Seebleskarspitze

 
Betretene Gipfelerhebungen:
Seebleskarspitze 2539 m
Scheißtalkopf 2506 m
 

Südflanke der Seebleskarspitze mit den Grasterrassen, über welche der obere Teil des Abstiegs verläuft.

Gruppe:
Torspitzgruppe

Route:
Übergang von der Zwölferspitze. Abstieg über die steile Südflanke und über den Mahdberg nach Madau.

Schwierigkeiten:
II (3 Stellen) und I, aber auch viel alpines Gehgelände, das beim Ausweichen in die von brüchigen Schrofen und Geröll geprägten Steilflanken zum Teil sehr gute Trittsicherheit erfordert. Abstieg von der Seebleskarspitze I+. Geländebeurteilungsvermögen unbedingt erforderlich!

Wissenswertes:
Der von Süden weniger spektakulär anmutende Grat von der Zwölferspitze zur Seebleskarspitze entpuppt sich bei Begehung als großartige Hauptdolomit-Grattour, deren Wildheit bleibende Eindrücke hinterlässt. Absolut grandiose Blicke auf die wilde NO-Wand der Zwölferspitze - vor dieser Gratkulisse eine Wucht! Nicht alle Passagen dieses Übergangs sind schön zu gehen, aber insgesamt eine rassige Tour mit zum Teil hübschen Klettereinlagen. Route: Von der Zwölferspitze kurz in einer splittrigen Geröllrinne hinab, sobald wie möglich aber links auf den Grat zur Einsenkung vor dem ersten Steilaufschwung. Über einen Riss (II) in eine Steilrinne, welche wieder zum Grat leitet. Am zweiten Steilaufschwung zunächst auf einen übermannshohen Querriegel zu einem Geröllband und Querung unter einem Block hindurch zu einer V-förmigen Minirinne (II). In dieser nur wenige Meter empor und Gegenquerung mit gebotener Vorsicht nach links, wo eine steile Geröll- und Schrofenrinne wieder zum Grat leitet. Überraschend unkompliziert über den folgenden Aufschwung und weiter zum unbedeutenden Scheißtalkopf. Weiter am Grat bis zu einem plattigen Steilabbruch. Er wird etwas rechts haltend umgangen, in dem man sich vorsichtig auf ein Band hinunterlässt, über einen Spalt hinweg zum Grat hinüberspreizt und die letzten Meter abklettert (II). Nun in herrlichen Platten zunächst am Grat, dann durch Risse hinab in einfaches Gehgelände. Vor der Zwölferspitze stellen sich dann nochmals einige Köpfe in den Weg, welche entweder links oder rechts herum umgangen oder vereinzelt auch direkt erklettert werden. In einem Fall bleibt einem ein kurzer unangenehmer Abstieg in gerölldurchsetzten Steilschrofen mit anschließender Querung entlang des Nord-Wändchens nicht erspart - hier ist hohe Konzentration geboten (Schlüsselstelle). Dann weiter über sehr hübsche Kletterstellen in hochalpiner Gratszenerie zum Gipfel der Seebleskarspitze. Vom Gipfel der Seebleskarspitze über den letzten Grataufschwung zurück, bis man in die steilen Graspleisen der Südflanke einsteigen kann. Die Pleisen sind verhältnismäßig gut gangbar, enden aber fast überall in Abbrüchen. Für den Abstieg hält man sich eher links, bis man links eine quer zur Flanke verlaufenden Schrofenrampe entdeckt. Sie ist sehr steil, aber gut gestuft (I+) und dürfte die einzige Möglichkeit sein, wie sich die Steilabbrüche überlisten lassen. Über Geröll hinab und wie bei der Tour "Auf den Großstein" in umgekehrter Richtung beschrieben auf dem Mahdberg zurück nach Madau. An den unteren Hütten rechts halten!