Pitzenegg

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Pitzenegg 2174 m
Kesseljoch 2131 m
Zahn 2110 m
 

Übergang vom Pitzenegg (Bildhintergrund) zum Plattberg

Gruppe:
Danielkamm

Route:
Gratübergang von der Kohlbergspitze über Zahn und Kesseljoch. Anschließend Übergang zum Plattberg (Hochschrutte).

Schwierigkeiten:
Obwohl der Übergang von der Kohlbergspitze zum Pitzenegg klettertechnisch kaum schwieriger als I+ zu bewerten ist, handelt es sich im Gesamtkonzept doch um eine alpinistisch ziemlich anspruchsvolle Tour. Vor allem die östlichen Anstiege auf Zahn und Kesseljoch erfordern absolute Vertrautheit mit gerölldurchsetztem Steilgrasgelände. Die oftmals luftige Gratkante verlangt über die volle Länge Konzentration und Trittsicherheit sowie Geländebeurteilungsvermögen und gute Kondition. Selbiges gilt in etwas abgeschwächter Form auch für den Übergang zum Plattberg.

Wissenswertes:
Diese für individualistisch veranlagte Bergsteiger ungemein lohnende und spannende Grattour über Kohlbergspitze, Pitzenegg und Plattberg stammt wieder einmal aus der Feder von Günther Laudahn. Eindrucksvoll vor allem die Tiefblicke in die heftigen Nordabbrüche, welche einen während der gesamten Tour begleiten. Route: Vom Gipfel der Kohlbergspitze durch die Grasflanke und auf die übernächste Erhebung. Über den schrofendurchsetzten Grasgrat mit einigen leichteren Kletterstellen (I) und einem etwas ausgesetzten plattigen Abschnitt zur Scharte vor dem Zahn. Unter dem Abbruch des Zahns über teilweise unangenehm abschüssiges Geröll soweit hinab, bis man mit großer Vorsicht nach links empor über die sehr steile, von Geröll und Schrofen durchsetzte Grasplanke zum Grat zurückkehren kann. Über den Grat auf den unbedeutenden Zahn-Gipfel. Alternativ: Umgehung dieser Schlüsselstelle durch weiteren Abstieg im Kar, bis der Anstieg zu einer Grateinsattelung möglich wird. Von hier über den Südostkamm zum Zahn-Gipfel. Über den Zahn-Ostgrat hinab zu einem senkrechten Abbruch. Er wird am leichtesten auf der Nordseite einige Meter oberhalb der Abbruchkante in einer steilen Schrofenrinne (eine Stelle II-) überwunden. Noch vor der nächsten Scharte über ein Geröllband in den "Kessel" und Querung wie beim Zahn unter den senkrechten Wandabbrüchen des Kesseljochs zu einem herabziehenden, sehr steilen schrofendurchsetzten Grasstreifen. In schöner Grasschrofenkletterei (eine Felsstufe I+), weiter oben dann sehr steiles Gras, zurück zur Kammhöhe und über diese auf das Kesseljoch. Dieser Anstieg sieht von unten aus dem "Kessel" gesehen sehr gewagt aus, ist aber gut gestuft und vergleichsweise angenehm gegenüber dem Anstieg zum Zahn. Auch diese Passage dürfte durch tiefere Umgehung im Kessel umgangbar sein. Es folgt der schönste Abschnitt dieser Kammtour: der stellenweise etwas ausgesetzte Übergang zum Pitzenegg mit einigen schönen steileren Kletterstellen (I+). Abstieg von der Gipfelschneide des Pizenegg zu einer geneigten Platte, welche unter Zuhilfenahme der längs der Platte verlaufenden, grasbewachsenen Risse überlistet wird (Trittsicherheit sehr wichtig) und durch eine Schrofenrinne im Gratbereich über den folgenden Abbruch (I). Der folgende Abstieg in die Scharte und der Gegenanstieg am Grat zum Plattberg (Hochschrutte) machen keine nennenswerte Probleme. Weiter siehe Plattberg.