Hammerspitzen

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Hammerspitze Hauptgipfel 2260 m
Hammerspitze NW-Gipfel 2251 m
Schüsser 2170 m
Kuhgehrenspitze 1910 m
 

Hammerspitze NW-Gipfel vom Schüsser

Gruppe:
Schafalpen

Route:
Überschreitung von der Fiderepasshütte

Schwierigkeiten:
Die Wandstufe zum Hauptgipfel der Hammerspitzen ist III- (nahezu senkrecht, jedoch fester und griffiger Fels), der eigentliche Übergang zum Nordwestgipfel ist hingegen nur bis max. II- zu bewerten. Sonst I und alpines (unmarkiertes) Gehgelände, häufig auch auf Pfadspuren. Für den mit Schrofen und Schutt vertrauten, trittsicheren Wanderer ist der NW-Gipfel vom Schüsser aus unschwierig zu erreichen.

Wissenswertes:
Die Namensgebung der vier Gipfel zwischen Fellhorn und Fiderepass ist auf den deutschen und österreichischen Karten uneinheitlich. Während sich für den nördlichsten Gipfel, auf deutschen Karten Warmatsgundkopf genannt, der österreichische Namen Kanzelwand durchgesetzt hat, sorgen die vertauschten Namen der verbleibenden drei Gipfel immer noch für Verwirrung. Sinnvoll und deshalb hier verwendet erscheint hingegen nur die deutsche Namensgebung, nämlich Schüsser für den Gipfel südwestlich der Kanzelwand (österr. Hammerspitze) und Hammerspitzen für das Gipfelpaar nördlich des Fiderepass (in den österreichischen Karten als Hochgehrenspitze (NW-Gipfel) und Schüsser (Hauptgipfel) bezeichnet). Die alpinistisch wie auch landschaftlich ganz besonders lohnende Überschreitung der beiden Hammerspitzen wird für eine auf weiten Abschnitten weglose Tour noch verhältnismäßig häufig durchgeführt. Man wird aber selbst während der Saison nur eher zufällig auf Gleichgesinnte treffen. Route: Hinter der Fiderepass-Hütte auf Pfadspuren den steilen Grashang empor, welcher vom Fiderepass den Einblick in die Rinne zwischen dem Vor- und kreuzgeschmückten Hauptgipfel verdeckt. Noch ein Stück im felsiger werdenden Gelände bergan, bis die Rippe überschritten wird und durch längere Querung die o.g. Rinne erreicht werden kann. Die Route ist dabei gut durch die stets präsenten Pfadspuren vorgegeben. Zunächst am linken Rand der Rinne über steile Schrofenstufen (I+) empor, bis die Rinne sich teilt. Nun entweder (nicht empfehlenswert) im schmalen rechten Ast über splittrige Schrofen bis zu einer Nische unterhalb der Grathöhe und nach rechts hinaus auf eine Rippe und zum Grat (II) oder aber angenehmer noch vor der Rinnenverzweigung nach rechts auf die rechte Rippe und auf dieser hinauf zum Grat (wahrscheinlich I). Kurz auf dem Grat und steil hinab in die Scharte, hinter der sich der Hauptgipfel mit einer fast senkrechten Wand verteidigt. Der einfachste Durchstieg bildet ein von plattigen Kanten gebildeter Riss, der zu den am weitesten nach unten reichenden Graspolster rechts des Gipfelkreuzes hinaufleitet. Zunächst über Simse zum Beginn des Riss, dann an ausgezeichneten Henkelgriffen in festem Fels (III-) zu den Graspolstern und zum Kreuz. Vom Hammerspitz-Hauptgipfel links unterhalb des Grats auf Trittspuren zu einem auffallenden Turm mit Fenster oder spannender direkt auf der Gratkante über gutartigen Fels (I) zu einem turmartigen Abbruch, der steil zur o.g. Trittspur abgeklettert wird (II). Die kurze Variante am Grat kann auch an verschiedenen Stellen frühzeitig und unschwierig abgebrochen werden. Über Schutt und Schrofen in die Scharte vor einem eindrucksvollen, turmartigen Aufschwung, welcher rechts herum über eine mit einem Drahtseil gesicherte Rippe überlistet wird (I+). Kurz am Grat, dann nach links hinab in eine weitere Scharte. Von dort kurz auf einem Band nach links, aber nicht um die folgende Ecke herum sondern noch vorher in einer griffigen und gut gestuften Rinne (II-) wieder zum Grat und immer den Trittspuren folgend zum NW-Gipfel der Hammerspitzen. Von dort ohne nennenswerte Schwierigkeiten auf deutlicher Pfadspur zunächst links der Gratkante (oder schöner auf der Gratkante, I), dann auf dem einfachen Verbindungskamm hinüber zum Schüsser und nach Belieben auf Steiganlage hinab zur Wannen- oder Außerkuhgehrenalpe. Letztere bietet die Möglichkeit, noch einen einfachen Abstecher auf die unbedeutende Kuhgehrenspitze zu unternehmen.