Über die Kegelköpfe zum Rauheck

Die Kegelköpfe kann man schon fast als Klassiker unter den Allgäu-Insidertouren bezeichnen. Kaum ein Oberstdorfer Gipfelname erntet unter Kennern so viel Begeisterung und Zustimmung, wie dieser verhältnismäßig unscheinbare Grasgipfel südlich von Gerstruben. Als besonders schön kann man die Kegelköpfe eigentlich nicht bezeichnen. Der eher niedrige Gipfel wirkt von den meisten Seiten eher plump und wenig attraktiv, die vermeintlichen Köpfe sind in Wahrheit nur wenig ausgeprägte Grateinsenkungen und von einer charakteristischen Kegelform kann eigentlich von keinem Blickwinkel aus die Rede sein. Die wohl attraktivste Ansicht der Kegelköpfe bilden die so genannten Oberen Giebelmähder in der Südflanke der Kegelköpfe. Diese Steilgrasflanke zeigt sich besonders eindrucksvoll und schön vom Traufbachtal aus, oder bei einer Besteigung des Fürschießers über den Krummen Stein. Wer einmal den Weg auf den höchsten Punkt der Kegelköpfe gefunden hat, der wird von einem Panorama überrascht, dass bei vielen "Kegelköpflern" auch Jahre später noch wahre Emotionen auslöst. Mit Ausnahme des Großen und Kleinen Wilden gibt es keinen Gipfel, der mit einem ähnlich eindrucksvollen Blick auf das Wahrzeichen der Allgäuer Alpen, die Höfats aufwarten kann.

Wer die Kegelköpfe besteigen möchte muss wissen, dass er markierte Wanderwege hier vergeblich suchen wird und dass die steilen Grasflanken schon manch unerfahrenen oder leichtsinnigen Wanderer zum Verhängnis wurden. Steilgras ist eine tückische Angelegenheit, da man seine Gefahren leicht unterschätzt. Bei Nässe und instabiler Wetterlage haben solche Touren tabu zu sein. Ebenso riskant ist eine solche Unternehmung Ende Herbst oder Anfang Frühjahr, da das Gras sich hier dann flachlegt und so selbst bei absoluter Trockenheit abenteuerliche Rutschbahnen erzeugen kann. Soviel als kleine Warnung vorneweg. Ich persönlich empfand die Kegelköpfe jedoch nicht als sonderlich anspruchsvoll. Von Gerstruben aus führt eine versteckte Pfadspur bis zum Gipfel, welche an einigen Stellen zwar Trittsicherheit und Aufmerksamkeit erfordert, aber ansonsten keine nennenswerten Anforderungen stellt. Auch der Südostgrat, welcher bei mir bereits am Vortag regelrechte Bauchschmerzen verursachte, bereitete mir keinerlei Probleme. Ich weiß, dass solche Bemerkungen gefährlich sind und dass ich hierfür sicherlich den ein oder anderen kritischen Kommentar einstecken muss. Die Gefahr dieses Berges geht aber meiner Meinung nach nicht von der Idealroute aus, sondern von Unaufmerksamkeit, mangelnder Erfahrung, unsicherer Wetterlage, sowie falschem Schuhwerk. Wenn man sich entkräftet in diesem Gelände versteigt, hat man mit Sicherheit schlechte Karten, heil wieder ins Tal zu gelangen. Wer aber über genügend Erfahrung verfügt, um meiner Routenbeschreibung folgen zu können und den Berg mit gebührendem Respekt angeht, dem wird diese Tour keine Schwierigkeiten bereiten. Es gibt eine Menge, deutlich anspruchsvollere Grastouren in den Allgäuer Alpen.

Ausgangspunkt für die Besteigung der Kegelköpfe ist das kleine Bergdorf Gerstruben. Als Parkplatz bietet sich der gebührenpflichtige Parkplatz am Oberen Renksteg nordöstlich des Freibergsees an. Von dort aus läuft man am besten den Hinweisschildern ins Trettachtal folgend bis zur Abzweigung des Hölltobels auf der linken Seite und durch den Tobel hinauf nach Gerstruben. Nach Gerstruben kann man auch mit dem Bike gelangen, wobei man hier bereits die in Dietersberg links abzweigende Fahrstraße ins Dietersbachtal wählt. Das hat den Vorteil, dass man eine kostenlose Parkmöglichkeit ca. 1 Kilometer vor dem Parkplatz am Oberen Renksteg nutzen kann und man sich den knapp 3 Kilometer langen Rückmarsch zum Parkplatz erspart. Die Fahrstraße beinhaltet jedoch einige Streckenabschnitte mit über 15% Steigung, so dass ich von dieser Alternative abrate. Einem echten Mountainbiker lassen solche Auffahrten natürlich kalt, aber man muss sich schließlich nicht schon kaputt machen, bevor es überhaupt losgeht.

Vom Gasthaus in Gerstruben erkennt man direkt südlich einen Wildzaun, an dessen linken Seite wir bis zu seinem oberen Ende weglos aufsteigen werden und dann nach rechts hinüberqueren. Der Steig beginnt dann etwa in der Mitte der Länge des eingezäunten Gebiets. Wenn man genau hinschaut, sieht man bereits einige Höhenmeter oberhalb eine Waldschneise, in der die Steigspur über Geröll im Zickzackkurs hinaufleitet. Dies ist eine gute Orientierungshilfe. Um dorthin zu gelangen folgen wir ein paar Meter der Fahrstraße ins Dietersbachtal, bis kurz nach der Kapelle eine Fahrspur rechts hinableitet. An der Säge vorbei queren wir den Dietersbach und gelangen über eine weit ausholende Kehre nach ein paar Gehminuten zum Wildzaun und steigen wie zuvor beschrieben an seiner linken Seite auf. Ich habe mir bei der Querung oberhalb schon gedacht "na, das geht ja gut los", aber dann erblickte ich eine von rechts nach links hinaufleitende, sehr deutliche Pfadspur, welche von nun an schmal, aber stets ausgeprägt den weiteren Anstieg erleichtert. Sie können auch versuchen, den Beginn der Pfadspur auf der rechten Seite des Wildzauns zu finden. Mein Zugang kommt mir doch etwas ungewöhnlich vor, doch wurde er mir so von der Inhaberin der Gaststätte Gerstruben beschrieben. Nach Günther Laudahn kann man auch von der Rautalpe weglos zu einem Jagdsitz aufsteigen, wo dann an einem auffallenden Stein der Aufstieg beginnt.

Die Pfadspur zieht nun in vielen Kehren die erwähnte Schneise hinauf. Einigen Passagen erfordern etwas Trittsicherheit und Vorsicht, doch sind diese bei vernünftigen Verhalten eigentlich gefahrlos zu begehen sind. Nach ungefähr einer Stunde Aufstieg mit reizvollen Blicken auf Oberstdorf erreichen wir das flache Kar "Im Gündle", an dessen rechten Seite unser Steiglein weiter empor leitet und dann bei ungefähr 1680 Meter mit einem deutlichen Knick nach rechts den Hang quert. Hier heißt es aufgepasst! In seinem weiteren Verlauf leitet die Pfadspur in die Westflanke der Kegelköpfe und soll dann nach Günther Laudahn sehr undeutlich werden und sich schließlich ganz im Erlengestrüpp verlaufen. Der weitere Aufstieg zum Grat erfolgt dann wohl weglos. Ich habe darauf verzichtet, dieses zu überprüfen. Landschaftlich schöner und bequemer ist nämlich die von ihm empfohlene, direkte Route über den Nordwestgrat zu wählen, welcher über einen vom Gündle bereits sichtbaren Vorkopf zum Gipfelgrat leitet. Es ist keinesfalls verkehrt, bis zu der beschriebenen Stelle in die Westflanke zu queren, auch wenn man dann ein paar Schritte zurückgehen muss. Man hat auf diese Weise einen guten Orientierungspunkt, da einem der plötzliche Blick ins Trettachtal sofort auffällt. Kurz vor der Querung in die Westflanke leitet eine zu Beginn sehr verwischte Trittspur nach links empor, welche aber sofort wieder deutlich wird und keine Zweifel an der Richtigkeit der gewählten Route aufkommen lässt. Immer dem Grat entlang leitet der Pfad durch Gras und teilweise dichtes Erlengestrüpp zum Vorkopf und dann weiter nach Osten abbiegend, zum Schluss über einige steile Grasköpfe hinweg, zur östlichsten und höchsten Graterhebung. Das letzte Stück ist etwas luftig, aber nicht ausgesetzt. Bitte denken Sie am Grat an meine einleitenden Worte und gehen Sie niemals weiter, wenn Sie keine Pfadspur mehr entdecken können. Allerdings ist ein Grat wohl die bestmöglichste Orientierungshilfe, welche einem ein Berg bieten kann. Insofern ist der hier beschriebene, direkte Aufstieg über den Nordwestgrat auf jeden Fall vorzuziehen.

Wer meint, allein die Höhe eines Gipfels sei entscheidend für eine gute Aussicht, wird auf dem Gipfel der Kegelköpfe eines besseren belehrt. Die ganze Pracht der Oberstdorfer Gebirgswelt liegt einem hier zu Füßen, mit der Höfats als besonderen Blickfang. Was ist das nur für ein herrlicher Berg. Unglaublich steil ragt der steile, von scharfen Graten gezeichnete Gipfel wie eine Flamme in den Himmel und man hält es eigentlich für unmöglich, dass ausgerechnet die vor uns liegende, steile "Wanne" eine für den geübten Geher mögliche Aufstiegsroute darstellt. Vereinzelt sehen wir schwach ausgeprägte Trittspuren, welche den steilen Grashang von links nach rechts queren und dann zum Ende des Südwestgrats des Mittelgipfels hinaufleiten. Besonders in den Morgenstunden ist der Schattenwurf der unzähligen Grate und Runsen eine wahre Pracht. Es war eine meiner glücklichsten Gipfelstunden und es kostete einiges an Überwindung, mich für den Weitermarsch Richtung Kreuzeck aufzuraffen.

Ein kurzer Blick zum Kreuzeck hinüber reicht, um die Strapazen zu erahnen, die da auf einen zukommen werden. Ich kann die Vollendung der Rundtour nur durchtrainierten Gehern empfehlen, denn von dem vor uns liegenden Sattel sind noch einmal 650 Höhenmeter über den steilen Bettlerrücken bis zum Gipfel des Kreuzecks zu bewältigen. Weitere 120 Höhenmeter folgen beim Übergang vom Kreuzeck zum Rauheck. Lohnend ist das jedoch allemal, denn beide Gipfel bieten eine sehr lohnende Aussicht auf die Gipfel des Hornbachtals. Wem das zu anstrengend erscheint, der kehrt am einfachsten auf dem Aufstiegsweg nach Gerstruben zurück oder wählt am Sattel zwischen Kegelköpfen und Kreuzeck den Abstieg über die Krautersalp ins Traufbachtal.

Für den Weitermarsch sollte man sich erst einmal den steilen Südostgrat der Kegelköpfe von oben anschauen. Er ist bestimmt nicht jedermanns Sache, doch empfand ich ihn bei weitem nicht so steil und ausgesetzt, wie er teilweise beschrieben wird. Trotzdem hat er wohl schon manchem das Leben gekostet und wir tun gut daran, ihm den nötigen Respekt zu zollen. Schwer ist der Abstieg auf guten Erdtritten im Gras nicht und er verflacht zudem nach wenigen Höhenmetern deutlich. Zunächst folgen wir dem etwas luftigen Grat ein Stück , bis wir zu einer kurzen, schrofigen Stelle gelangen. Ganz automatisch weicht man dieser nach rechts (also in die Südflanke) aus. Hier sind die Trittspuren am schlechtesten ausgeprägt und das Steigen kostet auf den wenigen Metern volle Konzentration. Das war es dann aber auch schon und von nun an geht es auf deutlicher Pfadspur dem immer flacher und breiter werdenden Grasgrat folgend zu einem bewaldeten Gratabschnitt. Besonders hübsch und mit immer wiederkehrenden, ganz reizvollen Blicken auf die Höfats durchqueren wir den lichten Baumbestand, wobei wir hin und wieder auch mal über einen umgestürzten Baum steigen müssen, ständig die Augen offen haltend, die teilweise undeutlich hervortretende Pfadspur nicht zu verlieren. Wenn der Wald sich wieder lichtet dürfte es das Vernünftigste sein, gleich die wenigen Meter auf den breiten Grasgrat zu steigen, anstatt der Pfadspur weiter zu folgen. Diese zieht nämlich von nun an auf der rechten Seite des Sattels entlang und biegt dann ganz unbemerkt nach Süden ab und verliert zunehmend an Höhe. Ich habe mich zunächst schrecklich über meine Dummheit und Unaufmerksamkeit geärgert und bin wieder zum Grat aufgestiegen. Zum Glück habe ich nur wenige Höhenmeter kaputtgemacht, aber wer die umliegenden Berge nicht kennt, der kann auch schnell mal ein paar weitere Höhenmeter zuviel absteigen.

Wer es jedoch mit einer Überschreitung der Kegelköpfe gut sein lassen will, der ist mit der Weiterverfolgung der Pfadspur gut beraten. Man erblickt schließlich unter sich die Krautersalp, zu der man weglos auf gut gestuftem Gras, zuletzt durch ein wenig ausgedehntes Krautfeld absteigt. Hier findet man einen Wegweiser, der scheinbar in unwegsame Wildnis weist. Nur wenige Meter unterhalb beginnt jedoch der deutliche Abstieg ins Traufbachtal, der steil zur bewirtschafteten Hinteren Traufbergalpe hinableitet. Hübsch ist dieser Abschnitt nicht gerade, doch bietet die Überschreitung der Kegelköpfe den Vorteil, dass man nicht nur den landschaftlich reizvollen Südostgrat kennen lernt, sondern auf diese Weise auch dem schönen Traufbergtal noch einen Besuch abstattet. Den weiteren Abstieg entnehmen Sie bitte dem Ende dieses Tourenberichts.

Für den, der sich am Sattel noch für die Mitnahme von Kreuzeck und Rauheck entscheidet, beginnt nun der mühevollste Abschnitt dieser Rundtour. Unerbittlich zieht der Bettlerrücken zum Kreuzeck empor. Auch hier gibt es immer eine deutliche Pfadspur, welche mitunter schon fast zu kleinen Gräben auserodiert ist. Das Steigen fällt auf ihr nicht immer leicht und man benützt mitunter lieber die intakte Grasnarbe links oder rechts davon. Im mittleren Teil schnürt sich der Rücken kurz zusammen, wobei man sich in gebührenden Abstand zu den Steilabbrüchen auf der Nordseite halten sollte. Glücklich darf sich derjenige schätzen, der über einen Höhenmesser verfügt oder sich den Grat vom Gipfel der Kegelköpfe aus genau angeschaut hat. Er beinhaltet nämlich 2 Scheingipfel, auch wenn man bei seitlichem Blick auf die wilden Mergelflanken des Kreuzeck- und Rauheckrückens diesen Irrtum eigentlich schnell bemerken müsste. Oben angekommen stellt man erstaunt fest, dass das Kreuzeck eigentlich gar kein ausgeprägter Gipfel ist, sondern nur eine Graterhebung, welche durch 2 weitere Erhebungen links und rechts völlig seinen Gipfelcharakter verliert. Die meisten Wanderer wandern vom Rauheck oder Märzle her kommend ohne Notiz von der Erhebung zu nehmen in der Ostflanke am Kreuzeck vorbei.

Der Übergang zum Rauheck ist nur noch eine kleine Fleißaufgabe, welche aber nach dem anstrengenden Aufstieg zum Kreuzeck noch mal manchen Tropfen Schweiß kostet. Der Weg leitet durchgehend markiert und ohne jede Schwierigkeit zu der nordöstlichen Graterhebung hinüber und dann die gut 100 Höhenmeter hinab zu dem lang gezogenen Sattel im Kammverlauf. Jenseits geht es in einer viertel Stunde zum breiten und fast ebenen Gipfel des Rauhecks hinauf. Das Panorama vom Rauheck aus ist noch mal etwas eindrucksvoller, als vom nur wenige Meter niedrigeren Kreuzeck. Tief unter uns liegt eingekeilt zwischen der Hornbachkette im Süden und der Rosszahn- Hochvogel- und Wildengruppe im Norden das Hornbachtal. Eindrucksvoll zeigt sich vor allem der westliche Teil der Hornbachkette, aus der die Marchspitze und der Große Krottenkopf besonders hervortreten. Doch auch der Blick hinüber zum Großen und Kleinen Wilden mit dem majestätisch aufragenden Hochvogel zu ihrer Rechten vermag zu begeistern. Hervorragend kann man von hier oben den Anstieg zum unter uns liegenden Muttekopf über das Salbkar und den Übergang zum Kanzberg studieren, wie ich es in meiner Tour "In der nördlichen Krottenspitzegruppe" beschrieben habe.

Der Abstieg zum Älpelesattel bietet auf markierten Steig noch mal einige sehr hübsche Blicke auf die Höfats, die Eisseen und auf die Wildengruppe mit den markanten Zacken der Höllhörner. Der Steig selbst bietet keine Schwierigkeiten, doch wird er bei Nässe durch die Kombination aus Erde und Fels sehr glitschig und erfordert dann besonders in Abstiegsrichtung Konzentration und trittsicheres Gehen. Gefährlich ist er jedoch auch unter diesen Bedingungen nicht. Enttäuschend empfand ich den Abstieg ins Dietersbachtal. Die Höfats verschwinden hier nach wenigen Metern hinter einem steilen Grashang und tauchen auch nicht wieder auf. Hier und da bietet sich immerhin ein netter Blick auf das Rauheck und Kreuzeck. Wenn man vom Dietersbachtal in die Wanne der Höfats blickt, kann man kaum glauben, dass dieser Anblick von den Kegelköpfen aus so herrlich ist. Die ganze Gestalt der Höfats wirkt von hier sehr gedrungen und wenig aufregend. Interessanter ist da schon das Höfatsvorgebirge, dass mit einer markanten Felsschneide, das Höfatsmannl, im Bereich der Gieseler Wand auf sich aufmerksam macht. Das Oytal bietet da wirklich mehr Glanzpunkte. Auch in dieses Tal ist ein Abstieg vom Älpelesattel aus möglich. Das würde aber einen zusätzlichen Zeitaufwand von mindestens einer Stunde bedeuten und der Rückweg über das Dietersbachtal nach Gerstruben und von dort zurück zum Parkplatz ist schon lang genug.

Am Ende möchte ich noch andeuten, dass man die Kreuzeck-Rauhecküberschreitung auch ohne eine Überschreitung der Kegelköpfe an einem Tag durchführen kann. Dazu wandert man auf dem Fernwanderweg E5 bis nach Spielmannsau, wohin man in den frühen Morgenstunden auch per Pendelverkehr gelangen kann. Von hier steigt man dann durch den tief eingeschnittenen, teilweise seilversicherten Tobel zum Traufbachtal hinauf, welches mir persönlich ganz besonders gut gefällt. Sehr eindrucksvoll thront der kahle Gipfel der Krottenspitze über dem steilen, ausschließlich vom Fleckenmergel geprägten Talschluss. Von der bewirtschafteten Hinteren Traufbergalm aus beginnt auf ihrer Rückseite ein breiter, aber schlecht instand gehaltener Steig, der für seinen Zustand mit überraschender Wegbreite zur Krautersalp hinaufleitet. Der sogar noch in der AV-Karte von 1999 eingezeichnete Pfad von der Vorderen Traufbergalpe existiert nicht mehr! Fragen Sie am besten an der Alpe, wenn Sie den Steig nicht finden können. Ab Krautersalpe quert man weglos durch einen Krautgürtel und steigt dann über den gut gestuften Wiesenhang zum Sattel zwischen Kegelköpfen und Bettlerrücken auf.

Karte

Höhenprofil mit Gehzeiten (ohne Pausen)

Lieber Bergfreund,

bei den auf gipfelsuechtig.de vorgestellten Tourenvorschlägen handelt es sich um außergewöhnlich schöne und spannende Bergfahrten, welche aber mitunter in ihrer Gesamtanforderung als recht anspruchsvoll eingestuft werden müssen. Für eine gefahrlose Nachbegehung sind neben Unternehmungslust und guter Ausrüstung vor allem zwei Dinge von großer Wichtigkeit: Vernunft und alpine Erfahrung. Die jährlich steigende Anzahl teils tödlicher Bergunfälle zeigt, dass viele Bergbegeisterte sich in Ihrem Unternehmungsdrang überschätzen oder dem alpinem Gelände nicht den nötigen Respekt zollen. Besonders erschreckend ist bei näherer Betrachtung, dass es sich hierbei noch nicht einmal immer um besonders anspruchsvolle Touren handelt.

Meine dringende Bitte an Sie ist deshalb: Überprüfen Sie kritisch Ihre Bergerfahrung und lassen Sie bei Auswahl und Durchführung der Touren Vernunft walten. Nicht die schwierigste Tour ist die schönste, sondern jene, welche an Ihre individuelle Bergerfahrung angepasst ist. Es wäre für mich als Autor dieser Seite furchtbar, wenn Ihnen aufgrund meiner Tourenvorschläge etwas zustoßen sollte.

Die Bewertung der Schwierigkeiten auf meiner Seite erfolgt in der Regel sachlich und eher streng, was erfahrenen Gehern die korrekte Einordnung der Anforderungen erleichtern soll. Berücksichtigen Sie bitte, dass sich auch meine leichteren Touren teilweise in alpinerem Gelände mit allen damit verbundenen Risiken bewegen. Eine genauere Einordnung der von mir bei der Tourenbewertung verwendeten Schwierigkeitsskala finden Sie unter "Verschiedenes -> Bewertungen".

Wann immer Sie unsicher sind oder noch Fragen haben: Schreiben Sie mir eine Email oder rufen Sie mich einfach an (siehe Angaben unter "Impressum"). Ich helfe immer gerne weiter! Ich wünsche Ihnen schöne und erfolgreiche Bergtouren.

Boris Stephan (Webmaster gipfelsuechtig.de)

Sie sind über eine Suchmaschine auf diese Seite gelangt? Hier öffnen Sie die www.gipfelsuechtig.de Startseite