Schwierigkeiten:
Teilweise nur dürftige Trittspuren in steilem Schutt, jedoch im oberen Bereich in regelmäßigen Abständen markiert. Trittsicherheit unbedingt notwendig! Eine Leiter verlangt in Abstiegsrichtung am unteren Ende etwas Gewandtheit (mit Drahtseil gesichert). Im Bereich zwischen Leiter und Hinterem Alpjoch ist zudem etwas Orientierungssinn gefordert.

Wissenswertes:
Von den Gesteinsformationen lohnender und abwechslungsreicher Anstieg, welcher wegen den schuttbedeckten Flanken dem Normalwanderer aber kaum Freude bereiten dürfte. Anfängern sei der Anstieg ohne Begleitung eines Bergerfahrenen dringend widerraten! Gute Führe im "AVF Lechtaler Alpen alpin" von Dieter Seibert.

Pleiskopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Pleiskopf 2656 m
Etlerkopf 2693 m
Muttlerkopf 2617 m
Druck

Pleisspitzen, Etlerkopf, Pleiskopf und Muttlerkopf vor den Allgäuer Alpen

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Von Westen aus dem Sulztal

Schwierigkeiten:
Die Schlucht auf den Pleiskopf fordert sehr gute Trittsicherheit und Erfahrung in einem ungewöhnlich steilen Mix aus schiefrigen Geröll, Blockwerk und Schrofen. Trotz weniger Kletterstellen nur für erfahrene Alpinisten! Helm wegen Steinschlaggefahr dringend anzuraten! Auch der Übergang zum Muttlerkopf verlangt beim Abstieg in die trennende Scharte absolut sicheres Steigen in steil abschüssigem Gelände (II-). Die Mitnahme des Etlerkopf ist an einigen kürzeren Gratpassagen ausgesetzt und z.T. brüchig (II)!

Wissenswertes:
Der Pleiskopf und seine Trabanten dürfen zusammen mit der Freispitzüberschreitung zu den landschaftlich außergewöhnlichsten und eindrucksvollsten Gipfeln der Lechtaler Alpen gezählt werden. Beim Zustieg eindrucksvolle Nahblicke auf die gewaltige Nordwand der Holzgauer Wetterspitze, auf dem Gipfel surreal anmutender Rundumblick über das breite Gipfelplateau hinweg. Eine Besteigung des Muttlerkopfs und des Etlerkopfs ergänzt diese Tour um weitere ungeahnte, beeindruckende Blickwinkel, welche in dieser Intension wirklich nur ganz selten anzutreffen sind. Beste Wetterlage sollte deshalb Pflicht für diese landschaftliche Ausnahmetour sein, denn alpinistisch lohnt die Besteigung dieser Gruppe nur sehr begrenzt. Nur eine Hand voll Besucher pro Jahr finden sich in den Gipfelbüchern von Pleis- und Etlerkopf - diese Gruppe gehört also wirklich zum einsamsten, was die Lechtaler Alpen zu bieten haben. Route: Mit dem Bike über die sehr steile Forststraße zur Sulzlalm im Sulztal und noch etwas weiter, bis die Forststraße unfahrbar wird. Weiter zu Fuß bis zur Materialseilbahn der Frederic-Simms-Hütte und noch etwas weiter zum Austritt des Kars, welches zur Schafscharte zwischen Etlerkopf und Holzgauer Wetterspitze emporleitet. Nun am besten auf der mittleren Grasrippe, welche links und rechts von zwei Wasserläufen begleitet wird, steil bergan, wobei insbesondere im Abstieg auf die zahlreichen Eingänge der hier vielfach anzutreffenden Murmeltiere zu achten ist (Verletzungsgefahr). Oder weiter, aber bequemer, über die Frederic-Simms-Hütte hierher, wobei man nach Querung in das von steilem Schutt dominierten Kar möglichst bald versuchen sollte, die o.g. Grasrippe zu erreichen, welche hier nun gut gangbar ist (rote Markierungen weisen den günstigsten Aufstieg, in der blendenden Morgensonne jedoch kaum erkennbar). Die Grasrippe läuft in ausgedehnten Schutthalden aus. In mühsamer Schutttreterei weiter bergan, wobei man nicht nach rechts in die Schafscharte steigt, sondern zunächst die Scharte zwischen einem Felskopf rechts und einem markanten Turm links ansteuert, welche man jedoch NICHT betritt! Noch unterhalb des Turms links ab über eine Felsstufe (II, rote Markierung, aus o.g. Scharte gut zu erkennen) in eine versteckte Schlucht, welche - nicht ganz einfach - über Schrofen, rutschendes Geröll und Blockwerk sehr steil zum Gipfelplateau des Pleiskopf leitet. Teleskopstöcke leisten hier insbesondere im Abstieg wertvolle Hilfe. Für den Übergang zum Muttlerkopf folgt man in genussreicher Wanderung dem Gipfelplateau des Pleiskopfs, bis sich dieses plötzlich scharf zusammenschnürt und sehr steil zur Scharte zwischen beiden Gipfeln absinkt. Hier kurz nach Westen am Pleiskopfrücken hinab, dann über die gut gestuften Schrofen eines rinnenartigen Bandes zur Scharte (I-II, vorsichtiges Steigen ist absolute Voraussetzung) zur Scharte und wieder einfach auf den Muttlerkopf. Der Anstieg vom Pleiskopf auf den Etlerkopf führt über dessen Westgrat, wobei man eine scharfe Gratkante hinter dem ersten ausgesetzten Kopf entweder sehr ausgesetzt auf schmalem Band links umgeht (nicht gewagt) oder diese Passage rechts in der Flanke etwas absteigend, dann durch einen Spreizschritt über einen Riss hinweg umgeht. Dann einfacher über den nun hindernislosen Grat zum aussichtsreichen Gipfel. Beim Abstieg bis auf genannte Stelle nicht in die Flanke ausweichen!

Rauchberg

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Rauchberg 2480 m
Sinnesjoch 2273 m
Druck

Rauchberg Nordwand vom Heiterwandkamm

Gruppe:
Heiterwandgruppe

Route:
Übergang vom Sinnesjoch

Schwierigkeiten:
II (einige Passagen) und I in z.T. mürben Schrofen sowie anspruchsvolles alpines Gehgelände, das perfekte Trittsicherheit in z.T. unangenehm sandig-grießligen Steilgelände erfordert. Teilweise markiert, dennoch anspruchsvolle und alpine Tour. Die Besteigung des Sinnesjoch gebietet kurz unter dem Gipfel konzentriertes Steigen in steilem Gelände, bietet aber dem fortgeschrittenen Wanderer keine Schwierigkeiten.

Wissenswertes:
Trotz einiger ungemütlicher Passagen und für Lechtaler Verhältnisse nicht gerade nennenswerter Gipfelhöhe gehört die Besteigung des höchsten Punkts des massigen Rauchbergmassivs zu den wirklich interessanten und abwechslungsreichen Touren in den östlichen Lechtaler Alpen. Der Rauchberg bietet sich insbesondere im Spätherbst an, wenn die Sonne die Südflanken und Grate wieder vom ersten Schnee befreit hat. Der Rauchberg wird fast ausschließlich von Einheimischen bestiegen und bleibt trotz Markierungen nur den wirklich erfahrenen Gehern vorbehalten. Der Hauptdolomit zeigt hier seine charakteristische raue Seite, sodass Klettersteigfans hier kaum Freude verspüren werden. Vom Gipfel großartige Rundumsicht, welche bei guten Verhältnissen bis in die Hohe Tauern reicht. Route: Von Obtarrenz mit dem PKW über ein langes gekiestes Holpersträßchen zum offiziellen Parkplatz des Sinnesjoch auf rund 1500 m Höhe und über Forststraßen und markierter Steiganlage, am Ende über eine steile von Gras, Erde und Schrofen geprägte Flanke auf das aussichtsreiche Sinnesjoch mit Kreuz und Buch. Nun auf Pfadspur kurz am Grat, dann nach Süden ausweichend zu einem sperrenden Felsriegel. Hier keinesfalls in die bröselige Steilrinne einsteigen, an welche die Pfadspur stößt, sondern einige Meter nach links absteigend zu einer schmalen Steilrinne, welche noch aus geringer Entfernung als senkrechter Kamin erscheint. Durch die Rinne gut gestuft (I) zu ihrem oberen Ende, wo einem gewahr wird, dass der Felsriegel die Begrenzungrippe einer dahinter liegenden Schutt und Schrofenrinne bildet - die Schlüsselstelle des gesamten Übergangs. Den ab hier kontinuierlich aber spärlich gesetzten roten Markierungen folgend durch unangenehm unzuverlässigen sandigen Schutt und brüchige Schrofen ziemlich steil zum Grat (I verschärft). Nun immer den Markierungen folgend, meist südseitig, wenige Passagen auch nordseitig auf gut gangbaren Bändern umgehend, dann wieder über luftige Gratschrofen (I-II) abwechslungsreich zu einer wild-zerrissenen eindrucksvollen Schlucht, welche nach kurzem Abstieg spektakulär auf einem schräg ansteigenden Schutt- und Schrofenband überlistet wird. Wieder leichter auf dem Grat zu einem Felskopf, der südseitig durch anspruchsvolle Querung in einer grießlig-sandigen Schuttflanke umgangen wird, dann leichter über Trittspuren im Schutt zu einer staubigen Rinne und über sie zum Grat (II). Über verhältnismäßig angenehme Steilschrofen in hübscher Kletterei (II) zum Gipfel mit Kreuz und Buch empor.

Reichspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hauptgipfel 2590 m
 

Die Reichspitze von der Großen Schlenkerspitze.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Von Süden aus dem Galtseitenjoch.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Große Schlenkerspitze und Reichspitze

Roggspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Roggspitze 2747 m
Druck

Roggspitze vom Grat des Trittkopfs gesehen.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Vallugagruppe

Route:
Von der Erlispitze (s. Erlispitze) über die "Schwarze Rinne". Abstieg teilweise über die Nordrippe.

Schwierigkeiten:
Der teilweise gezogene Vergleich zum Südanstieg auf die Parseierspitze ist m.E. falsch oder im Zuge der Markierung letzterer veraltet. Das Steilgelände der Roggspitz-Nordflanke bietet brüchige Mergelkletterei bis II- im unteren Teil als auch feste plattige Kletterei bis II+ im Gipfelbereich, welche beherrscht sein will. Das Gelände lässt verschiedene Anstiege zu, sodass die Schwierigkeiten leichter aber auch schwieriger sein können als hier dargestellt. Die Orientierung in der Steilflanke ist nicht immer einfach, Steinmänner sind selten. Schwindelfreiheit im Gipfelbereich unbedingt notwendig.

Wissenswertes:
Die Roggspitze ist für mich der schönste Gipfel der Lechtaler Alpen, imponierend vor allem wegen ihrer freien Lage und des kompakten Gipfelaufbaus. Route: Vom Gipfel der Erlispitze kurz hinab auf einen begrünten Absatz, welcher in Richtung Roggscharte senkrecht abbricht (Umgehung östl. quasi nicht möglich). Exponiert in der Westflanke sehr steil über Grasschrofen mit wenigen, aber ausreichenden Tritten und Griffen wenige Meter hinab und Querung nach rechts über etwas plattigen Fels auf den Grat (II). Unschwierig in die Roggscharte. Hierher auch viel unschwieriger, aber weniger schön, auf zu einem kleinen "Graben" erodierten Trittspuren durch die steile Mergel-Westflanke (nicht bei Nässe!). Auf dem Grat links an einer nach rechts streichenden hellen Rippe vorbei zu einem Schuttabsatz und den Steinmännern folgend schräg nach rechts empor zum Ansatz der "Schwarzen Rinne". In zunehmend steiler und brüchiger werdender Kletterei in dieser empor, bis ein Ausstieg nach links möglich wird. Nun Querung zum schmalen Grat der Nordrippe und auf dieser teilweise etwas ausgesetzt empor zu einem Abbruch vor dem steilen Gipfelaufbau (I und II). Nach rechts steil hinab in eine schmale Schuttrinne, welche wohl von der Einstiegsrinne abzweigt und ebenfalls einen Aufstieg vermitteln dürfte. Nun nicht nach rechts in die steile Schlussrinne sondern direkt in schöner Kletterei die nun festen, teilweise aber ziemlich steilen Platten hinauf zum kreuzgeschmückten Gipfel. Weniger brüchig und lohnender, klettermäßig jedoch etwas anspruchsvoller, ist der Anstieg im Bereich der Roggspitz-Nordrippe. Von dem erwähnten Schuttabsatz in einer erdigen Rinne knapp rechts des Grats an ihr oberes Ende. Von hier etwas ausgesetzte Querung über sehr steile plattige Schrofen und in Folge über steile, aber gut gestufte Rätkalkschrofen schräg nach rechts hinauf. Nach Belieben entweder nach links auf den Grat (nicht probiert) oder in etwas unübersichtlichem Gelände im Bereich der rechten Gratflanke an den Gipfelaufschwung der Roggspitze heran. Weiter wie oben beschrieben.

Rotkopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Rotkopf 2692 m
Druck

Die roten Südabbrüche des Rotkopfs ins Larsennkar.

Gruppe:
Muttekopfgruppe

Route:
Aufstieg vom Fundaisboden zum Larsennjoch und von dort zunächst in der S-Flanke, dann auf dem SW-Grat zum Gipfel. Abstieg SO-Grat zum Imster Höhenweg

Schwierigkeiten:
Aufstieg mehr mühsam als schwierig (eine Stelle am Grat II-, sonst I). Grobes Blockwerk, Schutt und teilweise brüchiges Gestein verlangen Trittsicherheit und Vorsicht. Abstieg zum Imster Höhenweg an zwei Passagen II, im Aufstieg vermutlich leichter.

Wissenswertes:
Landschaftlich sehr eindrucksvolle, aber streckenweise etwas mühsame Tour mit Ausgangpunkt Pfafflar und Zwischenübernachtung auf der Muttekopfhütte. Route: Wie im "AVF alpin" von Herrn Seibert beschrieben über grobes Blockwerk und Schutt vom Fundaisboden ins Larsennjoch und auf dem Grat zum ersten senkrechten Aufschwung. Hier rechts ausweichend auf einem Band um zwei Ecken zu einer 10m-Stufe. Die hier im AVF beschriebene, plattige Rampe durch die Stufe ist ist nicht etwa II wie im Führer bewertet, sondern lt. einem Bergführer IV und stellt damit ein für den Nichtkletterer unüberwindbares Hindernis dar! Deshalb bedacht mit möglichst wenig Höhenverlust über Schutt ins Larsennkar queren bis unter die eindrucksvoll roten Wände des Rotkopfs. Hier nun "bequemer" als gedacht über Schutt in die Scharte hinter dem Felszacken der Larsennspitz, wo der Fels unmittelbar in die rot verwitterten Gosauschichten übergeht. Auf Schutt am Grat hinauf und über eine Stufe (II-) auf eine schräg nach rechts ansteigende Rampe und wieder auf den Grat. In hübscher Kletterei über einige Köpfe zum Gipfel (I+). Für den Abstieg zunächst über Schutt ohne Kletterei bis zu einem Abbruch. Man überlistet ihn rechts (Richtung Larsennkar) über eine steile Rinne (II) in schöner Kletterei (im Abstieg anspruchsvoll). Ein weiterer Abbruch über dem Sattel vor dem Pleiskopf wird ebenfalls mit einiger Kletterei (II) in einer gewundenen Rinne rechts umgangen.

Rotplatte

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Rotplatte 2831 m
 

Die Rotplatte von der Vorderseespitze fotogafiert.

Gruppe:
Freispitzgruppe

Route:
Übergang von der Rotspitze mit anschließender Besteigung der Freispitze.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Die Freispitzüberschreitung

Rotschrofenspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Rotschrofenspitze 2588 m
Rotschrofenkopf 2440 m
Druck

Westgrat der Rotschrofenspitze.

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Aus dem Kar des Ober Grießtals auf den Rotschrofenkopf und über den Westgrat zum Gipfel. Abstieg über Südgrat zum Falmendonjoch.

Schwierigkeiten:
Am weglosen Westgrat keine Kletterei, jedoch steile, gut gestufte Graspleisen bis 45°, welche Vorsicht, Erfahrung und Trittsicherheit fordern. Der Normalweg über den Südgrat steht den Anforderungen allerdings kaum nach.

Wissenswertes:
Bei aller Vorsicht bei der Einschätzung solch wegloser Steilgrasrouten sei trotzdem darauf hingewiesen, dass die Anforderungen am Westgrat in den Alpenvereinsführern zumindest im Vergleich zum Südgrat etwas verzerrt dargestellt sind. Schlüsselstelle bildet der z.T. etwas trittarme Aufstieg zum Rotschrofenkopf. Danach stets sehr gute Tritte, welche bei Trockenheit (!) und Vorsicht dem erfahrenen und trittsichern Bergsteiger im Aufstieg keine ernsthaften Probleme bereiten sollten. Landschaftlich wegen der Abbrüche nach Norden ungemein eindrucksvoll, aufgrund der mittelsteilen Graspleisen nach Süden nur bedingt ausgesetzt. Grödeln und ggf. Pickel je nach Übung und Verhältnisse empfehlenswert. Die Normalroute über den Südgrat erschien mir bzgl. Trittsicherheit - vom Zustieg zum Rotschrofenkopf einmal abgesehen - objektiv kaum weniger anspruchsvoll. Ungeübten sei die Begehung beider Routen dringend widerraten!

Rotspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Rotspitze 2837 m
 

Rotspitze mit Südgrat (rechts) von den Knappenböden aus gesehen.

Gruppe:
Freispitzgruppe

Route:
Aufstieg über den Südgrat mit anschließendem Übergang zur Rotplatte und Freispitze.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Die Freispitzüberschreitung

Rotwand

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hauptgipfel 2395 m
Westgipfel 2334 m
 

Rotwand und Pfeilspitze vom Großkar aus gesehen.

Gruppe:
Fallerscheingruppe

Route:
Aufstieg über den W-Rücken und NW-Flanke und Übergang zum Hauptgipfel und weiter zur Pfeilspitze.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Die Pfeilspitzüberschreitung

Ruitelspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Südwestgipfel 2580 m
Druck

Ruitelspitzen beim Aufstieg zur Zwölferspitze.

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Aus dem Dreisattelkar (siehe Zwölferspitze) in die Dreisattelscharte und über die S-Flanke auf den SW-Gipfel. Abstieg über eine Rinne zurück ins Dreisattelkar.

Schwierigkeiten:
Im Aufstieg keine Kletterei, das steile gerölldurchsetzte Gelände verlangt aber viel Trittsicherheit. Abstieg durch die Rinne I+ (eine Passage II), jedoch schreckliches Gelände aus wechselnd hart zusammengeackten und gleitendem Geröll mit mehreren übermannshohen brüchigen Abbrüchen.

Wissenswertes:
Lohnend wegen dem eindrucksvollen Dreisattelkar, die Route über die S-Flanke ist - von der schönen Aussicht einmal abgesehen - alpin eher mäßig lohnend. Übergang zum kreuzgeschmückten Hauptgipfel wegen Erschöpfung und Verunsicherung abgebrochen. Die zwischen SW- und Hauptgipfel zurück ins Dreisattelkar hinabziehende Rinne kann eventuell im Spätfrühjahr und Frühsommer bei Schneeauflage eine gute Route sein. Im Sommer kann muss von einer Begehung abgeraten werden!

Saxerspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hauptgipfel 2690 m
Nordostgipfel 2625 m
Druck

SO-Flanke der mächtigen Saxerspitze.

Gruppe:
Freispitzgruppe

Route:
Aus dem Alperschontal über Hinter- und Vorder-Appenzell zum Beginn des N-Grats. Über diesen zum NO Vorgipfel und über den NO-Grat zum Hauptgipfel Abstieg über NW-Flanke.

Schwierigkeiten:
Anspruchsvolle Tour, nur für sehr erfahrene Bergsteiger! II+ (3 Passagen, eine Stelle event. III- und ausgesetzt) und steile, brüchige und schuttbedeckte Schrofen bis II-. Vertrautheit mit solchem Gelände ist unbedingt erforderlich! Trittsicheres Gehen erfordert auch der Zugang zum Beginn des N-Grats im Bereich des Vorder-Appenzells (teilweise weglos). Der Abstieg über die NW-Flanke ist wesentlich leichter (max I+), im Aufstieg wegen gleitendem Schutt aber recht mühsam.

Wissenswertes:
Landschaftlich herausragend schöne Tour, besonders eindrucksvolle Blicke auf Freispitze, Dreischartlkopf, Vorderseespitze und Wetterspitze. Auch ein Besuch des Appenzells allein lohnt. Route: Über einen Jagdsteig hinauf ins Hinter-Appenzell mit anschließender Querung (teilweise weglos) zum Ansatz des N-Grats. Über die ersten beiden Steilpassagen (II+) hinauf bis zu einem leicht überhängenden Grataufschwung. Dieser wird ausgesetzt in der sehr steilen freien Steilflanke links umgangen (II+ bis III-). Weiter auf dem Grat bis zu einem überhängenden 10m-Abbruch in eine Einschartung mit einem Kamin rechts davon. Hier zunächst einige Meter in leicht nördlicher Richtung durch die W-Flanke des Grats absteigend, dann wieder weiter südwärts hinab in die Schuttrinne westlich des N-Grats und wieder zurück auf den N-Grat südlich der Einschartung. Hierher vermutlich wesentlich einfacher durch die Schuttrinne, welche am Beginn des N-Grats über einer senkrechten Stufe (II+ ?) beginnt. Nun über z.T. unangenehm brüchige, schuttbedeckte Schrofen im Bereich des Grats auf den NO Vorgipfel, wobei man einem schwierigen Gratstück nach links auf einem unangenehmen Schuttband ausweicht. Der NO-Grat zum Hauptgipfel überrascht zu Beginn mit mehreren Türmen und senkrechten Wandabbrüchen, welchen man aber allen überwiegend in den brüchigen Schrofen der NW-Flanke (Vorsicht!) ausweichen kann. Interessant ist hier vor allem die Überlistung des zweiten Turms durch ein ansteigendes, schmales und rinnenartiges Band in der nahezu senkrechten Turmflanke (I). Nach Überwindung der Türme zunehmend leichter auf den Hauptgipfel mit Kreuz und Buch aus den 80ern, welches noch viele Jahrzehnte reichen wird. Vom Gipfel ein kurzes Stück am Grat, dann in der rechten Schuttflanke hinab und bald scharf nach rechts zu einer Kerbe (Steinmann) und durch eine Rinne hinab. Dann nach Belieben über schuttbedeckte, nur mäßig steile Schrofen zurück ins Hinter-Appenzell.

Scharnitzkopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hinterer Scharnitzkopf 2554 m
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Scharnitzsattel mit Scharnitzköpfen.

Gruppe:
Muttekopfgruppe

Route:
Vom Scharnitzsattel.

Schwierigkeiten:
Pfadspur in steilem Geröll, welches Trittsicherheit fordert. Unterm Gipfel eine kurze leichte Kletterstelle (I). Insgesamt kaum schwieriger zu werten, als der Zugang zum Scharnitzsattel vom Hahntennjoch aus. Für trittsichere (!) Wanderer erreichbar.

Wissenswertes:
Der Hinterer Scharnitzkopf, eigentlich ein völlig unbedeutenden Felskopf, ist ein netter Abstecher vom Scharnitzsattel. Der Zugang vom Hahntennjoch ist zwar nicht schwierig, bleibt aber wegen dem steilen und sehr geröllreichen Gelände und einer mit Eisenklammern entschärften Felsstufe dem trittsicheren Wanderer vorbehalten. Bis in den Sommer Schneefelder, deshalb wohl auch stark von den unmittelbar vorliegenden Verhältnissen abhängig. Die im AVF "Lechtaler Alpen alpin" beschriebene Route auf den Hinteren Scharnitzkopf verstrickt sich in unnötige Details. Vom Scharnitzsattel wie beschrieben auf Trittspuren links um einen Felskopf. Nun am einfachsten nicht in die erwähnte Rinne, sondern weiter links haltend auf die geröllreiche Abdachung. Auf dieser weiter empor zu den Felsen des Gipfelgrats und an dessen Rand zum Gipfel, welcher über eine kurze Felsrampe (I) "erklettert" wird.

Schlenkerspitze, Große

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Große Schlenkerspitze 2827 m
 

Das Schlenkerspitzmassiv von der Kogelseespitze gesehen.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Über den Nordgrat.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Große Schlenkerspitze und Reichspitze

Schlierekopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Schlierekopf 2290 m
Rudigerkopf 2249 m
Engelspitze 2233 m
Druck

Kammverlauf vom Rudigerkopf zum Schlierekopf. Links die Engelspitze.

Gruppe:
Rudigergruppe

Route:
Aufstieg aus dem Brentersbachtal zur Hirtenhütte und über Imster Rudigkar ins Rudigjoch. Gratwanderung über Rudigerkopf zum Schlierekopf und weiter zur Engelspitze. Abstieg über Normalweg nach Namlos.

Schwierigkeiten:
Durchgehend Gehgelände, ab Hirtenhütte weglos. Der Kamm verlangt Aufmerksamkeit und ein klein wenig Schwindelfreiheit, ist aber bei trockenen Verhältnissen problemlos. Der weglose Zustieg in das Rudigerjoch fordert zudem etwas Ortssinn in übersichtlichem Grasgelände.

Wissenswertes:
Kaum beachtete, landschaftlich jedoch großartige Kammtour, bei der Namloser Wetterspitze, Heiterwand und Rudiger eine faszinierende hochalpine Kulisse bilden. Wer nicht auf Einkehrmöglichkeiten, stolze Gipfelnamen und turnschuhtauglich hergerichtete Steiganlagen wert legt, der wird diese Tour in ganz besonders schöner Erinnerung behalten. Route: Von Namlos das Brentersbachtal entlang und an der Gabelung links ins Faselfeilbachtal. An einem Hüttchen vorbei bis an die Stelle, wo der Fußweg auf die rechte Seite des Faselfeilbachs quert. Hier nur einige Meter zurück, wo man in dieser Richtung nun einen rechts abzweigenden Viehtrieb erkennt. Dieser leitet, fast durchgehend ausgeprägt, zur Hirtenhütte in 1868 Metern Höhe empor (im oberen Teil kurzfristig durch Viehtritte im Weidegebiet unterbrochen). Nun weglos nach Osten ins Imster Rudigkar und leicht links haltend ins Rudigjoch. Auf dem Kamm in nördwestlicher Richtung auf den nahen Rudigerkopf. Alternativ hierher ebenfalls weglos aber unschwierig von der Hirtenhütte über den nördlich gelegenen Bettlerrinnerkopf. In viel zu kurzer, aussichtsreicher Wanderung über den stellenweise etwas schmalen, aber nie ausgesetzten Kamm zum Schlierekopf und hinab ins Schlierejoch. Über den einfachen Hang nach Norden hinauf auf die völlig unbedeutende Erhebung der Engelspitze im SW-Grat des Seelakopfs. Das Kreuz steht auch nicht hier, sondern 300 m weiter westlich auf einer ca. 2230 m hohen Schulter, welche am ehesten noch Gipfelcharakter aufweist. Man gelangt zu ihr über den ganz reizvollen, nach Norden jedoch steil abbrechenden Grat. Vom Gipfel über die ganz schmale Pfadspur, welche zunächst im freien Gelände immer in östlicher Richtung dem Rücken des Eggbergs gleichläuft (schöne Blicke zur Wetterspitze), dann aber nach Norden abknickt, den Engelnach quert und bald darauf den Amselboden südl. von Namlos erreicht.

Seebleskarspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Seebleskarspitze 2539 m
Scheißtalkopf 2506 m
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Südflanke der Seebleskarspitze mit den Grasterrassen, über welche der obere Teil des Abstiegs verläuft.

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Übergang von der Zwölferspitze. Abstieg über die steile Südflanke und über den Mahdberg nach Madau.

Schwierigkeiten:
II (3 Stellen) und I, aber auch viel alpines Gehgelände, das beim Ausweichen in die von brüchigen Schrofen und Geröll geprägten Steilflanken zum Teil sehr gute Trittsicherheit erfordert. Abstieg von der Seebleskarspitze I+. Geländebeurteilungsvermögen unbedingt erforderlich!

Wissenswertes:
Der von Süden weniger spektakulär anmutende Grat von der Zwölferspitze zur Seebleskarspitze entpuppt sich bei Begehung als großartige Hauptdolomit-Grattour, deren Wildheit bleibende Eindrücke hinterlässt. Absolut grandiose Blicke auf die wilde NO-Wand der Zwölferspitze - vor dieser Gratkulisse eine Wucht! Nicht alle Passagen dieses Übergangs sind schön zu gehen, aber insgesamt eine rassige Tour mit zum Teil hübschen Klettereinlagen. Route: Von der Zwölferspitze kurz in einer splittrigen Geröllrinne hinab, sobald wie möglich aber links auf den Grat zur Einsenkung vor dem ersten Steilaufschwung. Über einen Riss (II) in eine Steilrinne, welche wieder zum Grat leitet. Am zweiten Steilaufschwung zunächst auf einen übermannshohen Querriegel zu einem Geröllband und Querung unter einem Block hindurch zu einer V-förmigen Minirinne (II). In dieser nur wenige Meter empor und Gegenquerung mit gebotener Vorsicht nach links, wo eine steile Geröll- und Schrofenrinne wieder zum Grat leitet. Überraschend unkompliziert über den folgenden Aufschwung und weiter zum unbedeutenden Scheißtalkopf. Weiter am Grat bis zu einem plattigen Steilabbruch. Er wird etwas rechts haltend umgangen, in dem man sich vorsichtig auf ein Band hinunterlässt, über einen Spalt hinweg zum Grat hinüberspreizt und die letzten Meter abklettert (II). Nun in herrlichen Platten zunächst am Grat, dann durch Risse hinab in einfaches Gehgelände. Vor der Zwölferspitze stellen sich dann nochmals einige Köpfe in den Weg, welche entweder links oder rechts herum umgangen oder vereinzelt auch direkt erklettert werden. In einem Fall bleibt einem ein kurzer unangenehmer Abstieg in gerölldurchsetzten Steilschrofen mit anschließender Querung entlang des Nord-Wändchens nicht erspart - hier ist hohe Konzentration geboten (Schlüsselstelle). Dann weiter über sehr hübsche Kletterstellen in hochalpiner Gratszenerie zum Gipfel der Seebleskarspitze. Vom Gipfel der Seebleskarspitze über den letzten Grataufschwung zurück, bis man in die steilen Graspleisen der Südflanke einsteigen kann. Die Pleisen sind verhältnismäßig gut gangbar, enden aber fast überall in Abbrüchen. Für den Abstieg hält man sich eher links, bis man links eine quer zur Flanke verlaufenden Schrofenrampe entdeckt. Sie ist sehr steil, aber gut gestuft (I+) und dürfte die einzige Möglichkeit sein, wie sich die Steilabbrüche überlisten lassen. Über Geröll hinab und wie bei der Tour "Auf den Großstein" in umgekehrter Richtung beschrieben auf dem Mahdberg zurück nach Madau. An den unteren Hütten rechts halten!

Seitekopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Seitekopf 2344 m
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Der Seitekopf mit den Lawinenverbauungen, über welche der erste Abschnitt des Aufstiegs verläuft.

Gruppe:
Lichtspitzgruppe

Route:
Normalanstieg von Gramais über die Lawinenverbauungen und SW-Grat. Im Anschluss Grattour über das Zirmebenjoch zur Lichtspitze (s. Zirmebenjoch).

Schwierigkeiten:
Schmales, mitunter unkenntliches Steiglein mit einzelnen Markierungen, welches im Bereich der Lawinenverbauungen durch extrem steiles Gelände verläuft. Trittsicherheit und Ortssinn deshalb unverzichtbar, sonst ohne Schwierigkeiten.

Wissenswertes:
Wer gerne abseits ausgetretener Wanderwege seine Ruhe sucht, der findet im Seitekopf ein ideales unschwieriges Gipfelziel. Dem Gelegenheitswanderer, der ausschließlich auf bestens hergerichteten und markierten Wanderwegen unterwegs ist, wird der Anstieg hingegen kaum Freude bereiten. Besonders im Abstieg ist ein waches Auge auf den Verlauf der Pfadspur unverzichtbar, denn abseits des Steigleins wird ein Durchstieg im Bereich der Lawinenverbauungen schnell gefährlich. Zur Route: Am einfachsten ist es, vom Parkplatz in Gramais zunächst dem Asphaltsträßchen Richtung Sattele zu folgen und dann (nach ca. 500 m) über die links abzweigende Forststraße zum unteren Austrittspunkt des Steigleins zu wandern. Kürzer ist der direkte Anstieg dorthin über die "Tanneben", wie in der AV-Karte eingezeichnet. Der unterste Abstieg existiert jedoch nicht mehr. Man steigt weglos über freie Wiesenflächen zu einem Zaun mit Bank auf, wo sich ein kleiner Rücken ausprägt. Auf diesem weiter entlang und dann bald auf guter Steigspur im Zickzack zu erwähnter Forststraße, auf deren anderen Seite sich der Austritt des Steigleins auf den Seitekopf befindet. Kühle Morgenstunden nutzen!

Sonnenkögel

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hinterer Sonnenkogel 2324 m
Vorderer Sonnenkogel 2204 m
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Hinterer Sonnenkogel mit dem Verbindungsgrat zur Tajaspitze.

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Von der Grießlalm über den SO-Grat zum Vorderen Sonnenkogel und über den Verbindungsgrat zum Hinteren Sonnenkogel.

Schwierigkeiten:
Schmaler Pfad und Steilgras in stets steilem Gelände, das einiges an Trittsicherheit fordert und deshalb keinesfalls allzu leichtfertig unterschätzt werden sollte. Nicht bei Nässe!

Wissenswertes:
Die Sonnenkögel sind sehr lohnende und ruhige Aussichtsberge mit wunderbaren Blicken ins Lechtal, Wetterspitzgebiet und die Allgäuer Alpen. Nur für erfahrene und trittsichere Geher. Route: Vom Parkplatz bei Bach zur Grießlalm und weiter auf der Forststraße bis zu einer in scharfer Kehre abzweigenden Forststraße in 1420m Höhe und auf dieser weiter empor. Kurz nach einer scharfen Linkskehre zweigt auf 1560m eine Pfadspur ab, welche durch Wald zu einem krautüberwucherten Windbruchgebiet leitet. Hier in Falllinie weglos hinauf, wo sich die Steigspur wiederfindet. Mit sehr schönen Ausblicken ins Fallenbachergebiet weiter bergan und auf ungefähr 1900m Höhe entweder Querung unter Beibehaltung der Steigspur durch die O-Flanke und entlang der Lawinenverbauungen zum Kreuz mit Buch oder kürzer immer entlang des SO-Rückens weglos hinauf (keine unliebsamen Überraschungen) zum Gipfel des Vorderen Sonnenkogels. Der Übergang zum Hinteren Sonnenkogel erfordert wegen der NW-Abbrüche in dem steilen Grasgelände Trittsicherheit und Vorsicht! Die Mitnahme der (wesentlich anspruchsvolleren) fein zugespitzen Tajaspitze bietet sich an.

Steinkarspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Steinkarspitze 2650 m
Steinkarturm 2590 m
 

Steinkarspitze + Steinkarturm von der Parzinnspitze.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Parzinn- und Steinkargruppe

Route:
Nordgrat von der Nördlichen Parzinnscharte. Der Steinkarturm kann in wenigen Minuten mitgenommen werden.

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Gipfel der Gufelseeumrandung

Steinkarspitzen

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hintere Steinkarspitze 2215 m
Vordere Steinkarspitze 2181 m
Druck

Auf dem Reuttener Höhenweg zwischen Vorderer und Hinterer Steinkarspitze

Gruppe:
Liegfeistgruppe

Route:
Überschreitung (Reuttener Höhenweg).

Schwierigkeiten:
Stellenweise luftig, einige leichte Kletterstellen (I) sind mit Eisenklammern gesichert, aber keine Fixseile. Für Geübte unschwierig, Trittsicherheit jedoch sehr wichtig, da längere Abschnitte im Absturzgelände verlaufen.

Wissenswertes:
Dankenswerterweise gibt es sie noch: Alpinistisch abwechslungsreiche Höhenwege, welche nicht mit durchgehenden Stahlseilen übersichert und ihrer Ursprünglichkeit beraubt wurden. Auch Leiterstaus wie am Heilbronner Weg & Co. gibt es hier nicht: Auch während der Saison lassen sich die täglichen Einträge in den Gipfelbüchern der Steinkarspitzen an zwei Händen abzählen. Die Mitnahme der Knittelkarspitze bietet sich an. Interessante Rundtour: Rauthsäge - Abendspitze - Galtjoch - Steinkarspitzen - Wetterkreuzjoch - Abstecher Knittelkarspitze - Wetterkreuz - Kelmer Jöchl - Rauthsäge (Kelmer Spitze optional). Weitere Informationen finden Sie zu den jeweiligen Gipfeln in der Gipfelliste.

Tajaspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Tajaspitze 2538 m
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Die schöne Tajaspitze beim Zustieg zum NO-Grat.

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Vom Hinteren Sonnenkogel über den NO-Grat.

Schwierigkeiten:
Sehr steile, jedoch gut gestufte Grasplanken, welche sehr bald in steile grasdurchsetzte Aptychenkalk-Schrofen übergehen (I+). Nur für erfahrene Steilgraspiloten, jedoch einfacher als erwartet.

Wissenswertes:
Die Tajaspitze ist einer der einsamsten Gipfel der Lechtaler Alpen, was wohl auf das von allen Seiten abweisende Erscheinungsbild zurückzuführen sein dürfte. In Wirklichkeit jedoch genussreiche Steilgrastreterei und Aptychenkalk-Kletterei - sehr lohnend! Das Kreuz mit Buch aus den 80ern wurde von meinem Bergfreund Raimund Moll gestellt und enthält 1 - 3 Einträgen pro Jahr. Route: Vom Hinteren Sonnenkogel über den z.T. etwas luftigen Verbindungsgrat ans Gipfelmassiv. Nach links über die erste Felsrippe und über die sehr steile Grasplanke, welche jedoch weit besser zu durchsteigen ist als vom Hinteren Sonnenkogel noch vermutet, zum NO-Grat und über weiterhin steile, aber stets hervorragend gestufte Grasschrofen zum N-Gipfel mit Kreuz und Buch. Der luftige Übergang zum S-Gipfel ist noch etwas anspruchsvoller. Man hält sich entweder auf oder rechts unterhalb der Gratkante, ein Gratzacken wird per Spreizschritt rechts umklettert (II-). Vom Verbindungsgrat zwischen Tajaspitze und Hinterer Sonnenkogel ist ein unangenehmer Abstieg über die 800 hm umfassende Steilgrasflanke Richtung Sulzelalm möglich. Zunächst im Bereich einiger Fichten durch die nur hier trittige Flanke, dann Querung durch die steile Grasflanke nach Süden und durch den Tobel (Schwarzloch) zum Sulzelbach unweit der Alm. Überquerung des Bachs bei ungünstigen Verhältnissen schwierig.

Trittkopf

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Trittkopf 2720 m
Druck

Trittkopf von der Westl. Pazielfernerspitze.

Gruppe:
Vallugagruppe

Route:
Aufstieg vom Fernerchen über die Ostflanke. Abstieg über Nordgrat und Hexenböden.

Schwierigkeiten:
In der Ostflanke eine brüchige Stufe (I), ansonsten im Zustieg kurzzeitig mühsames Geröll, welches Trittsicherheit fordert. Für den Bergunerfahrenen zu anspruchsvoll! Nordgrat ab Nördlicher Trittkopf mit einigen schiefrigen Einschnürungen, welche für den geübten Bergsteiger unschwierig sind. Direktabstieg zur Trittalm nur für Steilgraserfahrene! Nicht bei Nässe!

Wissenswertes:
Dieser Gipfel wurde durch den Bau von Beförderungsanlagen und Skipisten in seiner Westflanke verunstaltet. Da die Trittkopfbahn nur im Winter in Betrieb ist, wird der Gipfel vermutlich nur noch wenig bestiegen. Einfachere Anstiege in der Westflanke auf den Ziehwegen wohl möglich, vermutlich aber aus o.g. Gründen unlohnend. Vom Gipfel und Gipfelgrat großartige Aussicht, insbesondere auf die Roggspitze. Route: Von der Stuttgarter Hütte zum Pazielfernerchen. Am westlichen Rand, teilweise über unangenehm steiles Blockwerk empor bis knapp halbe Höhe des Eisfeldes. Nun sehr mühsam die rutschige Schutthalde empor, bis man auf eine Trittspur trifft, welche schräg nach rechts über eine kurze Stufe zu einem breiten Absatz leitet (im Bild rechts erkennbar). Unschwierig auf Trittspuren zum Gipfel. Über den breiten Schuttrücken zum Nördl. Trittkopf und weiter über den nun deutlich schmäleren, landschaftlich überaus reizvollen Nordgrat bis sich dieser teilt. Vermutlich am angenehmsten über steiles Gras entlang des rechten Asts zum A.-Endress-Weg (nicht probiert) oder aber über den linken Ast, welcher bald ungangbar wird und anspruchsvoll in sehr steilen, schuttdurchsetzten Grasflanken links umgangen werden muss (das ist steiler, als aus der AV-Karte ersichtlich). Ab St. Hexenboden etwas mühsam durch Weidegebiet zur Fahrstraße in Nähe der Trittalm.

Vallesinspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Vallesinspitze 2769 m
 

Vallesinspitze vom Stierlahnzugjoch

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Stanskogelgruppe

Route:
Über den NW-Kamm

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Vallesinspitze

Vileidköpfe

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Vileidköpfe 2536 m
Druck

Die Vileidköpfe beim Abstieg von der Kreuzjochspitze

Gruppe:
Medriol

Route:
Überschreitung vom Vileidjoch mit Zustieg über das Vileidkar. Direktabstieg vom letzten Kopf der Vileidköpfe über die Südflanke ins Vileidkar und zurück zum Parkplatz der Steinseehütte.

Schwierigkeiten:
Orientierungssinn beim Zustieg ins Vileidkar unbedingt erforderlich. Am Grat wenige Stellen I (etwas brüchig). Direkter Abstieg ins Vileidkar über die im unteren Drittel sehr steile Flanke nur für Steilgraserfahrene!

Wissenswertes:
Die Vileidköpfe bieten eine prächtige Aussicht ins Steinseegebiet und lohnen deshalb als alleiniges Ziel. Von Beginn an sehr einsame Tour. Eine Kombination mit der (wesentlich anspruchsvolleren) Kreuzjochspitze bietet sich an. Route: Wie bei der Kreuzjochspitze beschrieben ins Vileidjoch und stets auf der Grathöhe zum letzten Kopf. Ein Direktabstieg ins Vileidkar über die oben harmlose, dann aber immer steiler werdende Grasflanke sollte nur dann von Steilgraserfahrenen in Erwägung gezogen werden und auch nur dann, wenn der einzig günstige Durchstieg beim Zustieg im Vileidkar eingeprägt wurde (Felsabbrüche im unteren Drittel!). Von oben gesehen hält man auf eine schulterartige Grasrippe in der Südflanke zu. Links der Rippe über eine steile Grassenke hinab, bis man durch Abwärtsquerung in der bis zu 50° steilen Grasflanke die weniger steile Fortsetzung der Senke ins Vileidkar erreicht.

Vorderseespitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Vorderseespitze 2889 m
 

Vorderseespitze mit Ferner von der Saxerspitze.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Aufstieg über Ferner und SO-Grat. Abstieg über Südrinne

Weitere Informationen siehe Tourenbericht:
Auf die Vorderseespitze

Wetterspitze, Holzgauer

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Holzgauer Wetterspitze 2895 m
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Holzgauer Wetterspitze aus dem Fallenbacher Kar.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Feuerspitzgruppe

Route:
Normalweg über Südrinne.

Schwierigkeiten:
Am kurzen Gipfelaufbau der Holzgauer Wetterspitze sehr steile, teilweise ausgesetzte Schrofen bis II, welche trotz solider Felsqualität alpine Erfahrung erfordern. Die Umkletterung einer plattigen Ecke ist mit einem senkrechten 10m-Abbruch in die Südrinne ausgesetzt und müsste ohne die (nur hier) angebrachte Seilsicherung als riskant eingeordnet werden.

Wissenswertes:
Die Besteigung dieses kühnen Gipfels lohnt wegen der hervorragenden Aussicht, die Zustiege sind allerdings lang und bergsteigerisch wenig abwechslungsreich. Mühsam, aber landschaftlich herrlich ist der weglose Zustieg über den Schutt des Fallenbacher Kars. Der neue Alpenvereinsführer verharmlost meines Erachtens den Schlussanstieg auf die Holzgauer Wetterspitze. Die gut gestufte Schlüsselstelle (II) befindet sich, psychisch erschwerend, fast unmittelbar über einem Felsenfenster, dem Kammerloch. Die o.g. Seilsicherung hört sich beruhigend an, jedoch würde hier ohne das Seil kaum jemand drübergehen. Die wenigen spärlichen Tritte auf der Platte sind wegen der häufigen Begehungen bereits speckig, was insbesondere bei Nässe die Anforderungen nochmals erhöht. Der Anstieg sei deshalb Ungeübten dringend widerraten!

Wetterspitze, Namloser

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Namloser Wetterspitze 2553 m
Druck

Die formschöne Seite der Namloser Wetterspitze, wie sie sich beim Abstieg von der Engelspitze präsentiert.

von diesem Gipfel gibt es ein 360°-Panorama

Gruppe:
Fallerscheingruppe

Route:
Von Bschlabs um den Ortkopf zum Butzenjoch und über den SW-Grat (Normalweg) zum Gipfel.

Schwierigkeiten:
Durchgehend Gehgelände, welches sich auch weniger Bergerfahrene zutrauen dürfen. Durch die südseitige Umgehung des Ortkopfs allerdings recht langer Zugang.

Wissenswertes:
Die Wetterspitze ist ein Gipfel mit zwei Seiten: Von Norden und von der Seite tritt sie als elegante Pyramide mit einer wilden 500 Meter tief abstürzenden Nordwand in Erscheinung. Von Süden jedoch nur ein ernüchternder Schotterhang. Genauso alpinistisch eintönig ist auch der 500m umfassende Schlussanstieg in dieser reizlosen Flanke. Was dennoch eine Gipfelbesteigung rechtfertigt, ist die hindernislose Rundumsicht. Interessant ist der freistehende Gipfel auch zur späten Jahreszeit, denn der südseitige Anstieg ist oft noch aper, wenn sich andere Gipfel bereits ihr Winterkleid angezogen haben.

Zirmebenjoch

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Zirmebenjoch 2407 m
Zirmspitz 2393 m
Lichtspitze 2356 m
Seitekopf 2344 m
Druck

Zirmebenjoch mit Lichtspitze (links) und Seitekopf (rechts).

Gruppe:
Lichtspitzgruppe

Route:
Kammtour vom Seitekopf (s. Seitekopf) zur Lichtspitze (s. Lichtspitze).

Schwierigkeiten:
Überwiegend wegloses "Gehgelände", welches jedoch Trittsicherheit und etwas Gespür für den jeweils günstigsten Durchstieg erfordert. Insgesamt aber übersichtliches Gelände, das nur an wenigen Stellen etwas Schwindelfreiheit fordert. Wenige Stellen I, eine Stelle (I+). Der Abschnitt zwischen Zirmebenjoch und Lichtspitze ist markiert. Aufgrund der Gratlänge muss eine gute Grundkondition vorausgesetzt werden.

Wissenswertes:
Diese ganz einsame und genussreiche Kammwanderung kann häufig bereits im Frühsommer durchgeführt werden. Besonders vom Zirmebenjoch schöne Rundumsicht. Für den Rückweg muss bei der Fahrt nach Gramais ein Fahrrad am Beginn des Normalaufstiegs zur Lichtspitze deponiert werden. Route: Vom Seitekopf den Nordgrat entlang (teilweise I) bis zu einem steil aufstrebenden Turm, der auf der anderen Seite in einen die Westflanke spaltenden Graben mit senkrechten Begrenzungswänden abstürzt. Der Graben lässt sich unterhalb des Turms nur in schwieriger Kletterei (III- ?) überqueren. Man steigt deshalb mit gebotender Vorsicht die von gleitendem Schutt bedeckte steile Schrofenflanke südl. des Grabens (Schlüsselstelle) soweit hinab, bis man auf einem Felsband um eine Ecke unschwierig in den Graben queren kann (hier steht ein von oben bereits sichtbarer kleiner Zapfen) und gelangt mit kurzem Gegenanstieg wieder zur Kammhöhe. Nun ohne nennenswerte Schwierigkeiten auf und neben der Kammhöhe (wenige Stellen I) zum Zirmebenjoch. Eine genauere Beschreibung ist in dem stets übersichtlichen Gelände nicht nötig. Auch der folgende Übergang zur Zirmspitz und weiter markiert zur Lichtspitze bereitet dem erfahrenen und umsichtigen Berggeher keine Schwierigkeiten.

Zwickspitzen

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Nordgipfel 2302 m
Südgipfel 2301 m
Druck

Zwickspitzen beim Abstieg von der Karlespitze.

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Überschreitung vom Lagjoch mit Abstieg über Westrücken zur Grießbachalm.

Schwierigkeiten:
Für Steilgraserfahrene ist die Nördliche Zwickspitze verhältnismäßig leicht (Neigung der Grasflanke rd. 40°, kleine gute Tritte), der Schlussanstieg zur Südlichen Zwickspitze ist mit gut 50° Neigung eine ganze Stufe schwieriger. Zudem wartet der Gipfel auf den letzten Metern mit einem kurzen, aber extrem ausgesetzten Schlussgratl auf.

Wissenswertes:
Die Zwickspitzen sind ein Gipfelpaar mit zwei Seiten: Nach Westen steile Grasplanken, ostseitig höfatsähnliche, grasdurchsetzte Aptychenkalkwände. Die Besteigung dieses interessanten Gipfelpaars bietet sich im Anschluss an die Überschreitung der Wannenspitze und Karlespitze an. Am Lagjoch landschaftlich ungemein reizvoller Übergang von schuttdurchsetztem Fels in steile Grasplanken. Route: Vom Lagjoch (s. Wannenspitze / Karlespitze) knapp rechts der Gratkante über gutmütiges Steilgras auf den höheren Zwickspitz-Nordgipfel. Weiter den Grat entlang an einem Turm rechts vorbei und über eine Rippe in die nun deutlich steilere Westflanke des Zwickspitz-Südgipfels und über diese in anspruchsvoller Grastreterei auf einen ganz schmalen Vorkopf. Von hier wenige Meter sehr ausgesetzt auf schmalen Grastritten auf den Südgipfel, wobei man sich an den Aptychenkalkschrofen der scharfen Gratkante festhält (erste Platte fest?). Abstieg am besten über die steile Westflanke zu einer in der Flanke querenden Pfadspur und über den Westrücken zur Grießbachalm (s. Karlespitze).

Zwölferspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Zwölferspitze 2594 m
Druck

Zwölferspitze von der Westl. Ruitelspitze.

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Über die NW-Flanke oder von Madau aus über die Südflanke mit anschließendem Übergang zur Seebleskarspitze (siehe Seebleskarspitze).

Schwierigkeiten:
NW-Flanke I+, bei Ausweichen auf den oberen W-Grat eine Stelle II. Hier sehr viel Geröll und überaus mürbes Gestein, das in dem steilen Gelände viel Trittsicherheit fordert. Die Route über die Südflanke führt durch zum Teil steiles und kräftezehrendes Gelände, welches sehr gute Trittsicherheit fordert und im Abstieg einige Unannehmlichkeiten aufweisen dürfte. Trotz Markierungen (im unteren Teil spärlich und verblasst, im oberen Abschnitt deutlich und regelmäßig) darf ein gutes Orientierungsvermögen bei dieser Unternehmung nicht fehlen.

Wissenswertes:
Seit der Kreuzstellung ist die Zwölferspitze auch von Madau aus zugänglich gemacht worden und bieten eine lohnende Alternative zum bis dahin einfachsten, aber unangenehmen und alpinistisch wenig überzeugenden Anstieg über die NW-Rinne. Die Markierungen dürfen nicht fehlinterpretiert werden - es handelt sich um wegloses und alpines Steilgelände, welches einen sattelfesten Tritt und sehr gute Kondition erfordert. Wer ursprüngliches und wild-einsames Gelände liebt, kommt bei dieser Tour auf seine Kosten. Ganz besonders zu empfehlen und im Abstieg eher angenehmer ist der Übergang zur Seebleskarspitze!

Über die NW-Flanke:
Von der Grießbachalm führen Markierungen ins Dreisattelkar (im mittleren Abschnitt Querung nach rechts durch Latschen und unterhalb der Ostwände der Rutelspitzen steil empor). Von hier sehr mühsam über Geröll zu einer Felsinsel im Geröll und weiter hinauf zum obersten Zipfel des Geröllfelds. Mühsam durch die Schuttrinne empor, wobei man gerne die steilen Schrofen rechts, später links der Rinne ausnutzt. Im oberen Bereich wird die Geröllauflage besonders unangenehm (fest gepresster steiler Schutt), welchen man durch Ausweichen auf den W-Grat vermeiden kann. Der Grat ist weniger mühsam, aber ein fast senkrechter, kaminartiger Aufschwung (II) in Gipfelnähe verlangt wegen seiner Brüchigkeit Erfahrung und Vorsicht. Dann ohne nennenswerte Probleme auf den Gipfel.

Über die Südflanke:
Noch vor der Kapelle in Madau links ab auf einen Forstweg und bis zu einer Abzweigung in einer Rechtskehre. Hier noch ca. 10 - 20 m der Kehre nach rechts folgen, wo ein ganz verblasster Markierungspunkt an einem Baum erkennbar ist. Hier links ab und auf dem bald ausgeprägten Rücken an einem Jagdstand vorbei, teilweise bereits auf Trittspuren, zu einem kurzen felsigen Steilaufschwung. Er wird rechts vorbei über etwas unangenehmen Erdtritten überlistet. Weiter immer auf dem Rücken haltend bis etwa 50 m unterhalb eines Felsgürtels. Hier verstärkt auf die etwas regelmäßigeren Markierungspunkte achten, welche dem Felsgürtel nach links ausweichen und dann stets nach links ansteigend durch Hochwald zum Beginn hoher Latschen leiten, wo die Markierungen plötzlich enden. Hier nicht(!) dem nach links weisenden, verharzten Pfeil in einem Baum folgen, welcher auf ein freigesägtes "Steiglein" links des hier beginnenden breiten Latschenrückens leitet (vermutlich leitet dieses zur Dreisattelscharte hinauf). Mit etwas Suchen findet man etwas oberhalb in den Latschen eine Gasse, welche auf dem Rücken empor führt. Die hier plötzlich zahlreich vorhandenen und gut sichtbaren Markierungspunkte queren oberhalb in freiem Gelände nach rechts zu einer wilden Rinne, welche überquert wird. Rechts der Rinne durchaus anspruchsvoll und anstrengend im schuttdurchsetzten Steilgras empor, weiter oben dann wieder etwas flacher bis zum Gipfelgrat. Hier den Markierungen folgend durch ein paar schrofige Durchstiege nach rechts und durch eine geröllreiche Rinne zum Kreuz.


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