Knittelkarspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Knittelkarspitze 2378 m
Knittelkarkopf 2313 m
Wetterkreuz 2265 m
 

Die Knittelkarspitze (links) und Wetterkreuz (rechts) von der Namloser Wetterspitze.

Gruppe:
Liegfeistgruppe

Route:
Über den Reuttener Höhenweg nach Überschreitung der Steinkarspitzen (s. Steinkarspitzen). Nach Rückkehr zum Wetterkreuzjoch Übergang zum Wetterkreuz über den NW-Grat. Abstieg über den SO-Grat und Querung des Kleinen Knittelkars hinüber zum Kelmer Jöchl.

Schwierigkeiten:
Aufstieg zur Knittelkarspitze überwiegend unschwieriges Gehgelände, jedoch eine ausgesetzte plattige Schneide (I). Sicherer Tritt ist auch bei der Querung des Wandgürtels beim Zustieg von den Steinkarspitzen / Raaz-Galtalpe erforderlich. Der direkte Gratübergang vom Wetterkreuzjoch zum Wetterkreuz wartet mit einer aufgestellten Plattentafel ohne Tritte auf, an deren festen Gratkante man sich entlanghangelt (II, sonst bis I+ und ausgesetzt). Nur für geübte Alpinisten! Der Übergang zum Kelmer Jöchl ist unschwierig, erfordert jedoch etwas Erfahrung im weglosen Gehen.

Wissenswertes:
Wahrscheinlich wird die Knittelkarspitze etwas öfters bestiegen, als die Einträge im Gipfelbuch vermuten lassen. Das Gipfelbuch befindet sich nämlich in einem nur von einer Seite aus zu öffnenden, kunstvoll in den Mast des Gipfelkreuzes integrierten Kastens. Man wird aber auch während der Saison nur wenige Gleichgesinnte auf dem geräumigen Gipfel antreffen. Da der Aufstieg zur Knittelkarspitze bestens markiert ist, sei hier nur die weglose Abstiegsroute über das Wetterkreuz beschrieben - ein besonders lohnender Leckerbissen für den einsamkeitsliebenden, individualistisch veranlagten Bergfreund: Vom Wetterkreuzjoch zunächst auf und neben dem Grat zu einem Steilaufschwung. Dieser wird ausgesetzt in schöner Kletterei (I+) erklettert. Die folgende ausgesetzte Platte überlistet man, indem man sich mit den Händen an der Gratkante festhält und sich irgendwie, die Füße auf Reibung setzend, hinübermogelt. Danach sind es nur noch wenige unschwierige Meter zum Gipfel. Alternativ (nicht probiert) kann der NW-Grat auch tiefer südlich auf Trittspuren im Geröll umgangen werden und man erreicht das Wetterkreuz von der anderen Seite über den oberen SO-Grat. Für den Abstieg zum Kelmer Jöchl hält man sich nach Belieben auf dem SO-Grat (das ist der im Abstieg rechte Grat) oder im Geröll neben diesem so lange, bis man Trittspuren und einzelne Markierungen auffindet, welche schließlich die Grathöhe überschreiten und nach Norden ins Kleine Knittelkar leiten. Hier heißt es aufgepasst! Auf der anderen Seite des Kars, dort wo dieses an dem Latschendickicht endet, kann der Beginn einer deutlich ausgeprägten Pfadspur ausgemacht werden. Den Austritt dieser Pfadspur sicher eingeprägt (denn nur diese ermöglicht eine Querung des ansonsten undurchdringbaren Latschenfelds) folgt man weiter den Trittspuren und Markierungen, die in herrlich einsamer Wanderung im Bogen ausholend das Kleine Knittelkar durchqueren und sich schließlich kurz vor Erreichen der Latschenfront verlaufen. Nach Gutdünken über Gras an das Latschenfeld heran und an dessen Rand oder durch Latschengassen hinab zum Austritt der Pfadspur, welche überraschend problemlos zum Kelmer Jöchl hinüberleitet. Ab hier wieder offizielle Wanderwege. Für Steilgraserfahrene bietet sich die Besteigung der Kelmer Spitze an (s. Kelmer Spitze).