Rauchberg

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Rauchberg 2480 m
Sinnesjoch 2273 m
 

Rauchberg Nordwand vom Heiterwandkamm

Gruppe:
Heiterwandgruppe

Route:
Übergang vom Sinnesjoch

Schwierigkeiten:
II (einige Passagen) und I in z.T. mürben Schrofen sowie anspruchsvolles alpines Gehgelände, das perfekte Trittsicherheit in z.T. unangenehm sandig-grießligen Steilgelände erfordert. Teilweise markiert, dennoch anspruchsvolle und alpine Tour. Die Besteigung des Sinnesjoch gebietet kurz unter dem Gipfel konzentriertes Steigen in steilem Gelände, bietet aber dem fortgeschrittenen Wanderer keine Schwierigkeiten.

Wissenswertes:
Trotz einiger ungemütlicher Passagen und für Lechtaler Verhältnisse nicht gerade nennenswerter Gipfelhöhe gehört die Besteigung des höchsten Punkts des massigen Rauchbergmassivs zu den wirklich interessanten und abwechslungsreichen Touren in den östlichen Lechtaler Alpen. Der Rauchberg bietet sich insbesondere im Spätherbst an, wenn die Sonne die Südflanken und Grate wieder vom ersten Schnee befreit hat. Der Rauchberg wird fast ausschließlich von Einheimischen bestiegen und bleibt trotz Markierungen nur den wirklich erfahrenen Gehern vorbehalten. Der Hauptdolomit zeigt hier seine charakteristische raue Seite, sodass Klettersteigfans hier kaum Freude verspüren werden. Vom Gipfel großartige Rundumsicht, welche bei guten Verhältnissen bis in die Hohe Tauern reicht. Route: Von Obtarrenz mit dem PKW über ein langes gekiestes Holpersträßchen zum offiziellen Parkplatz des Sinnesjoch auf rund 1500 m Höhe und über Forststraßen und markierter Steiganlage, am Ende über eine steile von Gras, Erde und Schrofen geprägte Flanke auf das aussichtsreiche Sinnesjoch mit Kreuz und Buch. Nun auf Pfadspur kurz am Grat, dann nach Süden ausweichend zu einem sperrenden Felsriegel. Hier keinesfalls in die bröselige Steilrinne einsteigen, an welche die Pfadspur stößt, sondern einige Meter nach links absteigend zu einer schmalen Steilrinne, welche noch aus geringer Entfernung als senkrechter Kamin erscheint. Durch die Rinne gut gestuft (I) zu ihrem oberen Ende, wo einem gewahr wird, dass der Felsriegel die Begrenzungrippe einer dahinter liegenden Schutt und Schrofenrinne bildet - die Schlüsselstelle des gesamten Übergangs. Den ab hier kontinuierlich aber spärlich gesetzten roten Markierungen folgend durch unangenehm unzuverlässigen sandigen Schutt und brüchige Schrofen ziemlich steil zum Grat (I verschärft). Nun immer den Markierungen folgend, meist südseitig, wenige Passagen auch nordseitig auf gut gangbaren Bändern umgehend, dann wieder über luftige Gratschrofen (I-II) abwechslungsreich zu einer wild-zerrissenen eindrucksvollen Schlucht, welche nach kurzem Abstieg spektakulär auf einem schräg ansteigenden Schutt- und Schrofenband überlistet wird. Wieder leichter auf dem Grat zu einem Felskopf, der südseitig durch anspruchsvolle Querung in einer grießlig-sandigen Schuttflanke umgangen wird, dann leichter über Trittspuren im Schutt zu einer staubigen Rinne und über sie zum Grat (II). Über verhältnismäßig angenehme Steilschrofen in hübscher Kletterei (II) zum Gipfel mit Kreuz und Buch empor.