Maldongrat

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Maldongrat 2544 m
 

Maldongrat von der Hinteren Platteinspitze

Gruppe:
Heiterwandgruppe

Route:
Normalanstieg vom Steinjöchl. Übergangsversuch zur Gabelspitze (Abbruch an der Schlüsselstelle).

Schwierigkeiten:
Ab Steinjöchl markiert. Stellenweise schmale Bänder in steiler Flanke und kurze Kletterstellen (bis I+) in überwiegend zwar brauchbaren, aber auch schuttdurchsetztem Fels. Nur bei trockenen Verhältnissen und guten Sichtverhältnissen. Nur für Geübte! Zünftiger geht es beim Übergang zur Gabelspitze (Steinmandl) zur Sache: Lohnende, durchgehend aber luftige Gratkletterei (I) und anspruchsvolles Gehgelände wechseln sich ab bis zur ernsten ausgesetzten Schlüsselstelle vor der Gabelspitze. Diese mag gerade noch mit II zu werten sein, entspricht aber gesamtalpinistisch eher einem IIIer. Für mich war hier Umkehr angesagt. Auch der technisch nirgends schwierige Gratübergang bis dahin ist psychologisch keinesfalls zu unterschätzen.

Wissenswertes:
Der Maldongrat ist ein durchaus lohnendes und vom Hahntennjoch schnell erreichbares Ziel für Geübte. Wie so viele Lechtaler Gipfel ist er dennoch nicht überlaufen. Ein wahres alpines Schmankerl stellt die herrlich-luftige Gratkletterei zur Gabelspitze dar, welche dann aber an einem steil aufragenden Felsturm vor dem Gipfelaufbau der Gabelspitze die Spreu vom Weizen unter den Bergsteigern trennt. Man hält sich beim Übergang fast durchgehend am Grat - nur beim Abstieg vom Maldongrat weicht man kurzzeitig der Grathöhe nach Norden über etwas unangenehme Geröllschrofen aus. Nach Abklettern in die Scharte vor dem Turm (II) wird der Turm entweder auf heiklen abschüssigen Schuttbändern über tief fußenden Abgründen umgangen (Umkehr am ersten Steinmann) oder aber ausgesetzt direkt in der Nordflanke erklettert (Aufgabe wegen mir persönlich zu hohem Restrisiko am ersten brüchigen Absatz). Die teilweise noch moderate Bewertung in verschiedenen Foren ist für mich nicht nachvollziehbar, letzendlich ist das aber immer eine Frage des alpinen Könnens. Der Übergang bis dorthin lohnt aber wegen der schönen Kletterei und dem alpinen Gratgelände auch ohne Besteigung der Gabelspitze.