Über den Himmelschrofenzug


Landschaftlich reizvoll, mit hübschen Tiefblicken in den Oberstdorfer Talkessel zieht der Steig über das Gierenbad (Bild rechts) zum Nordostgrat des Himmelschrofens empor.
Eines meiner gelungensten Photos überhaupt: Der Fürschießer in der Morgensonne mit der Krottenspitze und dem darunter befindlichen Märzle im Hintergrund. Schön erkennt man den nach rechts versetzten Nord-Nordwest-Grat mit dem Krummen Stein auf halber Höhe.
 
Abstieg vom Grat des Himmelschrofens mit Blick auf den Klupper und Vorderen Wildgundkopf. Den Abschluss bildet die Mädelegabelgruppe und Linkerskopf. Eine Weiterverfolgung des Grats zum Klupper lohnt wegen Felsabbrüchen, Steilgras und Latschen auf dem Grat nicht. Man steigt deshalb mäßig steil auf Gras und durch Latschen (Trittsicherheit unerlässlich) in das Kar soweit ab, bis man mit möglichst wenig Höhenverlust zu der am linken Bildrand ersichtlichen Schulter auf einem nur schwach ausgeprägten, fast ebenen Band hinüberqueren kann. Dann geht es auf dem Grat zum Vorgipfel und von hier aus anspruchsvoller auf steilen und teils bröseligen Gras- und Erdtritten zum Gipfel des Kluppers. Alternativ kann der Klupper auf dem Osthangsteig umgangen werden. Das Kar ist im unteren Bereich flach und ungefährlich.
Die Krottenspitzgruppe um das Traufbachtal vom Klupper aus gesehen.

Der Vordere Wildgundkopf vom Ostgrat des Kluppers gesehen. Man erkennt schwach die Pfadspur im Geröll zu den Felsabbrüchen des Nordostgrats hinüber ziehen. Von hier aus geht es in leichter, aber Vorsicht und Trittsicherheit gebietender Kletterei (I), mitunter auch etwas ausgesetzt, zum Gipfel (markiert).

Die Aussicht vom Vorderen Wildgundkopf ist besonders lohnend! Zum Vergrößern des Panoramas (424KB) klicken Sie bitte hier!

 

 
Schneck (links), Höfats (Bildmitte), Großer Wilder (rechts) und die Kegelköpfe (Bildvordergrund) vom Gipfel des Vorderen Wildgundkopfs. Ein herrlicher Einblick in die faszinierende geologische Vielfalt der Allgäuer Alpen.
 

 
Der Übergang zum Hinteren Wildgundkopf
 

Der Übergang zum Hinteren Wildgundkopf ist nicht einfach, aber auch nicht wirklich anspruchsvoll. Bei der Umgehung zweier Gratköpfe in der ersten Hälfte des Überganges muss eine fast senkrechte Wandstufe etwas exponiert abgeklettert werden (II). Der darauffolgende Abschnitt verlangt nur vereinzelt leichte Kletterei (I), aber sicheren Tritt und Schwindelfreiheit. Es existiert eine rote Markierung, aber in aller Regel keine Trittspur. Unberührte Wildnis mit reizenden Tiefblicken in die Täler!

Bild oben links: Die Wandstufe auf der Westseite der Grattürme
Bild oben rechts: Tiefblick auf Spielmannsau
Bilder Mitte: Typisches Gelände beim Gratübergang vom Vorderen zum Hinteren Wildgundkopf
Bild unten: Der Vordere Wildgundkopf mit den beiden Gratköpfen im Vordergrund
 

 
Das Abenteuer Grattürme
 
Schmalhorn und höchster Gratturm (Schlüsselstelle: II & brüchig) vom davor liegenden Gratturm aus gesehen Die Grattürme im Rückblick vom Schmalhorn
 

Der gesamte Gratübergang sieht auf diesen Photos noch etwas dramatischer aus, als er in Wirklichkeit ist. Trotzdem war der Übergang für mich das Anspruchsvollste, was ich bis zu diesem Zeitpunkt an alpiner Erfahrung gemacht habe. Allerdings muss man dazusagen, dass die Nervosität vor einem Nichtweiterkommen groß war und ich den hinteren Gratturm (Bild rechts) wegen seiner Ausgesetztheit und Brüchigkeit auf keinen Fall mehr abklettern wollte. Der Übergang sollte nie in umgekehrter Richtung versucht werden! Ich war jedenfalls mehr als erleichtert, als ich endlich wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte. Trotzdem: Das nächste Mal würde ich mich wohl wieder für den Grat entscheiden.

Das Bild links zeigt den ersten Gratturm. Man steigt zunächst an der Felswand entlang ab und gelangt schließlich zu dem auf der rechten Seite abgebildeten Grat mit der Aufstiegsflanke des hinteren Gratturms im Hintergrund.

 
Die letzten Meter bis zum Schmalhorn. Den Gipfel gewinnt man über den Westgrat (in der AV-Karte nicht eingezeichnet), wobei man den grasigen Kopf am besten durch Querung unterhalb diesen durch eine etwas bröselige, seichte Schotterrinne (links unterhalb des Schneerestes) umgeht.
 

Eine neue Welt tut sich am Schmalhorn auf. Faszinierend ist der abrupte Übergang von der mit Latschen und Schotterhalden begleiteten wilden Welt des Hauptdolomits in die weichen und gleichmäßigen Graserhebungen des Fleckenmergels. Hinter dem Einödsbergegg und dem Spätengundkopf erhebt sich der Wildengundkopf, überragt von den kargen Gipfeln der Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze.
Das Schmalhorn gewährt einen guten Einblick in den Sperrbachtobel, einer Aufstiegsmöglichkeit zur Kemptner Hütte. Über der Südflanke (Schafberg) des Fürschießers ragen Krottenspitze, Öfnerspitze und der Große Krottenkopf. Im Hintergrund: Der Ramstallkopf.
 
Eine Überraschung gab es noch gegen Ende der Tour: Ein Traumhafter Blick auf die Mädelegabel- und Hochlichtgruppe von der Hinteren Einödsbergalpe aus. Rechts der Heubaumgrat auf den Linkerskopf
 
Es gibt nicht allzu viel, was einem bei dem 10km Rückmarsch nach Oberstdorf noch bei Laune hält. Mitnehmen wollte mich jedenfalls kein einziger Autofahrer. Der Blick schweift jedoch immer wieder hinauf zum Grat des Himmelschrofenkamms und man fragt sich, wie es nur sein kann, dass man da oben die Strecke gar nicht so mitbekommen hat. Das Bild links zeigt den Südgipfel des Himmelschrofens mit dem Himmelschrofensatz und den Vorderen Wildgundkopf. Dazwischen liegt irgendwo der Klupper, der von der Westseite nicht als eigenständiger Gipfel hervortritt.
 
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